Im Paderborner HNF wird Computerpionier Heinz Nixdorf dank KI wieder lebendig

Paderborn. Der symbolische 100. Geburtstag einer der bedeutendsten Persönlichkeiten Paderborns ist in Sichtweite. Am Mittwoch, 9. April, feiert das Heinz-Nixdorf-Museumsforum (HNF) diesen Tag mit einem Festakt und 400 geladenen Gästen. Dann wird Ministerpräsident Hendrik Wüst den überarbeiteten Ausstellungsbereich zur Nixdorf Computer AG (NCAG) eröffnen. Neu ist zudem der Bereich &bdquo;Quantencomputer – Superrechner der nächsten Generation“. Für das Team des HNF ist dieser Tag im Jubiläumsjahr unter dem Motto &bdquo;Nixdorf100“ etwas Besonderes. Das verdeutlicht Geschäftsführer Jochen Viehoff. So sei das HNF stolz, zum Jubiläum die Geschichte der NCAG &bdquo;zeitgemäß, interaktiv und für alle Altersklassen ansprechend neu präsentieren zu können“. Dem pflichtet Kurator Christian Berg, Autor einer Biografie zum Leben des berühmten Paderborners (1925 bis 1986), bei. Denn so werde Nixdorfs Leistung als Unternehmer deutlich hervorgehoben. Welche Bedeutung Nixdorf auch 39 Jahre nach seinem plötzlichen Tod während der Cebit in Hannover am 17. März 1986 hat, wird Ministerpräsident Wüst in seiner Festrede beschreiben. Vorab lässt Wüst wissen, dass Nixdorf ein &bdquo;Visionär und Wegbereiter der digitalen Zukunft, entscheidender Befürworter der Sozialen Marktwirtschaft und großzügiger Unterstützer des Sports“ gewesen sei. Auch die &bdquo;Förderung von Bildung, Bewegung und Leistungsbereitschaft“ sei ein Grundpfeiler seiner Unternehmensphilosophie gewesen. &bdquo;Und das in einer Zeit, in der solche Überzeugungen keineswegs selbstverständlich waren“, teilt Wüst mit. 100-jähriger Geburtstag von Heinz Nixdorf: Paderborner Computer-Ikone wird gefeiert Hendrik Wüst nennt HNF &bdquo;Leuchtturm für die Region“ Der neu gestaltete Ausstellungsbereich ermögliche einen &bdquo;neuen Blick auf das Lebenswerk“, so Wüst weiter und vermittele die &bdquo;Geschichte der Informationstechnik für alle Generationen lebendig und zeitgemäß“. Damit bleibe das HNF &bdquo;ein Leuchtturm für die Region und würdigendes Andenken für den Pionier der Computertechnologie in Deutschland“. Zudem werden Bürgermeister Michael Dreier, Landrat Christoph Rüther und Matthias Bauer, Präsident der Universität Paderborn, an einem Panel Talk teilnehmen. Dabei werden sie, unter der Moderation von Kristina Sterz, über Nixdorf und seine Bedeutung sprechen. Grußworte spricht Martin Nixdorf, Sohn des verstorbenen Unternehmers und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Westfalen und der Heinz-Nixdorf-Stiftung. Im Ausstellungsbereich &bdquo;Nixdorf – Wegbereiter der dezentralen Datenverarbeitung“ in der zweiten Etage des HNF sind vor allem interaktive Angebote neu. Dort können sich Besucherinnen und Besucher auch den technischen Aspekten spielerisch nähern. Beispielsweise zur Frage, was Ringkernspeicher machen. Lange bevor es Mikrochips gab, speicherten Ringkerne die grundlegendsten Informationen auf Bitebene. Auf Grundlage von Magnetismus, durch den Einsatz von Strom und mit vielen geschalteten Ringkreisspeichern. Und diese &bdquo;fädelten“ Nixdorf-Beschäftigte, meistens Frauen, einst: Sie arbeiteten Drähte auf Platinen ein. In Europa einmaliges Display zeigt Nixdorf in Bewegung Inhaltlich neu sind in der Ausstellung aber auch Informationen zum Austausch zwischen Nixdorf und seinem Mentor Walter Sprick. Ab 1952 führten beide einen regen Briefwechsel, der laut HNF nun &bdquo;präsenter platziert und thematisch gegliedert“ ist. Zudem können sich Besucherinnen und Besucher jetzt beispielsweise auch Videos anschauen, die zeigen, wie Nixdorf einst für seine Produkte warb. Besonderer Wagen: Warum der Computerpionier Heinz Nixdorf lieber mit dem NSU Ro 80 unterwegs war Wer den Ausstellungsbereich betritt, dem wird auch ein ganz besonderes Display am Eingang auffallen. &bdquo;Dieses Display gibt es derzeit nur einmal in Europa“, sagt Kurator Berg. Es besteht aus einer Glasscheibe in einem silbernen Rahmen, die eigentlich durchsichtig ist. Hierbei handelt es sich um ein &bdquo;Transparent Oled Display“ eines südkoreanischen Herstellers von Elektronikwaren. In der Scheibe läuft eine Videoschleife mit Fotos von Nixdorf, dem Firmensitz oder dem Logo. Und es scheint so, als würden die Videos mitten im Raum auftauchen. Besonders ist auch, dass aus Fotos durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz Bewegtbilder werden, sie also animiert sind. So scheint Nixdorf lebendig zu werden. Wer an anderer Stelle dazu noch die Stimme des Computerpioniers hört, könnte fast meinen, ihn an Ort und Stelle zu erleben. Besucher des HNF haben freien Eintritt Vom 100. Geburtstag Nixdorfs sollen auch die Besucherinnen und Besucher rund um den Festtag profitieren. So ist der Eintritt in das HNF an folgenden Tagen kostenlos, und es gibt geänderte Öffnungszeiten: Mittwoch, 9. April, 9 bis 14 Uhr, Donnerstag und Freitag, 10. und 11. April, 9 bis 21 Uhr, sowie Samstag, 12. April, 10 bis 21 Uhr. Wenn Tresore &bdquo;verheiratet werden“: Das passiert im Paderborner Diebold Nixdorf Werk Live-Musik der Künstler Uli Lettermann und Volker Kukulenz gibt es von Donnerstag bis Samstag im Foyer. Beide sind Vollblut-Musiker, auf heimischen und internationalen Bühnen zu Hause und in vielerlei musikalischen Stilen beheimatet, teilt das HNF mit. Das museumsinterne Café F7 versorgt die Besucher abends mit kleinen Speisen und Getränken. Insgesamt steht das gesamte Museumsjahr unter dem Motto &bdquo;Nixdorf100“. Dazu gehören zahlreiche Veranstaltungen wie ein &bdquo;Sachen-machen-Tag“ am Sonntag, 13. April, von 10 bis 18 Uhr, ein Sommerfest am Sonntag, 6. Juli, von 10 bis 18 Uhr, sowie das &bdquo;Retro Computer Festival“ am Samstag und Sonntag, 11. und 12. Oktober. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Paderborn.

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