Familien hoffen auf Eigenheim im Alanbrooke-Quartier

Paderborn. Viele suchen es: Das eigene Häuschen oder ein Grundstück, auf dem sie sich ihren Traum erfüllen können. Auch Lukas Dalhoff aus Paderborn versucht schon länger sein Glück. Fündig geworden ist er für sich, seine Frau und die beiden Kinder bisher nicht. Als er dann bei der Stadt Paderborn anrief und fragte, ob es möglich sei, auf dem Alanbrooke-Areal ein Fleckchen für ein Haus kaufen zu können, wurde ihm gesagt, dass sich nur Investoren für einzelne Baufelder bewerben können, aber keine einzelnen Personen. Das brachte ihn auf die Idee, das Thema komplett neu anzugehen: mit anderen Interessenten, die ebenfalls ein Eigenheim möchten und vielleicht auch ähnliche Erfahrungen wie er gemacht haben. Um bei den Baufeldern 18 und 19 – um diese Teilflächen im südlichen Bereich des 18 Hektar großen Alanbrooke-Quartiers im Riemekeviertel – als eine Vertrags-Verhandlungspartei aufzutreten, hat Dalhoff eine Interessengemeinschaft ins Leben gerufen. Eine abgewandelte Variante der Genossenschaftsidee, wie er sagt. Als er der Stadt Paderborn seine Idee präsentierte, habe er in erstaunte Gesichter geblickt. Doch ihm und auch seinen Mitstreitern ist es völlig ernst. Und zu 99,9 Prozent wird schon in Kürze eine GbR gegründet, die derzeit noch den Arbeitstitel Quartier Alanbrooke OWL 18/19 trägt. &bdquo;Bis Weihnachten soll das unter Dach und Fach sein", sagt er. Der Zweck der GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts) ist der Grundstückserwerb, um ein Verhandlungskonstrukt gegenüber der Stadt Paderborn zu haben und &bdquo;nachhaltiges, innovatives und bezahlbares Wohnen" zu gestalten. "Danach sehen wir, wie es weiter geht", sagt Dalhoff. In dem Zusammenschluss sind einerseits Freunde und Bekannte, die wie er auf der Suche nach einem Haus oder Grundstück sind und die er zu Beginn angesprochen und von seiner Idee überzeugt hatte. Danach kamen in einer zweiten Runde weitere Interessenten hinzu, so dass die Zahl der Mitstreiter auf 23 anwuchs: Dies entspricht nach einem bisherigen Konzept der Zahl der möglichen Grundstücke auf den beiden betreffenden Baufeldern. Mittlerweile gibt es außerdem eine Warteliste. Im Vorfeld müssen Fachleute bezahlt werden Geplant ist eine Bewerbung auf bis zu 23 Grundstücke für dreigeschossige Reihenhäuser mit circa 145 Quadratmetern Wohnfläche und etwa 35 Quadratmetern Nutzfläche (Dachterrassen) auf Grundstücken mit einer Größe von 140 bis 200 Quadratmetern und einem Stellplatz je Haus. Die Häuser seien zwar klein, doch man könne ja kein Land produzieren, so Dalhoff. Die Kosten für Grundstück und schlüsselfertiges Haus liegen laut Dalhoff derzeit bei etwa 450.000 Euro. Wovon rund 50.000 Euro auf den Grundstückserwerb entfallen. Da zuvor bei der Stadt Paderborn ein tragfähiges Baukonzept eingereicht werden muss, werden im Vorfeld noch einmal für jede Vertragspartei etwa 3.000 Euro fällig: für die Beratungen und Leistungen von Architekten, Steuerberatern und Rechtsanwälten. Zusammengearbeitet wird mit den Architekturbüros Atelier Henze (Warburg/München) und Nuyken von Oefele (München) sowie dem Ingenieurbüro Sobek (Stuttgart). Bürger statt Bauträger Sollte die Interessengemeinschaft nicht zum Zuge kommen, wäre dieses Geld weg. Würde jemand von sich aus vom Vorhaben zurücktreten, bekäme er 80 Prozent der Summe – also 2.400 Euro – wieder. Das Risiko hält Dalhoff für überschaubar: &bdquo;Ich fühle mich gut. Im Nebel unterwegs zu sein, ist für mich alltäglich." Ohnehin ist er überzeugt, im Ausschreibungswettbewerb der Stadt Paderborn zu gewinnen. &bdquo;Wir werden einfach das überzeugendste Konzept vorweisen. Mit einer Teilnehmerurkunde habe ich mich noch nie zufrieden gegeben." Die Vergabe und Grundstücksverkäufe stehen von Mai bis Juli 2022 an. Mit Blick auf weitere Konversionsflächen – neben dem Alanbrooke-Quartier folgen demnächst das ArealWaldkampAreal (ehemals Dempsey-Kaserne in Schloß Neuhaus) sowie das Zukunftsquartier auf den ehemaligen Barker Barracks im Osten Paderborns – könnte sich Dalhoff einen noch größeren Impuls vorstellen. &bdquo;Ich fände es gut, wenn sich diese Idee weiterentwickelt." Bürger statt Bauträger. Dafür könnte das Alanbrooke-Konstrukt &bdquo;eine schöne Blaupause sein", findet Lukas Dalhoff.

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