Paderborn. Großbrand, Hochwasser, Massenpanik im Stadion: Es kann viel passieren. Vor gut zwei Jahren fiel der Startschuss für das Projekt „Integrierte Sicherheits-Pilot-Region" (Inspire). Dabei geht es darum, Maßnahmen der zivilen Gefahrenabwehr zu verbessen. Das Projekt verfolgt das Ziel, verschiedene Einzellösungen zu integrieren und anhand eines Pilotbetriebes in Paderborn zu demonstrieren.
Der Pilotbetrieb soll eine Übertragbarkeit in weitere Regionen ermöglichen. Inspire wird im Zuge der digitalen Modellregion Ostwestfalen-Lippe des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen über einen Zeitraum von drei Jahren mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert.
Mit der Vernetzung von Teilprojekten sei man dem Ziel nun einen großen Schritt näher gekommen, heißt es in einer Pressemitteilung. Dabei geht es um die Bereiche Smart Home/Building, Personenstrom-Messung, Drohnen und Social Media. In einem Reallabor-Rahmen trafen sich jetzt Vertreter des Projektkoordinators, der safety innovation center, mit den Partnern von Symcon, von RTB, von Condor Multicopter & Drones, der Fachgruppe C.I.K. der Universität Paderborn sowie der Feuerwehr der Stadt Paderborn und der Leitstelle des Kreises.
Das Reallabor namens „Padertopia City" stellt eine fiktive Stadt dar, in der die Organisationen der Gefahrenabwehr durch die spezielle Inspire-App unterstützt werden. Der erste Ort des Geschehens befand sich an der Feuerwache Nord.
Schnellstmöglicher Weg zur Einsatzstelle
Dort probte man einen automatischen Drohnenflug zu einer Einsatzstelle. Dabei wurde die Flugroute nach Alarmierung der Drohne so berechnet, dass der schnellstmögliche Weg zur Einsatzstelle unter Berücksichtigung von Sperrgebieten genutzt wird. Um Personenstrom-Messung und Social Media ging es am Stadion des SC Paderborn 07.
Vor Beginn des Fußballspiels gegen Holstein Kiel wurde die Benteler-Arena mit Sensoren ausgestattet, wodurch Bewegungsmuster von Personen in einem Block und einem Durchgangsbereich analysiert werden konnten. So könnten kritische Situationen wie beispielsweise Engstellen frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, heißt es. Gleichzeitig habe man die sozialen Netzwerke nach relevanten Informationen gefiltert, Beiträge analysiert und den Einsatzkräften zur Vervollständigung des Lagebildes gebündelt dargestellt. Bereits im Vorfeld war mit allen Projektpartnern und der Feuerwehr Paderborn beim Smart Home Paderborn e.V. eine Übung durchgeführt worden. Dabei wurde die automatische Alarmierung eines Hausbewohners und die Unterstützung der Einsatzkräfte durch ein Smart Home beispielsweise bei der Türöffnung und beim Auffinden einer vermissten Person geübt worden.
Im dritten Projektjahr steht nun der Pilotbetrieb im Fokus, der als dauerhafter Betrieb bei der Feuerwehr Paderborn etabliert werden soll. Hierbei wird die Inspire-App den Führungskräften der Feuerwehr schrittweise zur Verfügung gestellt. Parallel seien weitere Übungen für die praktische Erprobung in Planung. ?www.inspireprojekt.de
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