Paderborn

Photovoltaik soll auf Neubau-Dächern in Paderborn Pflicht werden

Wer ein städtisches Baugrundstück kauft, soll ab Januar 2022 zum Installieren einer Anlage verpflichtet werden. Das wollen CDU und Grüne.

Auf Neubaudächern sollen in Paderborn Photovoltaikanlagen zur Pflicht werden. | © (Symbolbild) Pixabay

04.01.2022 | 14.01.2022, 11:29

Paderborn. Für mehr Klimaschutz wollen die Ratsfraktionen der Grünen und der CDU die Nutzung von Sonnenenergie in Paderborn vorantreiben. Gemeinsam beantragen sie deshalb in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Klima und Mobilität, dass beim Verkauf von städtischen Grundstücken ab dem 1. Januar 2022 die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der geplanten Bebauung verpflichtend vereinbart wird, wenn die Errichtung der Anlage wirtschaftlich angemessen ist, heißt es in einer Mitteilung der Grünen.

Dabei stehe es den zukünftigen Eigentümern frei, ob sie die Anlage in Eigenregie betreiben oder in einem Miet- oder Pachtmodell von Dritten betreiben lassen. Grundsätzlich solle die gesamte Dachfläche mit Photovoltaik-Modulen belegt werden, beim Bau einer Solarthermie-Anlage reduziere sich die PV-Fläche entsprechend.

Immenses Potenzial bei Dächern

„Bereits 2019 hat sich die Stadt Paderborn in einem Ratsbeschluss den Pariser Klimazielen verpflichtet", erklärt der grüne Ratsherr Florian Rittmeier. „Damit die Energiewende gelingt, müssen wir unbedingt so bald wie möglich komplett auf erneuerbare Energien setzen." Im kürzlich verabschiedeten „Integrierten Wärmenutzungs- und Erneuerbare-Energien-Konzept" der Stadt sei für Paderborns Dächer das immense Solarpotential von mindestens 433 Gigawattstunden pro Jahr ausgemacht worden. „Doch bislang wird davon noch nicht mal ein Siebtel genutzt. Weil sich das unbedingt schnell ändern muss, soll die Stadt hier ein klares Signal für den Klimaschutz setzen."

Mit dem gemeinsamen Antrag wolle die Koalition den Photovoltaik-Ausbau auf den Dächern von Privatleuten und Unternehmen vorantreiben. Auf diese Weise werde eine weitere Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt. „Durch den Vorbehalt der wirtschaftlichen Angemessenheit ist dabei sichergestellt, dass kein Grundstückskäufer über Gebühr belastet wird", betont CDU-Ratsherr Markus Mertens. Die Investition in eine PV-Anlage sei in den allermeisten Fällen wirtschaftlich sinnvoll. Auf kommunalen Dächern würden bereits, wo möglich, leistungsfähige PV-Anlagen installiert und sukzessive auch Dächer ertüchtigt.