Paderborn

Faethe-Mitarbeiter streiken ab Montag

Am Streik werden sich nach NGG-Angaben alle Schichten im Betrieb beteiligen. Die Gewerkschaft fordert für die Labor-Kräfte höhere Löhne. Am Freitag waren die Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite gescheitert.

An dem Streik beteiligen sich alle Schichten des Labors. | © Pixabay (Symbolbild)

19.09.2021 | 19.09.2021, 12:07

Paderborn. Der Streit in der Paderborner Ernährungsbranche spitzt sich zu: Die Beschäftigten im Faethe-Labor, einem Dienstleister der Stute Nahrungsmittel, treten ab Montag, 20. September, um 6 Uhr in den Ausstand.

Der Streik soll zunächst bis Freitag, 24. September, andauern. Damit will die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) im laufenden Tarifkonflikt den Druck auf das Unternehmen erhöhen. Die Gewerkschaft fordert die Arbeitgeber laut Mitteilung dazu auf, solide tarifliche Regelungen zu vereinbaren.

In der Verhandlung an diesem Freitag habe die Arbeitgeberseite dem Abschluss von Tarifverträgen eine grundsätzliche Absage erteilt. Am Streik werden sich nach NGG-Angaben alle Schichten im Betrieb beteiligen.

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Vor den NRW-Sommerferien habe es nach Informationen der NGG offenbar Einkommenserhöhungen bei Stute und in diversen Gesellschaften am Komplex der Abtsbrede in Paderborn gegeben. Bei Faethe erhalten Laboranten laut NGG aktuell einen Stundenlohn von 13,50 Euro.

Selbst Reinigungskräfte verdienen mehr

„Während viele Beschäftigte bei Stute nun 16,50 Euro pro Stunde verdienen, gehen die Menschen im Faethe-Labor bislang leer aus. Dabei kommen selbst Reinigungskräfte, die bei der Firma Schade angesiedelt sind, auf einen Stundenlohn von 13,50 Euro", berichtet Thorsten Kleile, Geschäftsführer der NGG Detmold-Paderborn.

Die Gewerkschaft fordert laut Mitteilung seit langem tarifliche Regelungen und Einkommenserhöhungen bei Faethe, immerhin Dienstleister eines der größten Unternehmen in der Saft- und Konfitürenherstellung. Mit einem Schreiben vom 6. September habe die NGG die Geschäftsführung zur Aufnahme von Tarifverhandlungen aufgerufen.

"Ein Schlag ins Gesicht"

„Dass die Arbeitgeberseite so unoffen tariflichen Regelungen gegenübersteht, ist bedauerlich. Die Arbeitsniederlegung ist nun die logische Konsequenz. Die Beschäftigten sind sauer. Während um sie herum nahezu alle Mitarbeitenden Lohnerhöhungen erhalten, bleiben sie im Regen stehen. Das ist für die Menschen bei Faethe ein Schlag ins Gesicht", so Kleile.

Wertschätzung und soziale Verantwortung sähen anders aus. Eine vom Arbeitgeber in Aussicht gestellte Lohnerhöhung auf betrieblicher Ebene, konnte weder beziffert noch konkretisiert werden.

Bereits seit 2017 setzten sich die Beschäftigten bei Faethe für bessere Arbeitsbedingungen ein. Selbst die Bemühungen der Düsseldorfer Landesregierung, über eine Landesschlichtung sowie kommunale Helferinnen und Helfer den Konflikt zu befrieden, hätten bisher nicht funktioniert.