Paderborn

Faethe Labor: Streikende schalten Arbeitsministerium NRW ein

Arbeitgeber hat noch kein Gesprächsangebot signalisiert, aber eine erste Kündigung ausgesprochen

Solidarisch: Streikende bekommen Besuch von Sozialdemokraten - darunter der SPD-Kreisvorsitzende, Burkhard Blienert (vorn Mitte). | © SPD Paderborn

23.02.2018 | 23.02.2018, 12:32

Paderborn. Bei strahlendem Sonnenschein aber klirrender Kälte stehen wieder ein Dutzend Beschäftigte des Faehte Labors, einer Werksvertrags-Firma von Stute, vor dem Firmengelände und streiken.

"Die unendliche Geschichte dieses Labors bei der Firma Stute geht weiter. Aus aktuellem Anlass besuchen Burkhard Blienert, SPD Kreisvorsitzender, Gunda Köster, Vorsitzende der SPD Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen, Franjo Henze, Vorsitzender der SPD Ratsfraktion und die DGB Vorsitzenden OWL, Anke Unger, die Streikenden, um sich über die aktuelle Situation zu informieren", betont die SPD in ihrer Pressemitteilung.

Auf den Schildern der Streikenden steht: 15 Jahre keine Lohnerhöhung im Faethe Labor bei Stute. Ein Missstand, der schon im Dezember 2017 zu Streik, ja sogar zum Hungerstreik eines Mitarbeiters geführt hat.

Was hat sich bisher getan? Armin Wiese von der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) erläutert: "Nichts Gutes hat sich getan! Es gibt keinerlei Gesprächsangebot des Arbeitgebers über die sicher für alle verständliche Forderung nach Lohnerhöhungen. Ganz im Gegenteil, es hat sich noch mehr zugespitzt: Zum Ende des Monats Januar wurden fünf Kündigungen angedroht und eine Kündigung gegen den Einwand des Betriebsrates dann auch schlussendlich ausgesprochen. Dies ist eine unhaltbare Situation für die Beschäftigten."

Auf Augenhöhe

Die Streikenden sitzen später am Vormittag in der SPD Geschäftsstelle mit den Politikern zusammen und erläutern ihre Forderungen und Erfahrungen an ihrem Arbeitsplatz. "Sie lassen sich auf keinen Fall mehr einschüchtern, sie fordern endlich ein Gespräch mit dem Arbeitgeber, dem Geschäftsführer des Faethe Labors ein", erläutert die SPD weiter in ihrer Pressemitteilung.

"Wir wollen auf Augenhöhe mit unserem Arbeitgeber über unsere Forderungen reden. Wir möchten einen verlässlichen Tarifvertrag", fordern die Betriebsräte Kornelius Klassen und Conny Renk.

Alle Versuche bisher gescheitert

Da alle Versuche bisher gescheitert seien, hätten sie sich inzwischen an die Schlichterin beim Arbeitsministerium NRW gewandt. "Und von der Politik erhoffen sie sich auf jeden Fall mehr Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bezüglich der Bedingungen bei Werksverträgen und Leiharbeit, ebenso wie auch gesetzliche Verbesserungen zum Schutz der Arbeit von Betriebsräten.

Burkhard Blienert betont, dass die SPD sich solidarisch mit den Streikenden erklärt. "Wir haben großen Respekt vor dem persönlichen Einsatz der Betroffenen. Es ist unsere politische Aufgabe, den Missbrauch von Werksverträgen zu bekämpfen. Wir brauchen mehr Rechte für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, damit der Wert der Arbeit auch anerkannt wird," so Blienert abschließend in der Pressemitteilung.