Paderborn Von 3G ausgenommen: Kirchen sehen neue Corona-Verordnung positiv

Paderborn/Höxter. Seit Freitag gilt in NRW die neue Corona-Schutzverordnung. Liegt die Sieben-Tage-Inzidenz über 35, tritt die 3G-Regel in Kraft. Menschen erhalten bei Veranstaltungen oder in der Innengastronomie nur noch Zutritt, wenn sie vollständig geimpft, getestet oder genesen sind. Was bedeutet die neue Verordnung für die Kirchen im Hochstift? Für den Zugang zu Gottesdiensten bestehen weiterhin, unabhängig vom Inzidenzwert, keine Beschränkungen auf ausschließlich geimpfte, genesene oder getestete Personen, teilt Benjamin Krysmann, Sprecher des Erzbistums Paderborn, auf Anfrage der NW mit. Allerdings seien die örtlichen Behörden befugt, im Einzelfall Zugangsbeschränkungen zu verfügen. In diesen Fällen bedürfe es der Durchführung einer Zugangskontrolle zu Gottesdiensten. Der Mindestabstand von 1,5 Metern gilt weiterhin, ausgenommen gemeinsame Hausstände. Weiterhin müsse jedoch zumindest im Innenraum und bei Veranstaltungen im Freien mit mehr als 2.500 Menschen eine medizinische Maske getragen werden. Keine Maskenpflicht, außer beim gemeinsamen Singen, besteht am festen Sitz- oder Stehplatz, wenn die Mindestabstände eingehalten sind oder alle Teilnehmenden geimpft, genesen oder getestet sind. Die Maskenpflicht beim Singen entfällt, wenn alle Teilnehmenden geimpft, genesen oder getestet sind, wobei es sich für Getestete um einen PCR-Test handeln muss, heißt es in der Mitteilung. Bei Kasualien oder Sonder-Gottesdiensten könne auf den Mindestabstand verzichtet werden, wenn alle Teilnehmenden nachweislich geimpft, genesen oder getestet seien. Kontaktverfolgung entfällt Obergrenzen für Teilnehmerzahlen seien in der Verordnung nicht aufgeführt, auch eine Nachverfolgung der Kontakte sei nicht mehr vorgeschrieben. Die Höchstgrenze der Teilnehmenden ergebe sich laut Erzbistum durch die Belegungskapazität unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln. "Wir stehen hinter den Maßnahmen der Landesregierung", begrüßt Benjamin Krysmann die neue Regelung. Gottesdienste seien im Sinne der Religionsfreiheit ein hohes Gut. Bislang habe bistumsweit die Ausübung der Gottesdienste während der Pandemie durchgehend sehr gut funktioniert. Für die Umsetzung und Einhaltung der Schutzmaßnahmen seien die Kirchengemeinden vor Ort verantwortlich. Die Art und Weise der Umsetzung könne von Ort zu Ort unterschiedlich sein, da es keine allgemeinen Vorgaben gebe, fügt der Pressesprecher des Erzbistums hinzu. Evangelische Kirche empfiehlt Anwendung der 3G-Regel Die Evangelische Kirche von Westfalen empfiehlt ihren Gemeinden für Gottesdienste die Anwendung der 3G-Regel. Viele Besucherinnen und Besucher in den Gottesdiensten seien bereits gegen Corona immunisiert, erklärt die viertgrößte deutsche Landeskirche auf ihrer Internetseite. Kinder und Jugendliche erfüllten bereits durch die Tests in Schulen die Anforderungen. Allen anderen sei mit einem Negativtest die Teilnahme möglich. Die Gemeinden könnten jedoch alternative oder zusätzliche Angebote zu Gottesdienst und Gebet machen, die sich am bisherigen Schutzkonzept für Präsenzgottesdienste mit Abstand und Maskenpflicht orientieren. Sofern die erforderlichen Tests für diejenigen, die grundsätzlich geimpft werden könnten, kostenpflichtig werden, könnte den Betroffenen im Blick auf die Teilnahme an Gottesdiensten die Übernahme der Kosten (etwa aus Diakoniemitteln der Kirchengemeinde) angeboten werden.

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