200.000 Euro fehlen: Evangelische Gemeinde in Höxter und Beverungen muss Gebäude aufgeben

Höxter/Beverungen. Der evangelischen Weser-Nethe-Kirchengemeinde Höxter-Beverungen steht das Wasser bis zum Hals – zumindest finanziell gesehen. Die Fixkosten für Personal und Gebäude übersteigen die Einnahmen durch die Kirchensteuern. Rund 200.000 Euro fehlen. Dadurch droht die Zahlungsunfähigkeit. Nun hat die Gemeindeleitung ein Konzept vorgelegt, um Geld zu sparen: Bei diesen Gebäuden soll der Rotstift angesetzt werden. Bezirk Amelunxen Im Bezirk Amelunxen soll das Gemeindehaus (Kuhr-Haus) veräußert und in Mietwohnungen umgebaut werden. Die nötigen Investitionen zum Umbau &bdquo;lassen sich aus eigener Kraft nicht wirtschaftlich stemmen, das hat eine vom Presbyterium beauftragte Machbarkeitsstudie ergeben“, heißt es seitens der Gemeinde. Im Dorfgemeinschaftshaus &bdquo;Alte Schule“ in Amelunxen soll gemeinsam mit der katholischen Kirchengemeinde in Amelunxen ein Raum angemietet werden, in dem Gemeindeveranstaltungen stattfinden sollen. Die St.-Georgskirche und der ökumenisch betriebene Lebensgarten bleiben im Besitz der Gemeinde. Um den Lebensgarten weiter betreiben zu können, werden Wirtschaftsräume gebraucht - etwa eine kleine Küche, Toilette und ein Unterstand für Geräte. Dafür müsste möglicherweise später investiert werden, heißt es im Papier der Kirche. Dabei wäre eine Vereinbarung &bdquo;mit einem potenziellen Käufer des Gemeindehauses“ denkbar, so die Gemeinde. Lesen Sie auch: Sparzwang: Wie eine Gemeinde im Kreis Höxter ihre Finanzen retten will Bezirk Beverungen Im Bezirk Beverungen sind &bdquo;zunächst“ keine größeren Veränderungen vorgesehen, teilt die Gemeine mit. Aber: Um die &bdquo;Auslastung des modernen Gemeindezentrums zu steigern und Einnahmen zu generieren“, sollen die Räume künftig &bdquo;vermehrt auch externen Gruppen zur zeitweisen Nutzung angeboten werden“. Bezirk Bruchhausen Das Gemeindehaus, auch als Clara-von-Kanne-Haus bekannt, soll verkauft werden. Die evangelische Kirche soll zu einem &bdquo;vielfältig nutzbaren Kirchraum umgestaltet“ werden. Es könnte, wenn das Erzbistum zustimmt, auch von der katholischen Kirchengemeinde mitgenutzt werden, heißt es im Papier der Gemeinde. Größere Gottesdienste sollen in der katholischen Kirche abgehalten werden. &bdquo;Dazu liegt ein vielversprechender Entwurf vor.“ Ob der vollständig umgesetzt werden kann, sei aber noch &bdquo;von verschiedenen Faktoren abhängig“. Passend zum Thema: Kreis Höxter: Welche Gemeinde ist besonders knapp bei Kasse? Bezirk Höxter Im Bezirk Höxter wird es die größten Anpassungen geben. Hier verfügt die Gemeinde über den größten Bestand historischer Gebäude mit hohen Betriebs- und Unterhaltungskosten: Mit der Marien- und der Kilianikirche stehen zwei große mittelalterliche Kirche nur wenige Hundert Meter auseinander, der Klosterkomplex des ehemaligen Marienstifts steht derzeit zu großen Teilen leer und beherbergt mehr Raum, als die Kirchengemeinde selbst nutzen kann. Die laufenden Kosten für den Marienkomplex übersteigen die finanzielle Leistungsfähigkeit der Gemeinde. Sie sind eine wesentliche Ursache für die Haushaltssicherung der Kirchengemeinde, heißt es in dem Papier. Eine hierzu vom Presbyterium beauftragte Machbarkeitsstudie empfiehlt, das Marienstift für die gemeindliche Nutzung aufzugeben und die Gebäude in Wohngebäude für mehrere Parteien umzuwandeln. Diesem Vorschlag stimmt der Kirchenvorstand zu. Da die Kosten zu hoch sind, hat das Presbyterium beschlossen, einen Investor für die Entwicklung zu suchen. Ausgenommen davon ist den Angaben zufolge zunächst die Marienkirche. Diese wird zwar auch zeitnah aus der Nutzung genommen, um die laufenden Kosten zu senken, eine endgültige Entscheidung über ihre Zukunft hat das Presbyterium zunächst für drei Jahre aufgeschoben. .responsive23-OylliWpSHkoPX1qb-map-kirchengemeide-hoexter { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-OylliWpSHkoPX1qb-map-kirchengemeide-hoexter { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-OylliWpSHkoPX1qb-map-kirchengemeide-hoexter { padding-top: 142.86%; } } Um die Kirche weiter betreiben zu können, werden Kooperationspartner gesucht &bdquo;Diese Zeit soll genutzt werden, um mögliche Kooperationen zu suchen, die einen Weiterbetrieb der Kirche möglich machen“, heißt es. Klar sei aber auch: &bdquo;Aus eigener allein Kraft ist die Marienkirche neben der Kilianikirche nicht zu halten.“ Die stadtbildprägende Kilianikirche soll, &bdquo;wie schon die vergangenen 950 Jahre“, als Zentrum der Verkündigung in der Stadt erhalten bleiben. Die Gemeindearbeit in Höxter solle rund um die Kilianikirche konzentriert werden. Wie genau das aussehen wird, ist allerdings noch nicht klar. &bdquo;Fakt ist: Geeignete Räume sind nicht fertig, sondern müssen geschaffen werden.“ Das Presbyterium habe Fachleute der kircheneigenen Bauberatung beauftragt, ein Konzept dafür zu erstellen. Es soll sowohl Räume für Gruppen und Gemeindeveranstaltungen als auch für die Verwaltung der Gemeinde und diakonische Projekte wie Mittagstisch, Deutschkurse für Geflüchtete und Schulmaterialienkammer beinhalten. Ebenfalls lesenswert: &bdquo;Schmerzhaft“: Hier will eine Kirchengemeinde im Kreis Höxter den Rotstift ansetzen Die Kirche prüft den Kauf des Küsterhauses in Höxter Im Fokus stehen dabei neben der Kilianikirche selbst auch das benachbarte Pfarrhaus, in dessen Erdgeschoss Gemeinderäume untergebracht sind. Geprüft werde, ob ein Ankauf des Küsterhauses gegenüber der Kirche - derzeit genutzt vom Standesamt - von dem die Stadt sich trennen möchte, eine wirtschaftliche und praktikable Lösung darstellt. Auch ein Einbau von Gemeinderäumen in die Kilianikirche ist nicht ausgeschlossen. &bdquo;Voraussetzung dafür ist aber ein Plan, der erkennen lässt, dass hier angemessene Gemeindearbeit wirtschaftlich vernünftig möglich ist, ohne zu sehr in den Raumeindruck des ältesten Gebäudes der Kernstadt Höxter einzugreifen.“ Wie genau sich die Lösung der Raumfrage in der Kernstadt gestalten wird, ist also noch offen. Mit seinen Beschlüssen hat das Presbyterium eine Richtung vorgegeben. Nun wird weiter nach Lösungen gesucht und geplant. Die Bauberatung werde mit Hochdruck daran arbeiten, ein Konzept zu entwickeln und die Höhe der notwendigen Investitionen zu ermitteln. Vermutlich wird die Kirche in Höxter Räume für den Übergang benötigen &bdquo;Aufgrund der voraussichtlichen Planungszeiträume wird es wahrscheinlich erforderlich sein in der Zwischenzeit in Übergangsräume auszuweichen, um die enormen Betriebskosten in der Brüderstraße einsparen zu können“, erklärt die Gemeinde. Auch interessant: Besondere Location: Gemeinde feiert großes Tauffest an der Weser bei Höxter

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