Kreis Paderborn. Mit alten und neuen Betrugsmaschen versuchen Kriminelle, telefonisch Beute zu machen. Und zwar täglich, wie die Paderborner Kreispolizei berichtet. Ob am Telefon als Microsoft-Mitarbeiter, angeblicher Enkel, falscher Polizist, "an einem tödlichen Unfall beteiligte Tochter" oder angeblicher Mitarbeiter des Stromanbieters sprechen die Täter geschickt und verängstigend mit ihren Opfern. In den vergangenen Tagen gab es wieder mehrere solcher Fälle.
Nun wird auch im Kreis Paderborn offenbar eine neue Masche genutzt, warnt die Polizei: "Am Mobiltelefon schicken sie neuerdings fiese SMS, die eine Schadsoftware als Voicemail tarnen und viel Ärger bereiten." Sind von Telefonbetrügern meist Senioren betroffen, geraten mit dem auch als "Smishing" bekannten SMS-Trick alle Nutzer von Handys in den Fokus.
"Sie haben 1 neue Voicemail" oder "1 neue Sprachnachricht empfangen" verbunden mit einem Internet-Link aus Wörtern, Zahlen und Buchstaben: So zeigt sich die Nachricht laut Polizei auf dem Display des Smartphones. Klickt der Empfänger auf den Link, öffnet sich eine Webseite. Dort wird zum Download einer App aufgefordert, die zum Anhören der Sprachnachricht notwendig sei. Doch mit der App laden sich die Opfer einen Trojaner auf ihr Handy. Über die Schadsoftware können Kriminelle im Anschluss auf die auf dem Handy gespeicherten Daten zugreifen, auch auf Konto- und Kreditkarteninformationen.
Zudem verschickt das Handy die fiese SMS an andere Handys. Ein 56-jähriger Paderborner, der diese SMS am Dienstag erhalten hatte und dem Link gefolgt war, bekam anschließend etliche Nachrichten von wütenden unbekannten Personen, die sich darüber beschwerten, dass er ihnen Sprachnachrichten schicken würde. Der Mann erstattete Anzeige bei der Polizei.
Die Paderborner Polizei warnt vor den SMS und rät, den Link auf keinen Fall anzuklicken, sondern die SMS umgehend zu löschen. Falls die App bereits installiert wurde, sollte das Telefon auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt werden. Zugangsdaten zu Konten oder Bezahldiensten sollten sofort von einem anderen Gerät geändert werden.
Weitere Informationen und Tipps bietet die Polizei hier.