Phishingmails

Vorsicht Falle: Betrüger locken mit gefälschten Steuerrückerstattungen in Herford

Die Kriminellen wollen ihre Opfer dazu bringen, ihnen die Kontodaten zu überlassen. Doch was kann man tun, wenn man seine Daten bereits online eingegeben hat?

Verbraucherschützer und das Finanzamt warnen vor einer neuen Betrugsmasche in Herford. | © dpa-tmn

06.12.2024 | 06.12.2024, 09:20

Herford. Die Nachricht, die einen NW-Leser per Mail erreichte, klingt erfreulich: Das Bundeszentralamt für Steuern teilt ihm darin mit, dass er eine Steuerrückzahlung von 399 Euro erhält. Das hänge mit einem Steuerbescheid aus dem Jahr 2017 zusammen, heißt es in der Mail.

Tatsächlich ist die scheinbar so frohe Botschaft Lug und Trug und brandgefährlich. Den kriminellen Absendern geht es darum, die Adressaten dazu zu bringen, einen Link anzuklicken. Über den Link sollen sie angeblich die Rückerstattung beantragen können. Doch sehr wahrscheinlich geht es den Tätern entweder darum, die Bankdaten ihrer Opfer zu erbeuten und dann deren Konto zu plündern oder aber Schadsoftware auf die Rechner der Opfer herunterzuladen.

Entsprechend klar fällt die Warnung des heimischen Finanzamtes in Herford aus. „So etwas machen wir nicht“, erklärt Christoph Martin, Leiter des Herforder Finanzamtes. Er verweist auf die Warnhinweise, die die Finanzverwaltung veröffentlicht hat. „Die Hinweise finden sich auch im Internet auf der Seite des Finanzamts Herford.“

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Was gegen die Mails helfen kann

Auf keinen Fall den Link anklicken: Die Betrüger wollen, wie in der kriminellen Mail zu sehen, so an die Kontodaten ihrer Opfer kommen. Am besten ist es, die Mail sofort zu löschen. - © Jobst Lüdeking
Auf keinen Fall den Link anklicken: Die Betrüger wollen, wie in der kriminellen Mail zu sehen, so an die Kontodaten ihrer Opfer kommen. Am besten ist es, die Mail sofort zu löschen. | © Jobst Lüdeking

Denn das NRW-Ministerium der Finanzen warnt ausdrücklich davor, auf solche oder ähnliche E-Mails zu reagieren. Steuererstattungen müssen nicht per E-Mail beantragt werden, heißt es dort. Und für die Empfänger gibt es eine eindeutige Warnung: Den Link in der E-Mail sollten sie keinesfalls öffnen und auch ihre Kontoinformationen oder andere persönliche Daten eingeben. Die Mails sollten sofort gelöscht werden.

Wer bereits Daten, insbesondere Kontoinformationen, auf der verlinkten Webseite eingegeben hat, sollte sich sofort mit seiner kontoführenden Bank in Verbindung setzen. Schutz gegen solche Phishingmails könnten Antivirenprogramme bieten, die aber stets auf aktuellem Stand gehalten werden müssen, so das Ministerium. Die Kriminellen nutzen die Mail aber auch mit anderen Maschen und fordern etwa Zahlungen.

Die Finanzverwaltung kontaktiert die Bürger weder telefonisch noch im Rahmen von SMS oder Whatsapp-Nachrichten oder per Mail, um Nachzahlungen jeglicher Art oder persönliche Daten einzufordern, stellt das Ministerium klar.