Organisatoren zufrieden mit der vereinfachten Libori-Ausgabe

Paderborn. Es hätte die große Sause werden sollen zum Jubiläum zur 500. Libori-Kirmes, doch die Pandemie machte den Planungen - wieder einmal - einen Strich durch die Rechnung. Mit der corona-konformen Ausgabe "Libori light" zeigten sich die Organisatoren dennoch zufrieden. Rund 160.000 Besucher hätten die Kirmes auf dem Maspernplatz und den Pottmarkt besucht, sagt Bürgermeister Michael Dreier nach dem Ende der Feierlichkeiten. Allein am ersten Libori-Sonntag seien dort 25.000 Besucher gezählt worden. Insgesamt 3.000 Menschen sahen die Picknickkonzerte, etwa 200 waren jeden Tag beim Bierbrunnen dabei. Zwar ist das nur ein Bruchteil dessen, was sonst zu Libori an Besuchern in der Stadt unterwegs ist. Doch angesichts der äußeren Umstände und mit Blick darauf, dass Libori im vergangenen Jahr rein digital gefeiert wurde, sprach Dreier von "sehr schönen Tagen". Die Menschen wollten wieder vor die Tür. "Wir haben genau das richtige Veranstaltungsformat gewählt". Vor dem Hintergrund, dass aktuell die Inzidenz wieder steigt, sei es richtig gewesen, das Fest von vorneherein mehrgleisig zu planen. "Das war genau die richtige Entscheidung, es so zu machen - das Bestmögliche, was geplant werden konnte", sagt Hans-Otto Bröckling, Vorsitzender des Paderborner Schaustellervereins. Er sei froh, dass der Kirmespark innenstadtnah hinter der Paderhalle umgesetzt werden konnte, denn so hätten die Besucher auch die Möglichkeit gehabt, die anderen Veranstaltungsorte zu besuchen. Im vergangenen Jahr hatte es nur einen temporären Freizeitpark in Schloß Neuhaus gegeben. Die Schausteller, seit Monaten gebeutelt von der Pandemie, hätten zwar nicht die gleichen Einnahmen wie sonst zu Libori erzielt, aber ein "gutes Plus" auf dem Niveau des Lunaparks gemacht, sagt Bröckling. Dass die Stadt Paderborn ihnen die Standgebühren erlassen hatte, habe "sehr geholfen in dieser Zeit". Gefreut habe er sich, dass auch nach dem ersten Wochenende das Interesse weiter hoch gewesen sei. "So viele Menschen, die sich extra haben testen lassen, für ein bisschen Libori - da bekomme ich Gänsehaut", sagt Bröckling. Auch er habe zunächst befürchtet, dass ab Montag weniger los sein könnte, sagt Thomas Philip von der Werbegemeinschaft für die Beschicker des Pottmarktes, doch die Besucher hätten das Angebot auch mit strengeren Corona-Vorschriften und am neuen Platz im Paderquellgebiet und hinter der Paderhalle toll angenommen. Geduldig hätten sie sich zu Stoßzeiten in die Schlange eingereiht und die Registrierung von Kontaktdaten über sich ergehen lassen. Die Picknickkonzerte im Paderquellgebiet hätten für eine "fantastische Atmosphäre" gesorgt, die Menschen hätten Picknickkörbe und Decken mitgebracht und seien glücklich gewesen, wieder Kultur genießen zu dürfen, sagt Carsten Hormes vom Kulturbüro OWL. "Niemand hätte erwartet, mitten in der Stadt solch ein Festivalgelände vorzufinden", sagt er und schlägt vor, das Gelände auch künftig zu Libori für Veranstaltungen zu nutzen. "Wir sind froh und dankbar, dass Libori so stattfinden konnte", sagte Benjamin Krysmann, Sprecher des Erzbistums Paderborn. Die Stadt sei seit Langem wieder etwas belebter gewesen und zum Auftakt des Libori-Festes im Dom konnten mehr Besucher als zuletzt begrüßt werden. "Es hat auch gut getan, mal wieder im Gottesdienst singen zu können", beschreibt Krysmann Rückmeldungen vieler Besucher. Jetzt wollen die Beteiligten den Blick nach vorne richten: "Wir arbeiten daran, Herbstlibori stattfinden zu lassen", kündigt Dreier an; wenn nötig wenigstens in einer Light-Version. Damit das möglich wird - Herbstlibori findet traditionell Ende Oktober statt - und damit im nächsten Jahr das Jubiläum dann groß nachgefeiert werden kann, appelliert er eindringlich an alle Paderborner, sich impfen zu lassen. Das Impfmobil, das in der Libori-Woche vor dem Theodorianum stand, sei gut angenommen worden.

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