Letzter Feinschliff vor der Libori-Kirmes-Sause

Paderborn. Noch liegt kein Kirmes-Duft in der Luft auf dem Maspernplatz. Überall wird noch kräftig angepackt, um Klarschiff zu machen. Zwar stehen die Buden und Karussells soweit an Ort und Stelle, zu tun gibt es trotzdem noch etwas. &bdquo;Wir machen Wartungen und kontrollieren alles noch einmal", sagt Ludwig Landwermann, der für das 38 Meter hohe Riesenrad &bdquo;Caesar’s Wheel" verantwortlich ist. Sein Team ist derweil damit beschäftigt, das große Monstrum blitzblank zu bekommen. Zuletzt habe es sechs Wochen in Prien am Chiemsee gestanden. &bdquo;Da wir Paderborn treu verbunden sind, haben wir die Anreise gern auf uns genommen und freuen uns schon", sagt er. Wenige Meter weiter legt Alexander Burghard Hand an und dekoriert den Geister-Irrgarten &bdquo;Ghost". &bdquo;Wir sind in den letzten Zügen. Durch Corona waren wir gezwungenermaßen einige Zeit zuhause. Jetzt fliegt Altes raus und Neues rein", sagt er und befestigt ein paar Seile im Außenbereich des Irrgartens. Am Auto-Scooter – einem beliebten Anziehungspunkt auf jeder Kirmes – stehen die Autos schon bereit. Bis sich hier Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene an der Attraktion der Familie Petter aber lauter Musik gegenseitig in die Kisten fahren können, sind noch ein paar Handgriffe notwendig. Denn die Fläche soll natürlich auch sauber sein, wenn am Samstag die ersten Besucher ihre Runden drehen wollen. Mit einem Schieber bewaffnet, zieht ein Helfer die zuvor nassgemachte Fläche ab. Unweit entfernt sind Heinrich Heitmann und sein Team an der Altdeutschen Bierstube zugange. &bdquo;Es wird noch dekoriert. Die Bierleitungen werden gereinigt und die Gläser poliert", sagt Heitmann, hält ein Geschirrtuch und ein Glas hoch und grinst. &bdquo;Wir freuen uns, am Samstag und Sonntag erst einmal mit 5.000 Besuchern und ohne Testpflicht, ohne Abstand, ohne Maske starten zu können", sagt Hans-Otto Bröckling, Vorsitzender des Paderborner Schaustellervereins. Angesichts der steigenden Inzidenzen und drohender Einschränkungen sei die Stimmung aber doch etwas getrübt. Denn: Die Landesinzidenz ist schon seit einigen Tagen über dem Schwellenwert und hat besonderen Einfluss auf Volksfeste und dergleichen. Ab Montag drohen Einschränkungen Das bestätigt auch ein Sprecher vom Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen auf Nachfrage: &bdquo;Für diese Angebote gelten dann die Vorgaben der Inzidenzstufe 1, wenn die Landesinzidenz oder die kommunale Inzidenz wieder bei Stufe 1 liegt." Erstmals lag der Sieben-Tage-Inzidenzwert für NRW am 17. Juli über dem Schwellenwert von 10 und hält sich seitdem über dieser Grenze. Die Acht-Tage-Marke wäre – sollte das Infektionsgeschehen so bleiben – am kommenden Samstag erreicht, die Inzidenzstufe 1 für NRW würde dann am übernächsten Tag, also Montag, in Kraft treten. Für die Libori-Kirmes würde das bedeuten: Maximal dürften dann 1.200 Besucher auf das Gelände, die Rückverfolgbarkeit über Luca-App oder Zettel muss gewährleistet sein, die Besucher müssten getestet, genesen oder geimpft sein und in allen Warteschlangen Maske tragen. &bdquo;Das ist in anderen Bundesländern wie Niedersachsen oder Hessen nicht so streng geregelt", monieren Bröckling und die anderen Schausteller. Man könne nicht alles am Inzidenzwert allein festmachen, betont Bröckling. &bdquo;Und es ist eine Frischluftveranstaltung", wirft Marc Petter ein. &bdquo;Es hat sich nachweislich noch keiner draußen an der frischen Luft angesteckt", sagt Robert Petter. Schausteller sehen sich gut vorbereitet Außerdem gebe es vielerlei Hygienemaßnahmen: &bdquo;Alle sind getrennt von uns im Kassenbereich durch eine Scheibe oder durch eine Theke. Als doppelte Sicherheit tragen wir eine Maske", so Bröckling. Die Schausteller täten also sowieso schon vieles, um für Sicherheit zu sorgen. &bdquo;Wir haben 50 Schausteller mit ihren eigenen Geschäften und damit gleichzeitig 50 Hygienebeauftragte, die für ihr eigenes Konzept zuständig sind", betont der Vorsitzende des Schausteller-Vereins. &bdquo;Eine Testpflicht würde viele Besucher abschrecken. Viele Familien werden sicherlich nicht den Aufwand auf sich nehmen, erst einmal fünf Personen testen zu lassen", glaubt Marc Petter. Nichtsdestotrotz freuen sich alle erst einmal auf den Kirmes-Start.

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