Paderborn. Die Polizei hat in der Nacht zu Samstag Autofahrer bei einem Sondereinsatz zur Bekämpfung illegaler Fahrzeugrennen genauer unter die Lupe genommen. Knapp 230 Tempoverstöße fielen innerhalb des Stadtgebiets auf, wie die Polizei mitteilt. Wegen technischer Mängel stellten die Beamten fünf Fahrzeuge sicher.
Von Freitagabend bis tief in Nacht waren mehrere Kontrollteams im Einsatz. Unterstützt wurden die Polizeikräfte von drei Kraftfahrzeug-Sachverständigen sowie der Stadt Paderborn mit einem Radarwagen. Kontrolliert wurde rund um den Inneren Ring, an der Detmolder Straße sowie den „Ringstraßen" bis zum Südring und Pohlweg. Dort kommt es nach Angaben der Beamten rund um die Parkplätze am Uni-Sportzentrum immer wieder zu extremen Ruhestörungen durch aufheulende Automotoren, quietschende Reifen oder laut aufgedrehte Musikanlagen.
Bei den 227 festgestellten Tempoverstößen handelte es sich bis auf zehn Fälle um geringfügige Überschreitungen. Ein Fahrer muss neben einem Bußgeld auch mit einem Fahrverbot rechnen. Gemessen wurden alle Fahrzeuge, die die Kontrollstellen passierten.
Verkehrssicherheit und Fahrtauglichkeit im Visier
Neben Geschwindigkeitsverstößen hatten die Beamten auch die Verkehrssicherheit der Fahrzeuge sowie die Fahrtauglichkeit der Fahrer im Blick. Von 90 gestoppten Fahrzeugen wurden 60 genauer auf technische Mängel überprüft. 16 Autos wiesen teils gravierende Mängel auf, die in zehn Fällen zum Erlöschen der Betriebserlaubnis führten. Die eingesetzten Sachverständigen nahmen die betroffenen Fahrzeuge genau unter die Lupe und setzten Messgeräte ein. Sie stellten so beispielsweise erhöhte Geräuschemissionen fest.
An einigen Fahrzeugen ließen Schleifspuren am Unterbau oder zwischen Karosserie und Rädern auf unzulässige Veränderungen schließen, welche die Verkehrssicherheit beeinträchtigen. In einem Fall ergab sich zudem der Verdacht einer illegalen Leistungssteigerung. Aufgrund der technischen Manipulationen an Motoren, Fahrwerken oder Abgasanlagen stellte die Polizei fünf Autos sicher, um beweissichere Untersuchungen durchführen und Gutachten erstellen zu lassen. Die Autos waren bei Kontrollen auf der Friedrichstraße, dem Heierswall oder am Pohlweg aufgefallen.
Gegen 20 Uhr bog ein 39-jähriger VW-Golf-Fahrer von der Bahnhofstraße in die Grunigerstraße ein. Dabei fuhr er mit den rechten Rädern über den Gehweg. Das hatten Einsatzkräfte beobachtet und gaben dem Fahrer Anhaltezeichen. Dieser beschleunigte sein Fahrzeug, musste aber in einem Rückstau an der Rathenaustraße anhalten. Das nutzen die Beamten, um die Fahrertür zu öffnen und den Zündschlüssel abzuziehen. Ein Drogenvortest ergab Hinweise auf den Konsum unterschiedlichster Betäubungsmittel, so dass dem 39-Jährigen eine Blutprobe entnommen wurde. Einen Führerschein hatte der Mann nicht.
Junger Mann wird mit Drogen erwischt
Gegen 1 Uhr wurde ein 24-jähriger Paderborner auf der Kasseler Straße gestoppt. Bei seiner Kontrolle ergab sich ebenfalls der Verdacht auf Drogenkonsum, so dass ihm eine Blutprobe entnommen wurde. Im Fahrzeug wurde eine kleinere Menge Drogen aufgefunden, so dass auch deswegen ein Strafverfahren gegen den jungen Mann eingeleitet wurde.
Im Jahr 2020 ermittelte die Polizei im Kreis Paderborn in 42 Fällen wegen des Verdachts illegaler Autorennen. Sieben Mal war es in dem Zusammenhang zu Verkehrsunfällen gekommen. Rund 30 Strafanzeigen liegen diesbezüglich in diesem Jahr vor.