Neue Ausstellung

Hochstapler, Trunkenbolde und Schnüffler im Naturkundemuseum

Im Sonderausstellungsraum des Naturkundemuseums Paderborn begeistern verrückte Schmetterlinge von Naturfotograf Ingo Arndt und ein interessantes Begleitprogramm.

Der „Hochstapler", der Hornissen-Glasflügler, erreicht Flügelspannweiten von 30 bis 45 Millimetern.  | © Ingo Arndt

13.07.2021 | 13.07.2021, 07:51

Paderborn-Schloß Neuhaus. Die Schau „Hochstapler, Trunkenbolde, Schnüffler... und andere verrückte Schmetterlinge – eine Fotoausstellung von Ingo Arndt" ist gestartet und bis Sonntag, 3. Oktober, im Sonderausstellungsraum des Naturkundemuseums zu sehen.

Das Team um Museumsleiter Sven Mecke hat in den vergangenen Monaten trotz coronabedingter Schließungen die neue Sonderausstellung samt Begleitprogramm auf den Weg gebracht. „Schon immer haben Schmetterlinge die Menschen fasziniert. Das war für uns ein Grund, ihnen eine Ausstellung zu widmen", so Mecke in einer Pressemitteilung.

Die Fotoausstellung veranschaulicht die bunte Vielfalt der Schmetterlinge. Zu diesen Insekten gehören bekannte Arten wie der Distel- und der Zitronenfalter. Unter ihnen befinden sich Falter mit besonderen Anpassungen: Trunkenbolde, Hochstapler, Taucher und Durchschaubare.

Mit spektakulären Fotografien lüftet der international renommierte Tier- und Naturfotograf Ingo Arndt viele weitere Geheimnisse aus der Welt der Schmetterlinge und Motten. Die großformatigen Bilder zeigen Augenfalter, zu denen die größten nachtaktiven Schmetterlinge gehören. Stark gemustert und warnend gefärbt kommen die Bärenspinner, die „Tonkünstler" daher.

Sie besitzen ein eingebautes Abwehrsystem und senden Klickgeräusche aus, mit denen sie jagende Fledermäuse vergrämen können. Einen Camouflage-Look trägt der Birkenspanner, der „Tarnkünstler". Seine Raupen imitieren sogar kleine Zweige. „Besonders hübsch ist der Monarchfalter in seiner Warntracht", sagt Mecke.

Mit den Fühlern

Spannend sind auch die vielen Details, die für sich sprechen oder kleine Geschichten erzählen. „Eines der Fotos zeigt die langen, gefiederten Fühler eines Mottenmännchens. Mit den Fühlern können diese Superschnüffler schon aufgrund weniger Moleküle Weibchen in ihrer Umgebung wahrnehmen", erklärt der Museumsleiter.

Neben Fotos und vielen Texten des bekannten Autors Claus-Peter Lieckfeld zeigt das Naturkundemuseum überlebensgroße Modelle von Raupen und Schmetterlingspuppen sowie Nacht- und Tagfalter aus der eigenen Sammlung. „In kleinen Schaukästen präsentieren wir tropische Falter, die wie Emailbroschen anmuten und Schmetterlinge mit durchsichtigen Flügeln. Damit eröffnet diese Ausstellung eine Welt, die uns staunen lässt", freut sich Mecke.

Der „Superschnüffler“ - Großes Nachtpfauenauge. - © Ingo Arndt
Der „Superschnüffler“ - Großes Nachtpfauenauge. | © Ingo Arndt

Ein Begleitband ist im Museumsshop erhältlich. Das Naturkundemuseum bietet Führungen an. Gruppen werden gebeten, ihren Besuch telefonisch unter (0 52 51) 8 81 10 52 anzukündigen. Der Eintritt kostet 2,50 Euro, ermäßigt 2 Euro. Kinder bis zwölf Jahre und Schulklassen haben freien Eintritt. Am Sonntag, 25. Juli, findet am Museum ein Familientag mit dem Titel „farbenfrohe Schmetterlinge" statt.

Kinder lernen die bunten Insekten mit Spiel und Spaß kennen und schlüpfen in die Rolle von Naturschützern. Angeboten werden Kurzführungen, ein Workshop zum Bau von Insektennisthilfen und ein Kunstvermittlungsprogramm, bei dem zarte Falter aus Papier entstehen. Für das leibliche Wohl sorgt die Zimtschneckerei Kiki Lento. Eine Anmeldung ist über die Museumspädagogik unter Tel. (0 52 51) 8 81 26 36 oder unter E-Mail d.gorny@paderborn.de erforderlich.