Paderborn

Kunst an ehemaliger Alanbrooke-Kaserne gestohlen - Ausstellung zieht um

Seit April hingen 65 Bilder am Zaun, von denen nach dem Diebstahl nun nur noch ein kleiner Teil übrig ist. Nun zieht die Ausstellung um.

Sind geschockt über den Diebstahl der Kunstwerke (v.l.): Tobias Vorwerk, Wolfgang Brenner, Jörg Lütkemeier, Dagmar Venus und Andreas Neuwöhner. | © Stadt Paderborn

12.07.2021 | 12.07.2021, 16:34

Paderborn. Ein Großteil der Fotoausstellung an der Alanbrooke Kaserne wurde bereits gestohlen. „Wir sind fassungslos über die Dreistigkeit, mit der über 40 Kunstwerke in jeweils einer Größe von 1,10 mal 1,60 Meter unerlaubt abgenommen und entwendet worden sind", unterstreicht Andreas Neuwöhner vom Kulturamt der Stadt Paderborn.

Gemeinsam mit Wolfgang Brenner, Axel Czypionka, Jörg Lütkemeier, Dagmar Venus und Tobias Vorwerk hatte er 2019 die Erlaubnis bekommen, in der verlassenen Kaserne an der Neuhäuser Straße zu fotografieren. „Wir möchten mit der Fotoausstellung die Spuren des Vergangenen festhalten und den Menschen einen Einblick hinter verschlossene Türen bieten", erklärt Neuwöhner weiter.

Sechs Fotografinnen und Fotografen, sechs unterschiedliche Perspektiven auf die ehemalige britische Kaserne an der Elsener Straße: Aufgetürmte Pflastersteine, ein zerbrochener Wintergarten, leere Panzerhallen, endlose Flure, rotweiße Backsteingebäude – Zeugen einer Zwischenzeit. Bevor auf dem Gelände der Alanbrooke Kaserne ein ziviles Wohnquartier entsteht, haben die Beteiligten die Gunst der Stunde genutzt und sind den Spuren nachgegangen, die das britische Militär hinterlassen hat – vom Keller bis zum Dachboden.

Seit dem 7. April waren am historischen Zaun der Alanbrooke Kaserne auf über 100 Metern rund 65 Bilder präsentiert worden, von denen nach dem Diebstahl nun nur noch ein kleiner Teil übrig ist. Deshalb haben die Fotografinnen und Fotografen gemeinsam beschlossen, die Kunstwerke erneut abzudrucken und in einem etwas kleineren Umfang in der „Galerie @19" in Paderborn auszustellen.

Die Ausstellung wird am Freitag, 15. Oktober, eröffnet. „Die im Krieg nicht zerstörte Kaserne ist heute ein eindrucksvolles Zeugnis der Paderborner Garnisonsgeschichte. Grund genug, um den Übergang von der Kaserne zum Wohngebiet fotografisch zu dokumentieren und den Bürgerinnen und Bürgern zu präsentieren", freut sich Neuwöhner. Für die Zukunft sei eine umfassende Fotoausstellung geplant, in der Fotografien aus unterschiedlichen Kasernen Paderborns präsentiert werden, voraussichtlich 2024.