Der ganze Aufwand umsonst? Sport-Modellregion von Entwicklung überholt

Paderborn. Monatelang hatte Corona auch den Sport fest im Griff, viele Aktivitäten von Vereinen und Einzelsportlern waren auf Eis gelegt. Vor gut drei Wochen dann wurde Paderborn zur Modellregion. Das Projekt sollte Erkenntnisse liefern, unter welchen Bedingungen Sport dennoch möglich ist. Ging es aufgrund einer zu hohen Inzidenz zunächst später los, so ist diese mittlerweile so gesunken, dass es ohnehin nur noch wenige Einschränkungen gibt. So sind ab sofort keine Testungen mehr im Hallensport und in Freibädern notwendig, wie die Stadt und der Kreis Paderborn mitteilen. War der ganze Aufwand vielleicht umsonst? "Wir wissen jetzt, was wir tun müssen, und wir wissen, dass wir das können", sagt Ralf Pahlsmeier, Geschäftsführer des Ahorn-Sportparks in Paderborn, der Teil des Projekts ist. Dazu zählen die Dokumentation und die Kontaktnachverfolgung. "Das würden wir auch im Herbst oder Winter hinkriegen und so zumindest einen Beitrag leisten, um einer Infektionsverbreitung vorzubeugen", so Pahlsmeier - könnte es dann doch zu einer möglichen weiteren Corona-Welle kommen. Hundertprozentiger Schutz sei aber nicht möglich. In der bisherigen Modellprojekt-Zeit gab es jedoch keinen einzigen Infektionsfall, betont der Sportpark-Chef. Aber auch vorher sei keiner bekannt gewesen. Seit der Jahreswende habe es Lockerungen im Leistungssport-Bereich - Baseball, Leichtathletik, Squash - gegeben. "Hinter den Kulissen ist viel Zeit investiert worden, um Lösungen zu finden, die realistisch erscheinen", sagt Pahlsmeier. Vor allem von den ehrenamtlich Aktiven der gut 30 Vereine, mit denen der Ahorn-Sportpark zusammenarbeite. Abgefragt wurde neben den drei G - geimpft, negativ getestet, genesen - die Herkunft der Leute. Es sei jedoch nicht auszumachen gewesen, dass diese verstärkt von weiter her kamen. Kein 30-Personen-Kurs, der später vielleicht reduziert werden muss Ziel der Modellregionen sind Erkenntnisse und Konzepte, die auch auf andere Regionen angewendet werden können. Im Fall einer neuen Infektionswelle kann darauf zurückgegriffen werden. Ohnehin sei man noch nicht auf dem normalen Level, so Pahlsmeier. Deshalb werde beispielsweise auch noch kein Zumba-Kurs mit 30 Personen gestartet, weil im Herbst Gruppen vielleicht wieder reduziert werden müssten. Offiziell beendet ist das Modellregionen-Projekt aber noch nicht. Bis zum 21. Juni sei der Ahorn-Sportpark offiziell noch immer ein Partner, sagt Pahlsmeier. Außerdem beteiligt sind verschiedene Frei- und Hallenbäder aus dem Kreisgebiet und der Stadt Paderborn, die Laufveranstaltung &bdquo;runsalzkotten" sowie der Hallensport in Hövelhof. Trotz der sinkenden Inzidenzen im Kreis Paderborn und der neuen Corona-Schutzverordnung gilt die Testpflicht in den an der Sportmodellregion teilnehmenden Hallenbädern wie der Paderborner Schwimmoper und dem Hallenbad in Delbrück weiterhin. Der Fokus des Modellprojekts werde ab jetzt verstärkt auf der digitalen Kontaktnachverfolgung mittels Luca-App und den Programmen SORMAS und IRIS liegen, die beim Kreisgesundheitsamt verwendet werden, heißt es in einer Pressemitteilung von Stadt und Kreis Paderborn. Keine Ansteckung in den teilnehmenden Sportstätten &bdquo;Wir freuen uns, dass das Projekt bis jetzt so gut angenommen wurde und alles einwandfrei funktioniert hat", sagen Landrat Christoph Rüther und Paderborns Bürgermeister Michael Dreier. Bislang habe es in den Sportstätten der Modellregion keine Ansteckung mit dem Coronavirus gegeben. Dies mache deutlich, dass die Betreiber- und Hygienekonzepte gut funktionierten. &bdquo;Innerhalb der drei Wochen, die das Modellprojekt jetzt schon läuft, konnten wir viele Erfahrungen mit dem Betrieb von Sportstätten in einer Pandemie sammeln", erklären Rüther und Dreier. Details zu den bisherigen Kosten gab es nicht. Bis zum Ende des Projektzeitraums rückten die Möglichkeiten der Digitalisierung zur Bewältigung der Pandemie weiter ins Zentrum, da die Schnelltests größtenteils entfallen. Im Rahmen des Modellprojektes werde schon jetzt deutlich, dass Digitalisierung an vielen Stellen helfen könne, etwas mehr Normalität während einer Pandemie zu ermöglichen.

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