So lief die Wiedereröffnung der Gastronomie in Paderborn

Paderborn. Endlich ist es wieder soweit: Nach mehr als sechs Monaten hinter verschlossenen Türen durfte die Gastronomie am Pfingstwochenende erstmals wieder öffnen. Da die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis Paderborn an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen unter 100 lag, konnten am Samstag in den Außenbereichen der Bistros und Cafés Gäste empfangen werden – Regen, Wind und Kälte zum Trotz. Doch neben der Freude über ein Stück Normalität ist die Wiedereröffnung für die Gastronomen auch mit zahlreichen Vorbereitungen und Risiken verbunden. Im Cafe & Bar Celona begannen die Planungen bereits vergangene Woche: &bdquo;Wir haben seit dem ersten Tag, an dem die Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 lag, mitgefiebert", berichtet Geschäftsführer Isa Yadel. In der Zwischenzeit waren jedoch noch zahlreiche Vorbereitungen zu treffen: Ware musste im Vorfeld bestellt werden, Geräte hochgefahren und Mitarbeiter wieder angelernt werden. &bdquo;Das Runter- und Hochfahren des Betriebs kostet jede Menge Ressourcen und Nerven", gesteht Yadel, &bdquo;doch als Gastronom würde ich keinen Tag länger schließen als nötig." Er und seine Mitarbeiter freuen sich, endlich wieder Gäste begrüßen zu dürfen und ihrer Arbeit nachgehen zu können. So wurde auch der Besuch des ersten Gasts – ein Stammgast – mit dem Durchschneiden eines roten Bandes gebührend zelebriert. Der große Ansturm blieb bei dem schlechten Wetter jedoch aus. Nichtsdestotrotz ließen sich einige wetterresistente Paderborner den Besuch der wiedereröffneten Lokale nicht nehmen. Ausgestattet mit Decken genossen Sebastian (23) und Alex (25) Lünz sowie Leon Freund (19) ihr frisch gezapftes Bier. &bdquo;Wieder in der Stadt sitzen und Freunde treffen, das ist ein Stück Normalität, das man in dieser Zeit zurückbekommt", sagt der 25-jährige Student. Dafür würden sie die Auflagen auch bereitwillig in Kauf nehmen. Für den Besuch der Gastronomie muss nämlich ein negativer Corona-Test, ein Impfnachweis oder die Bestätigung einer überstanden Infektion vorgewiesen werden. Im Cafe & Bar Celona waren am Samstag zwei Mitarbeiter ausschließlich für die Kontrolle dessen verantwortlich. Heike Satzky und Maria Bökmann haben sich am Samstag nach getaner Arbeit einen Feierabend-Kaffee im CoffeeIn gegönnt. &bdquo;Das ist schon ein Highlight, hier wieder sitzen zu können", schwärmt Bökmann. Die Frauen befürworten den Neustart der Gastronomie unter Einhaltung der Vorgaben: &bdquo;Ich glaube, dass dieses Konzept sicher ist und eine Wiedereröffnung nicht nur für das Überleben der Läden, sondern auch fürs Gemüt der Menschen wichtig ist", erklärt Satzky. Das kann Carlotta Collu, Mitarbeiterin im CoffeeIn, nur bestätigen. &bdquo;Ich habe den Kontakt zu den Gästen und meinen Kollegen so sehr vermisst. Ich kann noch gar nicht glauben, jetzt endlich wieder arbeiten zu dürfen", sagt die 43-Jährige mit einer Freudenträne im Auge. Filialleiterin Clara Bergmann gesteht, dass die Wiedereröffnung in so kurzer Zeit schwierig zu organisieren und auch das Bestellen der Waren mit einem Risiko verbunden war. Dennoch habe sich der Aufwand gelohnt: &bdquo;Selbst heute bei dem nicht so guten Wetter, war unser Umsatz deutlich besser als in den letzten Wochen mit dem To-go-Angebot." Auch das Il Postino hatte in den vergangenen Wochen weiterhin Bestellungen angenommen und Speisen ausgeliefert. Das sei jedoch nicht vergleichbar mit dem Gefühl, die Kunden wieder persönlich begrüßen zu können, so Inhaber Orlando Rollo. &bdquo;Gerade als Gastronom hat mir das Zwischenmenschliche gefehlt", sagt er. Für die Wiedereröffnung musste er vor allem seinen Getränkebestand wieder auffüllen. Für Zulieferer und Stammkunde Hubertus Kriegesmann von Getränke Kriegesmann stand es außer Frage, die Gastronomen mit einem Besuch zu unterstützen. &bdquo;Es ist wichtig, dass es jetzt wieder nach vorne geht. Und Paderborn ist doch wirklich zu schön, um zuhause zu sitzen", bemerkt er.

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