Kreis Paderborn

Paderborner Landrat verteidigt Luca-App und Modellregion

Rüther reagiert auf Kritik der Grünen und wirbt für sein Vorgehen. Es sollen weitere Erklärungen folgen.

Landrat Christoph Rüther sieht sich aktuell mit vielen Fragen rund um Öffnungen und Lockerungen konfrontiert. | © Kreis Paderborn

14.05.2021 | 14.05.2021, 19:00

Kreis Paderborn. Die Kritik der Grünen an der Einführung der Luca-App im Kreis Paderborn und an der Bewerbung als Modellregion für Öffnungen im Sportbereich weist Landrat Christoph Rüther (CDU) in einer Pressemitteilung zurück. Die Luca-App beschleunige und vereinfache die Kontaktnachverfolgung für das Gesundheitsamt erheblich und sie sei für den Kreis aufgrund eines Vertrages kostenlos.

Datenschutzrechtlich sei sie in der Kreisverwaltung geprüft worden. Der Kreis Paderborn informiere auf der Internetseite kreis-paderborn.de/luca-app und habe ein Servicetelefon für Unternehmen eingerichtet. Zudem habe Kreiskämmerer Ingo Tiemann in der Sitzung des Kreistags am 22. März über die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages informiert. Ein Antrag der FDP-Fraktion zum Thema sei einstimmig beschlossen worden.

Damit viele Lösungen an die Software des Gesundheitsamts angedockt werden können, entwickele der Innovationsverbund Öffentliche Gesundheit die offenen Schnittstelle IRIS, die es anderen Anbietern ermögliche, ebenfalls Daten in die Software des Gesundheitsamtes einzuspielen.

Zur Bewerbung um den Status einer Modellregion sei es konkret innerhalb eines Tages gekommen. Zwar habe die Bund-Länder-Konferenz am 22. März die Möglichkeit der Durchführung von Modellprojekten geschaffen. Genaue Kriterien seien aber erst am 30. März "mitgeteilt und veröffentlicht" worden. Bewerbungsschluss inklusive Konzept sei einen Tag später, am 31. März, gewesen.

Der Kreis teilt mit: "In dieser kurzen Zeitspanne musste das Projektteam das Konzept ausarbeiten und vor allem einen Schwerpunkt festlegen. Hier ist die Wahl auf den Sport gefallen." Kreis und Stadt Paderborn hatten sich gemeinsam beworben.

Erkenntnisse für ganz NRW

„Ja, natürlich haben wir dieses winzige Zeitfenster genutzt und zusammen mit der Stadt Paderborn die Chance ergriffen, uns zu bewerben. Und das mit Erfolg", sagt der Landrat. Ziel der Modellkommunen sei es, ein öffentliches Leben in Pandemiezeiten erproben, um daraus Erkenntnisse für ganz NRW zu gewinnen. Mit den Sportstätten sei ein Bereich ausgewählt worden, der es möglich mache, eingrenzbare Örtlichkeiten zu öffnen. Die Bürgermeisterin und die Bürgermeister des Kreises seien zuvor kontaktiert worden.

Rüther will über den Projektverlauf im Schul- und Sportausschuss des Kreises am 9. Juni sowie im Kreistag am 21. Juni informieren.Das Modellprojekt von Stadt und Kreis Paderborn kann beginnen, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz sieben Tage lang nicht mehr als 100 beträgt.