Kreis Paderborn

Schnee und Frost haben den Feldpflanzen nicht geschadet

Die Landwirte im Kreis Paderborn sind mittendrin in ihren Frühjahrsarbeiten. Trotz des feuchten Aprilwetters wird noch mehr Wasser benötigt. Was schon in der Erde ist und was derzeit gepflanzt wird.

Die Bauern im Kreis Paderborn bereiten derzeit die Felder für Mais und Kartoffeln vor. | © WLF

20.04.2021 | 20.04.2021, 05:55

Kreis Paderborn. Das typische Aprilwetter der vergangenen Wochen mit Graupel, Schnee und Regen hat die Feldarbeiten der Landwirte nicht groß gestört, lediglich verzögert. Das sei aber nicht schlimm gewesen, betont Hubertus Beringmeier, Bauernpräsident und Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Paderborn, in einer Pressemitteilung. Viel mehr habe das Frühjahrswetter in diesem Jahr die Landwirte wieder etwas geerdet, erläutert der Vorsitzende und fügt an: "Nach den letzten drei trockenen Jahren haben wir wieder einen kühlen und feuchteren Frühling."

Allerdings hätten sich durch das Wetter die Arbeiten etwas aufgestaut, so das Bürger und Erholungssuchende, die in diesen Coronazeiten häufiger in der Natur unterwegs sind, demnächst vermehrt Aktivitäten der Bauern auf den Feldern beobachten könnten. Die Feuchtigkeit sei wichtig gewesen, um die Grundwasserspeicher weiter aufzufüllen. „Wir sind weiterhin im Minus und brauchen nach wie vor Regen", schildert Beringmeier die Situation. Für das Frühjahr wünscht sich der Vorsitzende einen Wechsel an Wärme und Feuchtigkeit, Sonne und Regen. Auch hofft er, dass es nicht mehr zu verspäteten Bodenfrösten kommt, denn je weiter die Vegetation sei, umso größer seien dann auch die Auswirkungen.

Ackerland wird für Mais und Kartoffeln vorbereitet

Mit dem Abklingen des typischen Aprilwetters und dem Wechsel zu freundlicheren Wetter sind die Landwirte damit beschäftigt, das Ackerland für Mais und Kartoffeln vorzubereiten. Sie stehen in den Startlöchern, um die beiden Ackerfrüchte in den Boden zu bringen. Der Mais wird in der Regel zwischen Mitte April bis Mitte Mai gelegt. „Er braucht eine Bodentemperatur von etwa acht Grad, denn die Mindestkeimtemperatur bei Mais liegt bei acht bis zehn Grad", erklärt Beringmeier. Der Boden sollte sich bereits erwärmt haben, damit die Saat zügig und gleichmäßig keimt und sich gut entwickelt.

„Übrigens: Wir Bauern sprechen von Mais legen, denn die kleinen gelben Maiskörner werden mit dem Maislegegerät in die Erde gelegt", erklärt der Espelner. Außerdem werden ab Mitte April auch die Kartoffeln, die im August und September geerntet werden, gepflanzt. Sie benötigen eine Keimtemperatur von fünf bis sechs Grad. Zudem sind die Landwirte mit den weiteren Dünge- und Pflegemaßnahmen auf dem Acker, Grünland und Feldgras im Gange.

Spargelbauern warten auf wärmeres Wetter

Die Ackerbohnen seien bereits und die Zuckerrüben größtenteils um die Ostertage in den Boden gekommen, so Beringmeier. Sie brauchen nun steigende Temperaturen, um mit dem Wachstum loszulegen. Auch die Spargelbauern warten auf wärmeres Wetter. „Aufgrund der kühlen Witterung ist der hiesige Spargel derzeit knapp", berichtet Beringmeier. Mit den Winterweizen, -gersten und -rapsbeständen seien die Landwirte im Allgemeinen zufrieden. Sie seien gut durch den Winter gekommen.

Der viele Schnee und die Frostperiode im Februar habe keinen Schaden verursacht, denn die Schneedecke habe den Pflanzen ausreichenden Schutz geboten. Wintergetreide kann Kälte und Frost bis zu einem gewissen Maß vertragen. Es braucht sogar einen Kältereiz im Winter, damit es im Frühjahr richtig mit dem Wachstum beginnen kann. Deshalb säen die Bauern dieses schon im Herbst aus. Andere Pflanzen vertragen hingegen keinen Frost. Mais oder Kartoffeln beispielsweise würden bei Frosttemperaturen erfrieren.