Hochstift

Osterbotschaften aus dem Paderborner Dom und der Abdinghofkirche

Katholiken und Protestanten feiern die Auferstehung Jesu. Die Feierlichkeiten aus dem Dom und der Abdinghofkirche werden digital übertragen.

Erzbischof Hans-Josef Becker feierte am Ostersonntag ein festliches Pontifikalamt im Hohen Dom zu Paderborn. | © Thomas Throenle/Erzbistum Paderborn

04.04.2021 | 06.04.2021, 08:38

Paderborn. Der Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker hat im Pontifikalamt am Ostersonntag die Auferstehung Jesu als göttliche Initiative zum Leben bezeichnet: „Es geht um ein Leben, das angstfrei sein soll, in dem kein Mensch mehr sich vor anderen Menschen zu verstecken braucht und wo niemand mehr gegeißelt und durchbohrt wird." Seit der Auferweckung Jesu durch Gott könne nicht mehr gesagt werden, für das Leben einzustehen sei sinnlos, weil ohnehin alles todgeweiht sei.

Der Gottesdienst im Paderborner Dom konnte wegen der Corona-Bestimmungen nur mit wenigen Anwesenden gefeiert werden, wurde aber auch als Livestream übertragen. „Es ist auch für den Erzbischof wiederum schmerzlich, dass er dieses höchste Fest der Christenheit nicht unter einer großen unmittelbaren Beteiligung der Gemeinde feiern kann", sagte Becker dazu.

„Ausgangspunkt jedes österlichen Weges ist der Tod Jesu", entfaltete Erzbischof Becker in seiner Predigt. Bei Jesus von Nazareth setze aber auch die österliche Botschaft vom Leben an, erklärte der Paderborner Erzbischof weiter: „Jesus hat sein Leben mit leeren Händen geführt, ist mit leeren Händen ins Grab gelegt worden." Jesu Leben und Sterben sei allerdings zutiefst Ausdruck seines Vertrauens in Gott. Auf unvorstellbare Weise habe Gott Jesus dann das Leben in die Hände gelegt: „Wir ehren an Ostern nicht den Starken, nicht den Helden, sondern den, der ganz schwach gestorben ist und sich das Leben schenken ließ",
veranschaulichte Erzbischof Becker. Das Leben nicht alleine schaffen zu müssen, sei die erste und grundlegende Botschaft von Ostern.

"Auferstehung ist eine Lebenshaltung"

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in seiner Osterpredigt. - © EKP-Archiv / Heide Welslau
„Auferstehung ist eine Lebenshaltung", so Superintendent Volker Neuhoff
in seiner Osterpredigt. | © EKP-Archiv / Heide Welslau

Volker Neuhoff, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn, sprach in seiner Predigt im Gottesdienst am Ostersonntag in der Abdinghofkirche, der mit etwa 30 Teilnehmenden abgehalten und digital übertragen wurde, davon, dass Auferstehung eine Lebenshaltung sei. Alles laufe auf diese eine Aussage zu: „Gott erlöst. Vom Tod. Von der Sorge allein zu sein. Die Angst wird weichen. Trost und Hoffnung breiten sich langsam aus. Ostern fällt ein Lichtstrahl auf eine andere Welt, die bis in die Ewigkeit hineinreicht", sagte Neuhoff.

Der Alltag mache manchmal ratlos und wütend, manches erscheine trostlos und hoffnungslos, sprach der Superintendent die Menschen direkt an. „Wir wähnen uns alleingelassen." Doch Gott mache Mut, tröste, schenke Hoffnung. „Ein Mensch, der spürt: Gott schaut ihn an. Gott ist die Liebe, die Würde gibt. Gott achtet. Dieser Mensch trägt das hinein in sein Leben mit anderen" sagte Neuhoff. Getaufte seien Menschen mit einer Aussicht auf eine andere Welt.