Zur Sicherheit lieber den Profi testen lassen

Paderborn. Testen und Impfen: Das sind die zentralen Maßnahmen, die heraus aus der Pandemie führen. Dieser Ansicht ist auch Manfred Kesselmeier. Der Vorsitzende der Bezirksgruppe Paderborn des Apothekerverbands Westfalen-Lippe weiß jedoch auch, dass der kostenlose Schnelltest, der ab jetzt in Arztpraxen, Apotheken und Schnelltestzentren angeboten wird, mit einem großen organisatorischen Aufwand verbunden ist. "Wir haben den politischen und moralischen Auftrag, den Menschen zu helfen, und diesem möchten wir nachkommen", so Kesselmeier. Dennoch: Der logistische Aufwand ist enorm. "Man braucht die entsprechende Logistik. Die Leute müssen sich anmelden können, damit keine Schlangen entstehen und man braucht eigentlich auch einen separaten Eingang. Es kann unter den vielen negativen ja auch mal ein positiver Test sein", so Kesselmeier. Übersicht auf Kreis-Homepage Trotzdem nimmt im Kreis Paderborn die Zahl der Apotheken und Arztpraxen, die Schnelltests anbieten, täglich zu. Eine Übersicht dieser Teststellen ist auf der Homepage des Kreises Paderborn einzusehen. Stand Mittwochabend bieten in Paderborn die Delphin-Apotheke, die Marien-Apotheke, die St. Christophorus-Apotheke und die Apotheke am Mühlenhof kostenlose Tests an. Letztere hat ein zehnköpfiges Schnelltest-Team ins Leben gerufen, das auch außerhalb der Apotheken-Öffnungszeiten testet. Bevor in einer Apotheke jedoch getestet werden darf, muss das Personal geschult werden. "Das ist sehr wichtig, da auch wir Apotheker im Testen nur Laien sind. Es ist aber für die Aussagekraft des Tests zum Beispiel enorm wichtig, dass das Stäbchen weit genug in die Nase eingeführt wird", so Kesselmeier. Eine Möglichkeit zur Registrierung der kostenlosen Schnelltests gebe es bisher jedoch nicht. "Es gibt jetzt den Erlass, dass jedem Bürger mindestens ein Test pro Woche kostenlos zusteht", erklärt Kesselmeier. So oft wie möglich testen lassen Seiner Meinung nach sollte sich jeder Bürger so viel wie möglich testen lassen - und das bestenfalls bei Ärzten, in Schnelltestzentren oder eben in Apotheken: "Wenn man einen professionellen Schnelltest machen lässt, bekommt man das Ergebnis per E-Mail oder QR-Code und kann den negativen Befund vorweisen. Ein positiver Befund wird direkt dem Gesundheitsamt gemeldet", so Kesselmeier. Hinzu kommt, dass die Tests ausschließlich von geschultem Personal durchgeführt werden. Denn das ist die Voraussetzung, um überhaupt Schnelltests anbieten zu dürfen. Und diese Erfahrung ist es auch, die laut Kesselmeier wichtig für die Aussagekraft des Corona-Tests ist. Bei den Laien-Schnelltests für zu Hause könne genau das zum Problem werden. "Grundsätzlich halte ich die Laien-Tests für eine gute Ergänzung, aber sie müssen auch gewissenhaft durchgeführt werden. Das ist kein Hexenwerk, aber durchaus mit Vorsicht zu genießen", so Kesselmeier. Denn man müsse immer bedenken, dass Schnelltests nur eine Momentaufnahme seien und gerade bei Laientests sei die Gefahr groß, sich in falscher Sicherheit zu wiegen. "Wir sind außerdem verpflichtet, ein positives Ergebnis zu melden. Wie sorgfältig die Menschen damit in ihren eigenen vier Wänden sind, weiß man nicht, auch wenn ich natürlich niemandem etwas unterstellen möchte", so Kesselmeier. Test-Bus in Planung Nach wie vor empfiehlt er jedoch, auch die Angebote der Testzentren zu nutzen. "Ich weiß, dass die Zentren ihrer Verantwortung sowohl logistisch als auch fachlich sehr gut nachkommen", so Kesselmeier. Und neben den festen Schnelltest-Zentren möchte Jörg Stratmann, der unter anderem das Zentrum in der Paderhalle betreibt, bald auch einen Test-Bus an den Start bringen. "Die Details werden noch ausgearbeitet, aber wir haben die Genehmigung und planen, bald mobil im Einsatz zu sein", so Stratmann.

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