Stadt startet Planungen für Radschnellweg

Paderborn. Eine Note von 3,97 hat Paderborn im aktuell vorgestellten Fahrradklimatest des Bundesverkehrsministeriums und des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs von den Radlern in der Stadt bekommen. In der Kategorie der Städte mit 100.000 bis 200.000 Einwohnern liegt Paderborn damit auf Rang 15 von 41 – und noch knapp unter der Durchschnittsnote aller Städte von 3,9. Und das, obwohl bereits einiges gemacht wird, um das Radfahren zu verbessern, wie die Haushaltsberatungen im Umweltausschuss des Stadtrats zeigten. Schon mit Spannung war auf die Diskussion um die sogenannten Pop-up-Radwege – zeitlich begrenzte Radwege auf der Fahrbahn für Autos – gewartet worden. Die SPD wollte Mittel aus dem Klimafonds für die temporäre Umgestaltung der Detmolder Straße und/oder Neuhäuser Straße. Margit Hoischen, Leiterin des Straßen- und Brückenbauamts, sieht diese Möglichkeit aktuell nicht. So würden an der Detmolder Straße stadteinwärts von der Lemgoer Straße bis Schäferweg sowie stadtauswärts vom Schäferweg bis zur Steubenstraße ohnehin testweise Radschutzstreifen auf der Straße markiert. Testweise, da die Detmolder Straße umgebaut werden soll. An der Neuhäuser Straße sorgen unter anderem lange Parkstreifenbereiche für Probleme. Zudem werde hier durch die künftige Sperrung der Bahnhofstraße aufgrund der Brückenerneuerung mit ausweichenden Autofahrern und deshalb einem größeren Verkehrsaufkommen gerechnet. Mit Blick auf die Planungen für die Detmolder Straße und die Situation an der Neuhäuser Straße stimmten die Grünen – im Vorjahr noch selbst Pop-up-Befürworter – diesmal wie auch ihr Mitkoalitionär CDU dagegen. Die Grünen seien damals zwar enttäuscht gewesen, dass kein Po-up-Weg gekommen sei. Sie hätten aber das Ziel, dass eine geschützte Radspur ein langfristiger Erfolg wird, so Ulrich Möhl. Klaus Schröder (Grüne) meinte, &bdquo;Maßnahmen sollten Aussicht auf Erfolg haben". Ulrich Koch (SPD) sieht bei Radstreifen an der Detmolder Straße die Gefahr, dass Autofahrer weiterhin vier Spuren nutzen würden. In Richtung Grünen sprach er zwar &bdquo;nicht von Wählertäuschung, aber von enttäuschten Wählern". Schnellweg Angeschoben wurde auch die von CDU und Grünen beantragte Planung (20.000 Euro) für einen Radschnellweg zwischen der Paderborner Kernstadt und dem größten Ortsteil Schloß Neuhaus. Es sei an der Zeit anzufangen, da möglicherweise Grunderwerb notwendig sei, sagte Markus Mertens (CDU) und nannte als Ziel das Jahr 2025. Burak Öniz (Für Paderborn) lenkte den Blick auf eine Weiterführung an den Lippesee und eine perspektivische Anbindung Delbrücks an den Schnellweg. &bdquo;Es ist wichtig, dass es schnell auf den Weg gebracht wird", sagte Stefan Schwan (Grüne). Es sei mit Sicherheit nicht die letzte Radschnellverbindung in Paderborn in den nächsten Jahren. Um eine entsprechende Trasse zu finden, sei eine Machbarkeitsstudie nötig, meinte Beate Röttger-Liepmann (SPD). Es werde eine &bdquo;prioritäre Untersuchung" geben, sagte die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke. Servicestationen Künftig wird es in Paderborn drei Servicestationen geben, an denen Radfahrer beispielsweise platte Reifen flicken können. Der Für-Paderborn-Antrag im Umfang von 9.000 Euro wurde bei einer Enthaltung (FDP) einstimmig beschlossen. Als Standorte sind der Bereich Hauptbahnhof//Buszentralstation, die Universität und Schloß Neuhaus (Bereich Schloß/Schulen) vorgesehen. Ulrich Koch (SPD) könnte sich für die Betreuung die Paderborner Initiative gegen Jugendarbeitslosigkeit (Pigal) vorstellen. Grüner Pfeil Testweise werden drei Kreuzungen im Stadtgebiet mit einem grünen Pfeil Radfahrer ausgestattet. An diesen Stellen können Radler auch bei Rot rechts abbiegen. Dies sei für ihn ein guter Kompromiss, sagte Gerhard Todt, der für die Linken jenseits der Haushaltsberatung ursprünglich einen Antrag gestellt hatte, nach dem die Verwaltung prüfen soll, an welchen Kreuzungen ein grüner Pfeil für Radler sinnvoll sei. Zwei Fraktionen reichen Der Gesamthaushalt für den Bereich Umwelt, Klima und Mobilität wurde letztlich mit den Stimmen der CDU/Grünen-Koalition beschlossen. Ein Nein kam von der AfD, die restlichen Fraktionen enthielten sich.

Meistgelesen