Das sind die gefährlichsten Straßen im Kreis Paderborn

Kreis Paderborn. Die Polizei hat elf Straßen im Blick, auf denen es besonders häufig zu Unfällen kommt. In der aktuellen Verkehrsunfallentwicklung 2020 nennt die Behörde die "Worst Roads". Für das Jahr 2019 wurden noch 14 Straßen im Kreis Paderborn unter der Überschrift "Worst 14" geführt. Der Grund für diese Reduzierung liegt laut Jan Gellusch, Leiter der Direktion Verkehr, in einem veränderten Auswertungszeitraum. "Über die Hälfte aller Verunglückten ist im Zeitraum 2015 bis 2020 auf diesen elf Straßen zu verzeichnen", erklärt Gellusch. Innerhalb dieser Zeitspanne seien zudem 32 Personen auf diesen Straßen gestorben, 632 wurden schwer verletzt. Auch im Jahr 2020 zeigte sich das Gefahrenpotenzial: Vier von den insgesamt sechs getöteten Verkehrsteilnehmern starben auf den "Worst Roads". Bei den Schwerverletzten betrug der Anteil 55 Prozent. Besonders in der Gruppe der Autofahrer ist der Anteil der Schwerverletzten auf diesen Straßen hoch. Als vorrangige Ursache gilt weiterhin überhöhte Geschwindigkeit, aber auch die Ablenkung durchs Handy. 388 Verunglückte in vergangenen fünf Jahren Angeführt wird die Liste der gefährlichsten Straßen von der Bundesstraße 64. Auf der Strecke von der Kreisgrenze zu Gütersloh bis zur Kreisgrenze Höxter gab es in den vergangenen fünf Jahren 388 Verunglückte, bei denen sechs Menschen ums Leben kamen. 115 Verkehrsteilnehmer wurden schwer verletzt. Mit 196 Verunglückten, fünf Toten und 58 Schwerverletzten liegt die B 1 (zwischen den Kreisgrenzen Soest und Lippe) auf Rang zwei. Geht es nach den Todesopfern belegt die L 636 (Kreis Soest bis Hochsauerlandkreis) den dritten Platz. Hier starben vier Menschen. Schaut man in der Statistik auf die Zahlen der insgesamt Verunglückten, landet die B 68 auf Platz drei: Hier starben zwei Menschen, 59 wurden schwer verletzt. Landesstraßen 751, 755 und 637 Auch die L 756 zwischen der Autobahn 33 und der Höxteraner Kreisgrenze gehört zu den "Worst Roads": 226 Menschen verunglückten hier. Zu den gefährlichsten Strecken gehören außerdem die Landesstraßen 751, 755, 637, 776, 813, 882, 549, 754 sowie die Kreisstraße 38. Die Polizei führt laut Gellusch auf den "Worst Roads" verstärkt Kontrollen durch. Auf diesen Strecken würden die Beamten beispielsweise die Geschwindigkeit durch Lasermessungen und Anhaltekontrollen kontrollieren, um auch mit dem Verkehrsteilnehmer in den Dialog zu treten und hinsichtlich der bestehenden Gefahren zu sensibilisieren. Zusätzlich würde die Geschwindigkeit mittels Radarmesstechnik (Radarwagen) gemessen werden, da nicht jede Örtlichkeit dafür geeignet sei, den Verkehrsteilnehmer nach dem Verstoß anzuhalten. Auch die Ablenkung durch Handys sowie das Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehen im Fokus der Polizeikontrollen. Möglichkeit der Entschärfung "Zudem werden Unfallhäufungsstellen auf die Möglichkeit der Entschärfung hin untersucht", berichtet Gellusch. Das könnten bauliche Veränderungen sein, das Aufstellen von Ampeln, das Einrichten von Geschwindigkeitsbegrenzungen oder auch die Verbesserung der Sicht durch das Schneiden oder Entfernen von Hecken. "Personell stocken wir den Bereich der Geschwindigkeitsmessung durch den Radarwagen von bisher zwei auf drei Stellen auf", sagt Gellusch. Ziel sei es, zeitlich flexibler und umfangreicher die zur Verfügung stehende Technik einzusetzen. "Dabei geht es nicht um das Produzieren von möglichst vielen Verwarngeldern, sondern im Fokus steht die nachhaltige Senkung des Geschwindigkeitsniveaus auf das örtlich erlaubte Maß, um die Unfallfolgen zu verringern oder Unfälle gänzlich zu verhindern", so Gellusch.

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