Paderborn. Genervte Besucher, verunsicherte Veranstalter, fragwürdige Verarbeitung von Daten – das erleben derzeit viele, wenn es um die Rückverfolgbarkeit in der Corona-Schutzverordnung geht. Abhilfe soll zu den kommenden Lockerungen eine neue Besucherregistrierung der Stadt Paderborn schaffen. Seit September 2020 haben unter Federführung des Kulturamtes mehrere Abteilungen der Stadtverwaltung gemeinsam das sogenannte PixelPass-Projekt entwickelt und um Unterstützung geworben.
Schon jetzt beginnt nach Angaben der Stadt der Pilotbetrieb in der Stadtbibliothek und weiteren Fachbereichen der Verwaltung. Nach und nach sollen weitere Einrichtungen, Gastronomien, der Einzelhandel und Seniorenheime folgen. „Ziel ist es, dass möglichst viele Paderbornerinnen und Paderborner das kostenlose Registrierungssystem nutzen", so Bürgermeister Michael Dreier.
Bis auf den Sitzplatz genau
Die Grundidee ist, dass beim Restaurantbesuch das gleiche Registrierungssystem genutzt werden kann wie beim anschließenden Kulturbesuch und danach in der Kneipe – und das Ganze auch offline und sogar analog. „So eine stadtweite, umfassende Lösung, die für Gäste und Gastgeber kostenlos nutzbar ist, von der Stadt selbst betrieben wird und zudem auch Möglichkeiten der sitzplatzgenauen Dokumentation bietet, ist auf sehr positive Resonanz gestoßen", sagt Phillip Ohms, stellvertretender Leiter der Stabsstelle Digitalisierung. Damit platziere sich Paderborn in Deutschland erneut mit einem fortschrittlichen Digitalprojekt als digitale Modellregion.
„Natürlich wissen wir, dass es auch andere prominente Lösungen wie die Luca-App gibt, allerdings können wir uns durch Features wie die Offline-Nutzung, die Angabe von Sitzplatz oder Tischnummer und nicht zuletzt durch den Betrieb durch die Kommune von anderen Anbietern absetzen", so Ohms.
Die Besucher registrieren sich einmalig unter www.pixelpass.de mit Name, Adresse, Telefonnummer und zusätzlich der E-Mail Adresse für eine Abwicklung der Transaktion. Sie bekommen dann einmalig einen personalisierten QR-Code, den sie sich auf dem Handy abspeichern oder sich wie ein Print-at-Home-Ticket ausdrucken können. Gegen eine Gebühr von 2 Euro kann darüber hinaus eine personalisierte mit QR-Code aufgedruckte PVC-Karte im Scheckkarten-Format bestellt werden, die dann per Post geliefert wird. So können auch Menschen ohne Smartphone das System nutzen.
Ende der Zettelwirtschaft
Mit diesem personalisierten QR-Code können die Besucher bei Veranstaltungen und gastronomischen Einrichtungen einchecken und müssen kein weiteres Zettelchen mit ihren Daten ausfüllen. Gastgebern hilft das Portal die Rückverfolgbarkeit ohne zeitaufwändige Dokumentation und Zettelwirtschaft sicherzustellen. Etwa per Smartphone können die Gastgeber vor Ort die QR-Codes der Besucher scannen. Und dies sowohl beim Zutritt, als auch beim Verlassen. Der Gastgeber hat keinerlei Zugriff auf die Informationen seiner Gäste, da diese für Gastgeber zunächst nicht einsehbar sind. Die Vernichtung der Daten nach DSGVO verläuft automatisiert.
„Der Pixelpass bietet für die Benutzerregistrierung eine schnelle, unkomplizierte und sichere Umsetzung für Kunden und Mitarbeiter – ein tolles Gemeinschaftsprojekt von Stadtämtern, Stabsstelle Digitalisierung, Citymanager und Werbegemeinschaft", freut sich Katrin Stroth, Leiterin der Stadtbibliothek. Mit dabei sind das Theater Paderborn, die Schloss- und Lippeseegesellschaft, die Wirtschaftsförderung Paderborn, die Paderhalle und der Schützenhof. Weitere Gastgeber können sich per Mail an info@digitale-heimat-pb.de oder unter www.pixelpass.de registrieren lassen.