Einkauf soll einfacher werden: Unverpacktladen in Paderborn setzt auf QR-Codes

Paderborn. Seit Anfang des Jahres führen Martina Hegemann und Christina Platz den Unverpacktladen &bdquo;Locker Flockig“ gemeinsam und es hat sich einiges getan. Im eigenen Café &bdquo;Locker Flockig – Unverpacktes & Café“, werden Kuchen, Kekse, Nussecken und vieles mehr verkauft. Es ist alles selber gebacken: &bdquo;Mir ist dabei wichtig, dass ich mit Zutaten backe, die in unserem Laden erhältlich sind“, sagt Platz. Außerdem bietet der Unverpacktladen mittlerweile Workshops in verschiedenen Bereichen, wie Ernährung, Leben im Tiny House oder eine Brauereibesichtigung an. Kürzlich startete auch ein neues System namens &bdquo;Tare Tag“ im Geschäft, das den Einkauf erleichtern und erweitern soll. Bisher lief dieser wie folgt ab: Gefäß im leeren Zustand abwiegen. Gewicht mit einem Edding auf das Gefäß schreiben. Gewünschtes Produkt einfüllen. Alles an der Kasse wiegen. Leergewicht vom Gesamtgewicht abziehen und Betrag bezahlen. Nun kann dieser Prozess mithilfe von QR-Codes vereinfacht werden und &bdquo;bietet eine Kombination aus unverpackten und verpackten Einkaufen“, so Platz. Wie eine Art &bdquo;digitaler Tante-Emma-Laden“, ergänzt Hegemann. Auch bei &bdquo;Tare Tag“ muss das Gefäß gewogen werden, bevor es befüllt wird. Allerdings wird das Leergewicht mit einem QR-Code, der auf das Glas, die Tasche oder die Dose geklebt wird, verknüpft. Diese Registrierung muss nur einmal erfolgen und ist dann für den nächsten Einkauf gespeichert: &bdquo;Der Sticker, auf dem der Code ist, ist spülmaschinenfest und kann somit immer wieder verwendet werden. Außer er wird vorher abgekratzt“, erklärt Platz. Lesen Sie auch: &bdquo;Locker Flockig“: Paderborner Unverpacktladen erweitert Sortiment Nummer oder Produktname wird zum Wiegen gebraucht Nachdem dieser Schritt erfolgt ist, kann das Befüllen losgehen. Danach geht man wieder zur Waage, scannt den QR-Code und gibt entweder im Textfeld die Befüllung ein, zum Beispiel Rosinen, oder tippt die vierstellige Nummer des Produkts ein – die sich an den jeweiligen Behältnissen befindet. Hier werden nun das Gewicht und der Preis angezeigt. Auch ein Bon wird ausgedruckt, den die Kundinnen und Kunden laut Platz ignorieren können: &bdquo;Wir brauchen den Bon nicht, da wird den QR-Code einfach an der Kasse scannen und ebenfalls die Daten einsehen können.“ Neues Konzept ist ein Investment für die Zukunft des Unverpaktladens Das System ist gerade noch in der Anfangsphase und es müssen noch einige Produkte eingegeben werden. Es könne auch weiterhin wie gewohnt eingekauft werden. Es werde niemand zur Nutzung von &bdquo;Tare Tag“ gezwungen. Aber Inhaberin Hegemann ist optimistisch: &bdquo;Das ist ein Investment für die Zukunft, das nicht nur in Unverpacktläden, sondern auch in Baumärkten genutzt werden kann.“ Sie nennt Schrauben oder Nägel als Beispiel. Mit der zugehörigen und gleichnamigen App kann man seine angebrachten Codes scannen und die Inhaltsstoffe, das Leergewicht, passende Rezeptideen, das Ablaufdatum oder die Zubereitung des jeweiligen Produkts einsehen. Außerdem bietet das System die Möglichkeit, bei gleichaussehenden Produkten, wie Natron und Backpulver oder Zucker und Salz, den Code zu scannen und die Information abzurufen. Der Einkauf ist für alle unkomplizierter als zuvor Auch können zwei Produkte unkomplizierter in ein Gefäß abgefüllt werden: &bdquo;Unsere Kunden müssen nicht mehr nach jedem Produkt extra an die Kasse kommen, sondern können das einfach auf dem QR-Code speichern.“ Das müsse allerdings nacheinander passieren, da man nicht zwei Produkte gleichzeitig auswählen kann – Haferflocken und Rosinen können also nicht gleichzeitig gewogen werden. Mehr zum Thema: Bald zwei Geschäftsführerinnen: Im Paderborner Unverpacktladen geht es weiter Hegemann und Platz können sich in Zukunft vorstellen, neben den aktuell angebotenen geretteten Altglas, auch Dosen oder Gläser mit ihrem Namen &bdquo;Locker Flockig“ anzubieten. Diese könne man schon mit den QR-Codes versehen und im Vorhinein registrieren.

Meistgelesen