Paderborn. Die Paderborner Lernstatt ist in der Zeit des Homeschoolings vor allem mit negativen Schlagzeilen zu Funktionsausfällen und Cyberattacken bekannt geworden. Die Internetanbindung der städtischen Plattform sei nun durch eine ungewöhnliche Kooperation künftig so einsatzfähig, wie noch nie, teilt das Unternehmen Westfalenwind in einer mit der Stadt Paderborn abgestimmten Presseinformation mit: Möglich geworden sei dies durch eine Tochterfirma des regionalen Windkraftbetreibers Westfalenwind. Die Westfalenwind IT betreibe als einziges Unternehmen in der Region hochschnelle Glasfaser-Leitungen mit großen Bandbreiten direkt vom Internet-Knotenpunkt Frankfurt am Main unter anderem zum Technologiepark Paderborn – einem Sitz des kommunalen IT.Dienstleisters GKD Paderborn und seiner Tochter OWL-IT.
Als die Leitungsprobleme und Hacker-Angriffe auf die Lernstatt bekannt geworden seien, sei der Kontakt mit der GKD aufgenommen worden, so Fiete Dubberke, Mit-Geschäftsführer bei Westfalenwind IT. Innerhalb von knapp drei Tagen sei eine 10-Gigabit/s-Leitung – 440 Mal so schnell wie ein durchschnittlicher Haushaltsinternetanschluss – zur Verfügung gestellt worden.
Ein längerfristiger Vertrag ist geschlossen
GKD und OWL-IT hätten das Angebot sehr gerne angenommen, erklärt Geschäftsführer Bernd Kürpick. Um unbürokratisch zu helfen, habe Westfalenwind IT seine Leistungen inklusive der Installationskosten für die verbleibenden zehn Tage im Januar sogar kostenfrei und zunächst testweise zur Verfügung gestellt.
„Mittlerweile hat die Stadt Paderborn einen längerfristigen Vertrag mit dem Windkraft-Glasfaseranbieter geschlossen“, erklärt Burkhard Pöhler, Lernstatt-Leiter der Stadt. Dadurch sei man jetzt auch in der Lage, die massiven Hackerangriffe noch besser als bisher abzuwehren.
Cyber-Attacken werden abgefangen
Bislang seien schon 33 Gigabyte an DDOS-Attacken mittels einer aufwendigen Hardware-Lösung abgefangen worden, „die die bisherige Leitung der Lernstatt allein betrachtet regelmäßig überlastet hatten“, erklärt Dubberke. Dazu sei Westfalenwind IT in der Lage, weil es mit dem erfahrenen IT-Unternehmen Aixit aus Frankfurt zusammenarbeite. Auf beiden Seiten werde jetzt überlegt, wie diese Glasfaser-Direktverbindung zum weltweit größten Internet-Knotenpunkt in Frankfurt weiter zum Vorteil der digitalen Modellregion Paderborn genutzt werden könne. Technisch machbar und auch kurzfristig umsetzbar seien zum Beispiel direkte Anbindungen von öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, aber auch Gewerbegebiete, erläutert Dubberke. Westfalenwind IT bietet laut eigener Auskunft neben Glasfaseranschlüssen auch den Betrieb von Rechenzentren in Windkraftanlagen sowie weitere IT-Dienstleistungen an.
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