Paderborn

"Kältetod verhindern": Obdachlosen-Verein bittet Paderborner um Mithilfe

Der Katholische Verein für soziale Dienste bittet die Bevölkerung um Mitsorge für Menschen, die über keinen festen Wohnsitz verfügen.

Um auf die Notlage zu reagieren, hat der SKM Sonderregelungen für die Übernachtungsstätte eingeführt. | © Pexels

12.02.2021 | 12.02.2021, 08:04

Paderborn. Angesichts von zweistelligen Minustemperaturen in den Nächten wächst bei Verantwortlichen der Wohnungslosenhilfe die Sorge um Leben und Gesundheit von obdachlosen Menschen, die über keinen festen Wohnsitz verfügen und auf der Straße leben. In Paderborn sind dies nach Angaben des Katholischen Vereins für soziale Dienste (SKM) etwa 50 bis 60 Menschen.

Obwohl SKM-Mitarbeiter derzeit in der Stadt an bekannten Stellen unterwegs seien, um Betroffenen sichere und warme Aufenthalts- und Übernachtungsplätze anzubieten, seien nicht alle in der Lage oder bereit, diese Hilfe anzunehmen.

SKM-Geschäftsführer Joachim Veenhof bittet die Bevölkerung um Mithilfe: „Sollten Sie auf einen Menschen treffen, der aufgrund der Kälte um Hilfe ersucht, oder auf einen offensichtlich hilfsbedürftigen wohnungslosen Mitbürger, rufen Sie die Polizei unter dem Notruf 110, bei gesundheitlicher Beeinträchtigung den Rettungsdienst unter 112."

Sorge um die, die den ersten Winter auf der Straße verbringen

Sorge bereiteten vor allem solche Menschen, die ihren ersten Winter auf der Straße verbringen und noch keine Strategien für diese Witterung entwickelt haben. Erschwerend komme hinzu, dass Orte, an denen sich die Betroffenen normalerweise aufhalten können, coronabedingt geschlossen sind.

Um auf die Notlage zu reagieren, hat der SKM kurzfristig Sonderregelungen zur Tagesstätte und Übernachtungsstätte eingeführt. So gibt es in der Tagesstätte an der Kapellenstraße verlängerte Öffnungszeiten, auch ein Shuttlebus steht zur Verfügung, damit ein Ankommen in der Übernachtungseinrichtung an der Wollmarktstraße gewährleistet ist.

Die derzeit immer wieder geäußerte Sorge vor Corona-Ansteckung in den Übernachtungsstellen sei zwar auch in Paderborn bei Betroffenen wahrnehmbar, doch überwiege die Angst vor dem Kältetod. „Lieber Corona als erfrieren", sei zu hören. Allerdings hielten sich alle Personen, strikt an die Schutzregeln, tragen Masken und halten Abstand.