Wer aus dem Kreis Paderborn noch in den Kreis Höxter fahren darf

Paderborn. In Paderborns Nachbarkreis Höxter gilt seit Dienstag bis zunächst 31. Januar die sogenannte 15-Kilometer-Regel der Coronaregionalverordnung. Weil der Inzidenzwert dort zuletzt deutlich über die Schwelle von 200 Infektionen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen gestiegen war, wird die Bewegungsfreiheit der Bewohnerinnen und Bewohner nun eingeschränkt. Sie dürfen sich zwar innerhalb des Hotspot-Gebietes bewegen, das Kreisgebiet aber nur noch verlassen, wenn sie sich dabei nicht mehr als 15 Kilometer von ihrem Heimatort wegbewegen. Aber Obacht: Die Beschränkung gilt ebenso für Auswärtige, die den Kreis Höxter besuchen oder durchqueren wollen. Darum müssen auch viele Menschen aus dem Kreis Paderborn vorerst einen triftigen Grund haben, um in den Nachbarkreis zu fahren. Sonst drohen Bußgelder. 15-Kilometer-Radius gilt ab Grenze des Stadtgebietes Auswärtige, also auch Bewohner des Kreises Paderborn, dürfen das Höxteraner Kreisgebiet derzeit grundsätzlich nur aufsuchen, wenn dabei ein Umkreis von 15 Kilometern Luftlinie ab der Grenze des eigenen Heimatorts nicht überschritten wird, heißt es in Paragraph 1 der Coronaregionalverordnung vom 11. Januar. Dabei gilt die Definition der &bdquo;politischen Gemeinde". Gleich, ob ein Paderborner in Benhausen oder Wewer wohnt, gilt die lange Leine ab der Grenze des Paderborner Stadtgebietes, und für Buke wie Schwaney gilt Altenbekens Gemeindegrenze. Folglich müssen Menschen, die zum Beispiel in Salzkotten, Hövelhof oder Delbrück wohnen, dem Kreis Höxter fern bleiben, weil ihre Heimatorte weiter entfernt sind. Hingegen können Altenbekener durchaus rund um Bad Driburg wandern oder Lichtenauer durch Willebadessen schlendern. Die 15-Kilometer-Regel bezieht sich in erster Linie auf Freizeitaktivitäten, für wichtige Aufenthaltsgründe gibt es Ausnahmen von diesen Beschränkungen. So kann jede und jeder aus dem Paderborner Kreisgebiet in den Kreis Höxter beispielsweise dann fahren, wenn er oder sie berufliche oder ehrenamtliche Aufgaben erfüllt, dort eine Schule besucht oder sein Kind zur Betreuung in eine Kita bringt, dort einen Arzt konsultiert, jemanden pflegt oder enge Familienmitglieder sowie den Lebensgefährten trifft. Auch wer aus &bdquo;ähnlich gewichtigen und unabweisbaren Gründen" unterwegs ist, darf einreisen. Laut Paderborner Ordnungsamt sei es auch kein Problem, wenn jemand seine Ferienwohnung im landschaftlich reizvollen Nachbarkreis aufsucht. Wie wird die Regelung überprüft? Bleibt die Frage der Kontrollierbarkeit. &bdquo;Wir machen keine expliziten Corona-Überprüfungen", erklärt Jörg Niggemann, Sprecher der Kreispolizeibehörde Höxter, im Gespräch mit der NW. Sonderstreifen würden nicht eingesetzt. Und sollte ein Höxteraner im Kreis Paderborn oder ein Paderborner im Kreis Höxter ohne zulässigen Grund für seinen Aufenthalt zufällig erwischt werden, verfolgt die jeweilige Behörde am Wohnsitz des Übeltäters dieses Vergehen. Die Höhe des Bußgeldes hänge dabei vom Einzelfall ab, heißt es beim Ordnungsamt. "Wir haben nicht vor, nach Fahrzeug-Kennzeichen mit HX zu suchen oder an den Kreisgrenzen Kontrollen einzurichten", sagt Michael Biermann, Sprecher der Paderborner Polizei. Aber im Rahmen der täglichen Arbeit würden auch solche Verstöße gegen die Coronaschutzverordnung aufgenommen. Für die Stadt Paderborn betont Sprecher Jens Reinhardt, dass das Ordnungsamt auf den Parkflächen in Paderborn nicht aktiv Autos aus dem Kreis Höxter kontrolliere. Außerdem gäbe es viele Ausnahmetatbestände, die für das Ordnungsamt gar nicht zu kontrollieren seien. Menschen, die aus einem triftigen Grund im Corona-Hotspot unterwegs sein müssen, sollten das bei etwaigen Kontrollen glaubhaft nachweisen oder, noch besser, eine Bescheinigung vorzeigen können. Immerhin können bei Verstößen gemäß Infektionsschutzgesetz Bußgelder von bis zu 25.000 Euro drohen.

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