Paderborn

Paderborner Experten kooperieren bei Therapie einer Lungenerkrankung

Neue Ansätze bei der Behandlung von Lungenfibrose geben Patienten Hoffnung. Sie sollen helfen, Symptome zu lindern und das Leben zu verlängern.

Auf den Bildern ist Narbengewebe zu sehen, wo es nicht hingehört. Lungenfacharzt Andreas Zaruchas (l.) und Radiologe Marc Keberle diagnostizieren und therapieren Lungenfibrose gemeinsam. | © Brüderkrankenhaus St. Josef

29.12.2020 | 29.12.2020, 08:15

Paderborn. Im Brüderkrankenhaus St. Josef in Paderborn arbeiten Radiologen und Lungenfachärzte gemeinsam daran, Lungenerkrankungen exakt zu diagnostizieren und zu therapieren. So kooperieren sie laut einer Pressemitteilung bei der Therapie der Lungenfibrose.

Bei einer Lungenfibrose werden vermehrt Bindegewebsfasern in der Lunge gebildet. Fachärzte sprechen von einem Umbauprozess des Lungengerüsts. Bei fortgeschrittener Lungenfibrose bekommt der Patient häufig schlecht Luft. Anzeichen einer Sauerstoffunterversorgung können zum Beispiel bläulich verfärbte Lippen sein. „Es ist schwierig, so genannte interstitielle Gerüsterkrankungen der Lunge – damit sind Erkrankungen des Zwischengewebes der Lunge gemeint – korrekt zu erkennen und einem Subtyp zuzuordnen", erklärt Lungenfacharzt Andreas Zaruchas, Leitender Arzt der Pneumologie.

"Immer mehr Patienten profitieren davon"

In enger Kooperation mit der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie würden Patienten, die unter zunehmender Atemnot leiden, sorgfältig untersucht: „Indem wir unser Know-How zusammenbringen, hat der Patient die besten Chancen, eine zügige und korrekte Diagnose zu bekommen", so Chefarzt Marc Keberle. Hierzu sei ergänzend zur lungenfachärztlichen Diagnostik und der computertomographischen Untersuchung auch die pathologisch-mikroskopische Untersuchung von Gewebeproben der Lunge von entscheidender Bedeutung. Diese würden meist im Rahmen einer Bronchoskopie gewonnen.

Die interdisziplinären Konferenzen, an denen Experten aus den Fachgebieten Pneumologie, Radiologie, Rheumatologie und Thoraxchirurgie teilnähmen, garantierten laut Mitteilung, dass jeder Patient die für ihn beste Behandlung bekomme. „Immer mehr Patienten mit chronischen Lungengerüsterkrankungen profitieren erheblich von neuen medikamentösen Therapieansätzen", betont Zaruchas. Mittlerweile seien Medikamente verfügbar, die den Verlauf der chronischen Erkrankung aufhielten, das Leben verlängerten und die Luftnot lindern könnten.