Paderborn/Warburg

Millionenauftrag aus den Niederlanden für Lödige Industries

Lödige Industries wird in den kommenden Jahren ein automatisiertes Parksystem im Stadtzentrum von Amsterdam errichten.

Lödige Industries soll für die Stadtverwaltung Amsterdam ein Millionenprojekt umsetzten. | © pixabay

02.12.2020 | 02.12.2020, 07:15

Paderborn/Warburg. Das Paderborner Unternehmen Lödige Industries hat einen millionenschweren Auftrag an Land ziehen können. Wie der Anbieter von Logistiksystemen mit Sitz in Ostwestfalen in einer Pressemitteilung bekannt gab, soll das Unternehmen bis Juli 2022 ein automatisiertes unterirdisches Parksystem im Amsterdamer Grachtenviertel bauen. Durch die Maßnahme sollen oberirdische Parkplätze aus dem Stadtzentrum der Metropole verschwinden und die Parkplätze der Anwohner auf der Straße ersetzt werden.

Das neue Parksystem wird in einem Gewölbe zwischen einer wichtigen Durchgangsstraße ins Stadtzentrum, der Vijzelgracht, und der darunter liegenden U-Bahn-Station installiert und 270 Autos Platz bieten. Das Parkgewölbe selbst wird 20 Meter unter dem Straßenniveau liegen und etwa 16 Meter hoch, 15 Meter breit sowie 100 Meter lang sein. Der Auftrag wurde im Rahmen einer europäischen Ausschreibung das Paderborner Unternehmen vergeben. Die Arbeiten sollen im Januar 2021 beginnen und werden die Stadtverwaltung Amsterdam insgesamt 15 Millionen Euro kosten. Engineering, Konstruktion und Produktion der Maschinen für das Projekt werden an den Standorten des Unternehmens in Warburg-Scherfede und im rumänischen Brasov erfolgen. Die Installation vor Ort wird von der Tochtergesellschaft von Lödige Industries in den Niederlanden durchgeführt.

Parken nur noch per App

Das Konzept des unterirdischen Parkens ist Teil des "Building a Green City"-Plans der Stadt Amsterdam. Angesichts der erforderlichen hohen Parkdichte und der schwierigen Zugänglichkeit stellte das automatisierte Parken laut Lödige Industries das einzig realisierbare Konzept dar. Für das System in der niederländischen Großstadt werden spezielle Parkausweise an die Anwohner ausgegeben, die dem Inhaber nur per App und einer modernen Nummernschilderkennung Zugang verschaffen. Die einzig an der Oberfläche sichtbaren Elemente des Parksystems werden drei Eingangsbuchten mit Glasfassade sein, die so gestaltet sind, dass die visuelle Beeinträchtigung der Umgebung, die 2010 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt wurde, reduziert wird.

In der Führungsetage des Unternehmens zeigt man sich sichtlich zufrieden, ob der gewonnen Ausschreibung. "Als wir vor fünf Jahren in Dänemark das mit 1.000 Plätzen größte automatische Parksystem Europas installierten, waren wir ein relativer Neuling auf dem Markt. Seitdem haben wir ein nachhaltiges Wachstum in diesem Teil unseres Geschäfts verzeichnet, bedeutende Investitionen in der Produktentwicklung getätigt und mehrere attraktive Projekte gewonnen", sagte Philippe De Backer, CEO von Lödige Industries. "Es freut mich besonders, dass unsere Entscheidung, uns auf qualitativ hochwertige Technik und Ausführung zu konzentrieren, von unseren Kunden anerkannt und mit Auftragsgewinnen wie diesem belohnt wird."

Projekt mit "einigen Herausforderungen"

Auch Ralf Gapp, Geschäftsführer der Lödige Machine Warburg, blickt dem Produktionsbeginn für das neue Projekt mit Vorfreude entgegen: "Jedes automatische Parksystem stellt eigene Anforderungen an unsere Ingenieure, denen sich diese gerne stellen. Das System für die Vijzelgracht, hat zweifellos einige eigene Herausforderungen für uns bereit. Ich bin mir jedoch absolut sicher, dass unser Produktionsteam hier und in Brasov sowie unsere niederländischen Kollegen die hohe Qualität liefern werden, die unsere Kunden von uns gewohnt sind".