Anwohner in Paderborn-Elsen: "Unsere Straße ist nicht sicher"

Paderborn-Elsen. Seit mehreren Jahren trommelt René Sinne dafür, dass die Verkehrssituation am Schlengerbusch in Elsen verbessert wird. Er gehört zu einer Gruppe von Anwohnern, die sich wünschen, dass es keinen Durchgangsverkehr mehr in der Spielstraße gibt. "Hier wird zu viel und zu schnell gefahren", kritisiert Sinne. Wie die Stadtverwaltung im nächsten Jahr die Straßenerneuerung am Schlengerbusch plant, war nun Thema im Bezirksausschuss Elsen. Zu diesem Anlass nahmen auch sechs Anwohner an der Sitzung teil. Mehrfaches Kopfschütteln zeigte: Sie sind nicht zufrieden mit den Plänen. Anwohner und Stadtverwaltung stehen schon länger in Kontakt. Bereits 2018 schrieb Sinne einen Brief an Bürgermeister Michael Dreier. Er skizziert darin, dass der Schlengerbusch eine Zufahrtsstraße für das Hallenbad, die Tennisplätze, die Sporthalle, die städtische Kita Nesthausen sowie die Bibliothek Elsen sei. Weiterhin diene die Straße als Durchgangs- und Zufahrtsstraße, um zur Gesamtschule Paderborn-Elsen zu gelangen. Darüber hinaus werde diese Strecke von vielen Elsenern als Alternativroute zur Hauptstraße (Sanderstraße) und als Abkürzung zur B 64 genutzt. "Ein Problem ist das hohe Verkehrsaufkommen", resümiert Sinne in seinem Schreiben. Und ergänzt: "Ein anderes, viel größeres Problem ist das rücksichtslose Verhalten der Autofahrer." Details zu dieser Straßenerneuerung In dem Antwortschreiben der Stadtverwaltung entgegnet der Beigeordnete Wolfgang Walter: "Mit der Erneuerung der Straße, die in absehbarer Zeit durchgeführt werden muss, werden wir auch die Querschnittsaufteilung neu bewerten und hoffentlich eine Lösung finden, die unnötige Durchfahrten und hohe Geschwindigkeiten verhindert." Nun stehen Details zu dieser Straßenerneuerung fest. Der Bezirksausschuss hat einstimmig beschlossen, dem Bauausschuss diese Pläne zu empfehlen. In der Vorlage geht die Verwaltung auch auf die Kritikpunkte der Anwohner ein. Diese wurden in einem weiteren Schreiben in neun Punkten zusammengefasst und um eine Unterschriftenaktion ergänzt, an der sich rund 50 Personen beteiligten. Kostenpunkt: 580.000 Euro Kostenpunkt für die Erneuerung am Schlengerbusch: 580.000 Euro. Auch die Anliegerbeiträge stehen in der Kritik. "Für mich könnten laut der Schätzung 2.400 Euro fällig werden", berichtet Sinne. Doch er macht auch deutlich: Der Augenmerk seiner Kritik liege nicht auf den Anliegerbeiträgen, sondern auf dem hohen Verkehrsaufkommen am Schlengerbusch. Ein Ziel der Straßenerneuerung soll laut Eckhard Döring, stellvertretender Leiter des Straßen- und Brückenbauamtes, sein, dass die Straße auch optisch einen verkehrsberuhigten Eindruck auf die Autofahrer mache. Dafür solle beispielsweise durch Bepflanzung die Verkehrsfläche neu gestaltet werden. Er sagte vor dem Bezirksausschuss zudem, dass die Verwaltung versuchen werde, Fördertöpfe vom Land NRW anzuzapfen, um die Anliegerbeiträge klein zu halten. "Diesem Wunsch konnten wir leider nicht folgen." Zur Forderung der Anwohner, den Schlengerbusch für den Durchgangsverkehr zu sperren, sagt Döring: "Diesem Wunsch konnten wir leider nicht folgen." Das begründet er unter anderem mit einer Messung aus dem Jahr 2015, wo man 1.216 Kfz pro Tag gezählt habe. "Aus den geringen Kraftfahrtbewegungen lässt sich keine Straßensperrung ableiten." Eine aktuellere Zählung der Fahrzeuge in der Straße habe man im Sommer veranlasst, doch aufgrund der Corona-Krise seien die Zahlen deutlich niedriger und nicht aussagekräftig. René Sinne und andere Anwohner am Schlengerbusch kritisieren eben diese Datengrundlage scharf: "Die Messung fand an zwei Tagen kurz vor Weihnachten 2015 statt. Das spiegelt nicht den Alltag wider. Wir Anwohner sehen täglich die Gefährdung. Die Straße ist für uns, unsere Kinder und auch die Passanten nicht sicher", betont Sinne.

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