Hängepartie für den Paderborner Weihnachtsmarkt

Paderborn. Karnevalisten verabschieden sich weitestgehend von der Planung großer Umzüge und erste Gemeinden und Veranstalter haben bereits auch Weihnachtsmärkte abgesagt. Dagegen hofft die Stadt darauf, dass der Paderborner Weihnachtsmarkt stattfinden darf. Die Landesregierung will noch in diesem Monat endgültig darüber entscheiden, unter welchen Vorgaben das erlaubt sein soll. Eine Absage wäre wohl für viele Schausteller ein weiterer herber Schlag ins Kontor. "Ob und in welcher Form der Weihnachtsmarkt stattfinden kann, ist derzeit noch nicht abschließend zu beurteilen", sagte Marktmeister Matthias Amediek Ende August gegenüber der Neuen Westfälischen. Auch zum jetzigen Zeitpunkt hat sich daran noch nicht viel geändert. Vieles hängt von Vorgaben auf Landesebene ab. "Die Vorbereitungen im Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing als Veranstalter laufen auf Hochtouren", bestätigt Stadtsprecher Jens Reinhardt auf Nachfrage. Dabei halte man sich zunächst an die Strukturen, wie sie auch in den Vorjahren bestanden hätten. Dies beinhalte an gut 90 Stände eine Mischung aus Ausschank- und Imbissangeboten wie auch Verkaufsgeschäften und Kunsthandwerk. Als erfreulich sieht Reinhardt an, dass die Anzahl der Stände für Kunsthandwerker im Vergleich zu den Vorjahren deutlich auf 34 gestiegen sei. "Alles andere ist ein Blick in die Glaskugel" Bereits Mitte August hatte der zuständige Ausschuss für Märkte und Feuerwehr die Planung und Standvergabe beschlossen. Das große Fragezeichen bleibt jedoch, ob die vorweihnachtlichen Veranstaltungen überhaupt stattfinden werden. Die Situation sei der Stadt selbstverständlich bewusst, so Stadtsprecher Reinhart, auch dass der bisherige Plan den gesetzlichen Vorgaben zur Covid-19-Pandemie anzupassen sei. Konkrete Anpassungen für den Paderborner Weihnachtsmarkt, etwa in Form von zusätzlichen Flächen und besonderer Hygienekonzepte, könnten erst erfolgen, wenn die speziellen Regelungen der Landesregierung bekannt gegeben werden. "Alles andere ist ein Blick in die Glaskugel", kommentiert Reinhardt. "Wir hoffen sehr, dass in irgendeiner Form der Weihnachtsmarkt in der Innenstadt Paderborns stattfinden kann. Die Auswirkungen eines Ausfalls des Weihnachtsmarktes für die Schausteller und Marktbeschicker sowie auf den innerstädtischen Einzelhandel und die Gastronomie wären enorm", so Reinhardt abschließend. Schausteller bereit für Anpassungen Die Schausteller, etwa 70, in der Regel Familienbetriebe und gehören zur Paderborner Vereinigung, sind besonders von der Krise betroffen. Durch den Corona-Ausbruch kurz vor Saisonbeginn und die Absage sämtlicher Kirmesveranstaltungen fehlten die kalkulierten Einnahmen. Während die Kosten für die im Winter getätigten Anschaffungen, Reparaturen oder Verschönerungen weiter zu Buche stünden, erklärt der Vorsitzende der Paderborner Schausteller, Hans-Otto Bröckling. "Der Weihnachtsmarkt hat sich auch für uns zu einem der Höhepunkte im Jahr entwickelt", soBröckling. Auch dafür hätten er und seine Kollegen entsprechende Investitionen getätigt. Grundsätzlich seien sie bereit, alle geforderten Maßnahmen umzusetzen. Er rechnet mit erhöhten Hygieneauflagen und größeren Abständen, betont aber ebenfalls, dass es nur ein Blick in die Glaskugel wäre, der aktuell nicht viel bringe. Besonders bewusst sei man sich der Verantwortung, die man bei großen Veranstaltungen eingehe. Grundsätzlich geht Bröckling davon aus, dass bei Zulassung von Weihnachtsmärkten die Publikumsfrequenz wohl geringer ausfallen werde als in normalen Jahren.

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