Das sind die nächsten Schritte zum digitalen Paderborn

Paderborn. Es ist noch ein langer Weg bis zur "Digitalen Stadt" oder "Smart City", aber es geht voran. Die Förderzusage des Bundesinnenministeriums über rund 10 Millionen Euro bringe in der ersten Phase vor allem die Digitalisierung in der Paderborner Stadtverwaltung voran, betonte Christiane Boschin-Heinz, Leiterin der städtischen Stabsstelle Digitalisierung, bei einer Sitzung der Arbeitsgruppe Digitalisierung. Wie berichtet, war Paderborn im zweiten Anlauf beim Projekt &bdquo;Smart Cities" erfolgreich, das im Januar 2021 startet. Mit dem Geld soll unter anderem der Aufbau eines digitalen Stadt-Zwillings für alle Lebensbereiche erfolgen. Bis Jahresende soll eine Grobkonzeption für "Smart City" stehen, im Herbst 2021 der Detailplan. Zunächst gilt es nun, rasch Stellen für benötigtes Fachpersonal auszuschreiben. "Schon zum Konzeptionieren bräuchten wir jetzt mehr Mitarbeiter", erläuterte Christiane Boschin-Heinz. Derzeit seien acht städtische Bedienstete sowie zwei Mitarbeiter vom projektbeteiligten Unternehmen Westfalen Weser damit betraut. Geprüft werden soll auch eine mögliche finanzielle Firmenbeteiligung am Stadtnetzwerk, immerhin muss die Kommune rund 5 Millionen Euro selbst aufbringen. 2022 schließlich soll die Umsetzungsphase beginnen. Externe Anschubunterstützung für zwei Jahre Bei der digitalen Transformation der Stadtverwaltung selbst mit ihren rund 2.700 Beschäftigten gibt es externe Unterstützung von der Unity AG, Managementberatung in Sachen Digitalisierung. Die Bürener hatten bei einer Ausschreibung das Rennen gemacht. Dieser "Anschub" sei auf die Dauer von zwei Jahren angelegt, konkretisierte Christiane Boschin-Heinz auf Nachfrage der SPD-Fraktion. Prozesse, Abläufe und Arbeitsplätze würden sich verändern, erläuterte Unity-Vorstandsmitglied und Gründer Christoph Plass. Aktuell liefen Gespräche mit Dezernenten und Bestandsaufnahmen. Geplant sei neben Veranstaltungen für Mitarbeiter die aktive Einbindung der Beschäftigten und ihrer Ideen, betonte Christoph Plass. "Wir nehmen Ängste ernst und wollen sie abbauen." Verwaltungen haben in Sachen Digitalisierung keinen guten Ruf "Das ist ein ganz schöner Brocken", kommentierte der grüne Fraktionschef Klaus Schröder mit Blick auf den Konzern Stadtverwaltung. In Sachen Digitalisierung genieße diese "Branche" keinen guten Ruf, prognostizierte er Widerstände. Auf seine Sorge bezüglich unterschiedlicher Software ("Man kann nicht immer auf den letzten Softwareanbieter warten") entgegnete Christoph Plass, es sei klares Ziel, eine Prozess- und IT-Landschaft zu erarbeiten. Aktuell gebe es ein "Puzzle" an Software ohne gemeinsame Schnittstellen zwischen Ämtern, erläuterte Boschin-Heinz. "Das kann man nicht ab morgen standardisieren, das dauert Jahre oder Jahrzehnte." Ein Problem seien auch die Rechenzentren, die seit jeher klassische Dienstleister für Kommunen waren und nun eine eher gestaltende Rolle spielen sollen. "Wir bohren, drücken und schieben. Aber das ist schwierig." Digitalkongress OWL im April 2021 im Computermuseum Den Digitalkongress "DigitaleZukunft@OWL" plant die Digitale Modellregion OWL mit der Heinz Nixdorf-Stiftung und NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart als Schirmherrn am 22. April 2021 im Heinz-Nixdorf-Museumsforum. Gesucht werden noch spannende große wie kleine Digital-Projekte aus allen Lebensbereichen der Region, die sich dort in 3-Minuten-Slots präsentieren können. digitalezukunft@owl

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