Hitze erschwert den Schulstart mit Maske in Paderborn

Paderborn. Schon die ersten Schritte durch das Schulgebäude der Heinz-Nixdorf-Gesamtschule mit Maske lassen spüren: Es ist sehr warm. Die Temperaturen kratzen am ersten Schultag nach den Sommerferien in Paderborn an der 30 Grad Marke. Ausgerechnet bei diesem Wetter starten die Schülerinnen und Schüler in den ersten Unterrichtstag mit Maskenpflicht. "Morgen nehme ich auf jeden Fall mehr als zwei Masken mit", nimmt sich die 13-jährige Frieda Willeke aus der 8d nach den ersten drei Schulstunden vor. Der Mund-Nasen-Schutz war bereits nach kurzer Zeit durchnässt, ihr ist warm, sie hat Kopfschmerzen: "Man schwitzt sehr viel und ich verstehe die Leute auch schlechter mit Maske." Zur Schule kam Frieda mit dem Bus. "Der ist nicht immer klimatisiert und es ist ebenfalls sehr heiß", sagt sie. Sie werde wütend, wenn sie an die Regeln der Maskenpflicht in der Öffentlichkeit denkt. Diese seien nicht einheitlich - im Restaurant dürften die Masken am Tisch schließlich abgenommen werden. Den ganzen Unterrichtstag dauerhaft mit Maske verbringen? Das kann sich Frieda momentan noch nicht vorstellen. Diesen Eindruck kann ihr Klassenkamerad Fynn-Luis (13) nur bestätigen. "Wenn man schwitzt, wird das Tragen der Maske sehr unangenehm und anstrengend." "Das wäre das Schlimmste" Am ersten Schultag hatten die beiden bis 12.30 Uhr Unterricht. Für die nächste Woche wäre an einem Tag der Unterricht sogar bis 15 Uhr vorgesehen. "Das wäre das Schlimmste", findet Frieda. Edgar Brants, Didaktischer Leiter an der Heinz-Nixdorf-Gesamtschule, überlegt mit dem Schulleitungsteam bereits, die Nachmittage in der nächsten Woche zu verkürzen. "Die Räume heizen sich auf, so dass es noch anstrengender für die Schülerinnen und Schüler wird mit der Maske", so Brants. Derzeit versuchen die Lehrer, möglichst viel Unterricht auf dem Schulhof in Schattenbereichen stattfinden zu lassen. Pro Schulstunde, die 60 Minuten dauert, wird laut Brants mit einer Bewegungspause im Freien geplant, bei der die Masken dann unter Einhaltung von ausreichend großem Abstand abgenommen werden können. "Unser Schulhof wurde nun vergrößert, wir nutzen ein Drittel des Sportplatzes mit", berichtet der Pädagoge. Einbahnstraßen und Laufwege sind ebenfalls auf den Böden mit Klebeband gekennzeichnet. Der Schulträger habe zudem Desinfektionsspender aufgestellt. Die Raumreinigung erfolge nun häufiger, vor allem in der Mensa. Brants ist zwiegespalten Brants ist zwiegespalten: "Ich finde es einerseits gut und richtig, dass der Präsenzunterricht wieder stattfindet. Die Bereitschaft zum Distanzunterricht hat bei vielen merklich abgenommen." Andererseits haben ihn viele E-Mails von Eltern erreicht, die ihre Ängste äußern. Doch Brants kommt in puncto Infektionsrisiko zu dem Schluss: "Die Schüler sind hier sicherer als beispielsweise am Nesthauser See." Er habe daher kein mulmiges Gefühl, obwohl ihm klar sei, dass die Schule jederzeit geschlossen werden könnte. Alexandra Höschen und Sebastian Finger unterrichten am ersten Schultag die 8d an der Heinz-Nixdorf-Gesamtschule. Beide tragen Masken, obwohl sie es mit ausreichend Abstand zu den Schülern nicht müssten. Doch sie planen nicht, die Masken in dieser Woche während des Unterrichts abzunehmen. "Man merkt, dass es für die Schüler eine starke Belastung darstellt, den Unterricht mit Mund-Nasen-Schutz zu verbringen", berichtet Finger. Daher wollen die beiden "mitleiden". "Auch, um ihnen das nachzuempfinden", sagt Höschen.

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