Paderborn. Immer wieder gerät die Tuning-Szene in den Fokus der Paderborner Polizei, so auch am vergangenen Wochenende. Die Beamten überprüften gezielt, ob Verkehrs- und Verhaltensregeln eingehalten wurden, ob eine Person zum Führen eines Fahrzeuges berechtigt war und ob das betreffende Fahrzeug den Vorschriften entsprach, heißt es in einer Pressemitteilung der Polizei.
Über eine große Menschenansammlung im Bereich Südring, Pohlweg und den Parkflächen am Südring-Center haben am Freitagabend gegen 22.45 Uhr Zeugen die Polizei informiert. Vor Ort trafen die Einsatzkräfte auf etwa 300 Personen und etwa 100 Fahrzeuge der Tuning-Szene. Starker Gummigeruch und Driftspuren sei von den Beamten festgestellt worden. Die Parkflächen wurden geräumt und Platzverweise erteilt. Auch die Fahrzeuge wurden überprüft. In zwei Fällen seien dabei Mängel festgestellt worden.
"Wheelie" auf der Friedrichstraße
Kurze Zeit später meldeten Anrufer ein weiteres größeres Aufkommen von Fahrzeugen der Tuning-Szene am Harsewinkelweg; teilweise liefen die Motoren und es wurde gehupt. Auch diese Zusammenkunft wurde von der Polizei aufgelöst.
Auf der Friedrichstraße fielen gegen 21.30 Uhr zwei Motorradfahrer auf, welche etwa Hundert Meter vor einem Polizeikrad in Richtung Westerntor fuhren. Einer der beiden Heranwachsenden führte in Höhe Marienstraße einen sogenannten "Wheelie" durch und hielt sein Vorderrad über etwa 20 Meter hinweg in der Luft. Bei der anschließenden Kontrolle durch den Polizeibeamten wurde festgestellt, dass das Geräuschverhalten beider Kräder manipuliert und "dB-Killer" aus dem Schalldämpfer ausgebaut worden waren. Dieses führte zu einer deutlichen Steigerung des Schallpegelwerts, so die Polizei. Die Verstöße wurden geahndet und die Weiterfahrt untersagt.
Beschwerden mehrerer Anwohner
Kurz nach Mitternacht am Samstagmorgen gingen bei der Polizei dann noch weitere Beschwerden mehrerer Anwohner über die Tuning-Szene ein, die an der Detmolder Straße/Herbert-Schwiete-Ring durch übermäßigen Lärm und Reifenquietschen auffielen. Die Polizeibeamten führten zahlreiche Fahrzeugkontrollen durch, die von den Zuschauern lautstark kommentiert wurden, heißt es in der Mitteilung weiter. Nachdem auch dort Platzverweise erteilt wurden, zerstreute sich die Szene.
Etwa eine Stunde später kam es auf der Detmolder Straße zu einem illegalen Fahrzeugrennen. Ein 24-jähriger Paderborner beschleunigte seinen BMW so, dass die Reifen des Fahrzeuges durchdrehten - mit starker Rauchentwicklung. Anschließend beschleunigte der Fahrer erneut und driftete um eine Kurve. Zu dieser Zeit waren die Gehwege und Parkplätze an der Straße durch Teilnehmer der Tuning-Szene stark besucht. Gegen den BMW-Fahrer wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens eingeleitet, so die Polizei.
Die Kreispolizeibehörde Paderborn betont, dass mit den Maßnahmen keine "Kriminalisierung" der gesamten Szene erfolgen soll, sondern der Schutz von Anwohnern und die Einhaltung der Rechtsvorschriften im Vordergrund stehen. Verkehrsverstöße werden deshalb konsequent in Form von Strafanzeigen und Ordnungswidrigkeitenanzeigen geahndet.