Paderborn/ Minden. Die Jusos in Ostwestfalen-Lippe haben sich neu aufgestellt. Auf ihrer Regionalkonferenz in Minden wählten sie mit Christopher Stange (27) aus Paderborn einen neuen Vorsitzenden. Micha Heitkamp aus Hille hatte sich nach sechs Jahren im Amt nicht zur Wiederwahl gestellt.
Der Fall Tönnies, der Kohleausstieg und die Weserversalzung seien „die Themen, die wir bei der Landeskonferenz der Jusos im Oktober in die Debatte einbringen werden", sagte Stange. In den ersten zweieinhalb Monaten seiner Amtszeit stünden aber zunächst die Kommunalwahlen und die Unterstützung junger Kandidaten im Wahlkampf an. „Danach haben wir ein Jahr Luft bis zur Bundestagswahl."
Viele lobende Worte, Geschenke und stehende Ovationen gab es zum Abschied für Heitkamp, der sich bei seinen Vorstandskollegen für die geleistete Arbeit bedankte. Nachfolger Stange trat 2016 in die SPD ein und wurde damit – wie alle Mitglieder der Partei bis zum Alter von 35 Jahren – automatisch Juso. Als Stellvertreter gingen Henri Bögeholz (Lippe), Sanja Angelina Deppendorf (Minden-Lübbecke), Alena Scholz (Gütersloh), Imke Schröder (Herford) und Tim Vollert (Höxter) aus der Tagung hervor.
Politisches Zuhause ist der Kreisverband Paderborn
Stanges politisches Zuhause ist der Kreisverband Paderborn, der gemeinsam mit den Jungsozialisten aus Minden-Lübbecke, Herford, Bielefeld, Lippe, Höxter und Gütersloh den Regionalverband der Jusos OWL bildet. Dessen höchstes beschlussfassendes Gremium ist die Regionalkonferenz, die jährlich stattfindet und alle zwei Jahre einen neuen Vorstand wählt.
Zu Stanges Schwerpunkten gehören die Bereiche Bildung und Ausbildung sowie Klima und Umwelt – Themen, die künftig auch seine Arbeit an der Spitze der Jusos OWL mitbestimmen werden. Das war den Anträgen zu entnehmen, die die jüngsten Ereignisse in der Fleischindustrie, die Weserversalzung durch das Kali-Unternehmen K+S und das Kohleausstiegsgesetz zum Inhalt hatten.
Die OWL-Jusos fordern unter anderem, „Lehren aus dem Tönnies-Skandal" zu ziehen und die von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) angekündigte Beendigung des Systems der Werkverträge „vorbehaltlos zu unterstützen". Eine zentrale Herausforderung bleibe die Integration der Beschäftigten und ihrer Familien. Wohnen, Bildung, Beratung und Sprache seien nur einige Handlungsfelder, bei denen man dringend vorankommen wolle. Ein weiteres ist die Forderung nach einer früheren Abschaltung der Kohlekraftwerke, als es das Kohleausstiegsgesetz der Bundesregierung vorsieht. Ein endgültiger Kohleausstieg in 2038 sei nicht mit den internationalen Klimaschutzzielen vereinbar.
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