Wohnen im Alanbrooke-Quartier: Diese Entwürfe überzeugen die Jury

Paderborn. Wie könnte sozialer Wohnungsbau auf dem Alanbrooke-Areal aussehen? Für die Beantwortung dieser Frage hatte die Wohnungsgesellschaft Paderborn den Architekturwettbewerb "Wohnungsbau der WGP im Alanbrooke Quartier" ausgelobt. Vor gut einer Woche kam die Jury im Schützenhof zusammen, um über die Entwürfe von elf Büros zu beraten. Diese hatten sich acht Wochen lang mit einer zu beplanenden Fläche zwischen Theodor-Heuss-Straße und Erzbergerstraße befasst. Nach der Aufsichtsratssitzung der Wohnungsgesellschaft am vergangenen Freitag steht nun fest, mit welchen Architekten weiterverhandelt wird. Danach wurden von der Jury zwei zweite und zwei dritte Plätze vergeben. Die beiden zweiten Plätze gingen an das Büro Winking Froh Architekten aus Hamburg und das Büro Albert Wimmer ZT aus Wien. Die Drittplatzierten sind die Büros Fink+Jocher aus München sowie RSK Architekten aus Paderborn. "Es hat uns sehr gefreut, dass RSK dabei ist", sagte Paderborns Bürgermeister und Vorsitzender des Aufsichtsrates Michael Dreier im Anschluss an die Sitzung. "Wir haben sehr gute Entwürfe bekommen" Insgesamt zufrieden mit dem Ergebnis ist der WGP-Geschäftsführer: "Wir haben sehr gute Entwürfe bekommen", bilanzierte Daniel Rohring. Alanbrooke sei ein Gebiet in exponierter Lage, mitten in der Stadt. Deshalb sei der Anspruch an die Entwürfe entsprechend hoch: "Uns ist es wichtig, qualitativ hochwertige und gleichzeitig wirtschaftliche Gebäude umzusetzen", beschrieb Rohring die Zielsetzung. Die Jury des Verfahrens setzte sich aus externen Experten aus Architektur, Bauingenieurwesen, Freiraumplanung, Stadtplanung sowie Vertretern aus Politik und Verwaltung zusammen. Insgesamt stand ein Preisgeld von 115.000 Euro zur Verfügung. Das Wettbewerbsergebnis bedeutet jedoch nicht, dass lediglich ein Planungsbüro zum Zuge kommt. Theoretisch denkbar wäre es sogar, dass alle vier ihre Entwürfe auf dem Areal realisieren könnten. Weil kein erster Platz vergeben wurde, gebe es im Verhandlungsverfahren nun weniger Druck, wie Hartmut Welters vom Dortmunder Büro post welters + partner erklärte. Gemeinsam mit Nina Vollmann vom selben Büro begleitete er das Verfahren des Wettbewerbs. Geplant sind etwa 280 Wohneinheiten Zum Hintergrund des Wettbewerbs: Konkret plant die WGP auf sechs Baufeldern die Realisierung von etwa 280 Wohneinheiten, von denen 240 öffentlich gefördert und 40 frei finanziert werden sollen. Insgesamt sind für das neue Stadtquartier 800 Wohneinheiten geplant. "Bei der Anzahl an Wohnungen muss man ein Verfahren durchführen", so Welters über das Vorgehen. Zu den Kriterien für einen erfolgversprechenden Entwurf gehörten laut Welters etwa die Wohnqualität und die Flächeneffizienz. Ein Hauptaugenmerk liegt auf Ein- bis Zwei-Personenhaushalten, die etwa die Hälfte der Wohneinheiten ausmachen. Weitere Anforderungen lassen sich aus dem Gestaltungshandbuch für das Areal ableiten, wie es in einer Mitteilung der WGP heißt: ein "attraktiver Wohnungs-Mix, gut zugeschnittene, moderne helle, aber auch bezahlbare Wohneinheiten". Außenanlagen wurden ebenfalls bedacht Zudem haben alle Planer die Außenanlagen in ihre Entwürfe einbezogen. Die Begrünung, Möglichkeiten der Begegnung und Spielflächen sind dabei Teil der Überlegungen, die auch in Hinblick auf generationengerechtes Wohnen von Bedeutung sind. Diesem Anspruch hätten die nun vorgestellten Entwürfe entsprochen. Es sei von der Jury jedoch an einigen Stellen Überarbeitungsbedarf formuliert worden. Dieser hätte sich etwa auf die Wohnungszuschnitte bezogen. Und wie geht es nun weiter? Die WGP wird mit den vier Gewinnern in ein Verhandlungsverfahren eintreten. So sollen die Planungsaufträge vorbereitet werden. Ein Abschluss ist danach im vierten Quartal dieses Jahres vorgesehen. Dann geht es auch um die Frage, welche Unternehmen die Wohneinheiten in Paderborn realisieren können. "Mit dem Verfahren sind wir im Plan", resümierte Bernd Meier von der WGP. Perspektivisch bedeutet das, dass die Wohnungen auf dem Alanbrooke-Areal 2024 bezugsfertig sein könnten.

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