Kreis Paderborn. Eigentlich sollte es eine Übergangslösung sein: die Kooperation zwischen der Landwirtschaft und der Wasserwirtschaft in NRW. Im Kreis Paderborn gibt es diese kreisweite Kooperation seit 1991. Es zeigte sich jedoch laut Pressemitteilung der Wasserkooperation schnell, dass die Wasserschutzberatung der Landwirtschaft eine gewinnbringende und nachhaltige Aufgabe für die Trinkwasserqualität darstellt.
Mittlerweile seien bereits fast 80 Prozent der 56.300 Hektar landwirtschaftlich genutzten Fläche im Kreis Paderborn, die von 833 Betrieben bewirtschaftet werden, in der Wasserkooperation zusammengeschlossen. 95 Prozent der untersuchten Wasserproben im Kreisgebiet halten laut Pressemitteilung den Trinkwassergrenzwert von 50 mg Nitrat/l ein.
Die zehn Wasserversorger im Kreis beliefern nach eigenen Angaben der Wasserkooperation 300.000 Menschen und Hunderte Unternehmen im Kreisgebiet. Nun haben sich die Beteiligten entschlossen, die Kooperation zwischen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft fortzusetzen und diese Aufgabe für fünf weitere Jahre mit einer neuen Satzung umzusetzen. Die neue Satzung berücksichtige die gestiegenen Anforderungen durch die neue Gesetzgebung, sowie klimatische und umweltpolitische Aspekte. Die Satzung fokussiere die Arbeit der Wasserschutzberatung insbesondere auf die Bereiche der Trinkwasserförderung durch Dünge- und Anbauberatung, Boden- und Pflanzenanalysen sowie die Etablierung digitaler Landtechnik.
Landwirte und Wasserschutzberatung
Kreislandwirt Johannes Giesguth erklärt, er und seine Kollegen würden gern auf freiwilliger Basis mitarbeiten, wenn es um den Wasserschutz gehe. Hubertus Beringmeier, Vorsitzender des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) im Kreis Paderborn und in NRW betont die gute Zusammenarbeit zwischen den Landwirten und der Wasserschutzberatung sowie im Beirat, dem Führungsgremium der Wasserkooperation. Michael Bernemann, Prokurist der Wasserwerke Paderborn fungiert als Stellvertretender Vorsitzender im Beirat. Er verweist auf die wachsenden Anforderungen im Bereich des Wasser- und Umweltschutzes: „Im Beirat wird lebhaft und kontrovers diskutiert, aber immer zielgerichtet."

Norbert Hermelingmeier, Geschäftsführer und Berater der Wasserkooperation erläutert: „Durch engen Kontakt zu Landwirten, den Wasserversorgern und Behörden, zur Wissenschaft und zu Technikanbietern bilden die Berater im Bereich Wasserschutz ein Scharnier für einen intensiven und raschen Wissentransfer". Stefan Berens, Leiter der Kreisstelle der Landwirtschaftskammer in den Kreisen Höxter, Lippe und Paderborn, wertet die Wasserkooperation als großen Erfolg: "Bei steigender Tierhaltung hat sich die Wasserqualität nicht nur gehalten, sondern verbessert", sagt Berens.
Finanziert wird die Kooperation über eine Umlage von allen Wasserkunden im Kreis Paderborn.