Landwirte kritisieren TH-OWL-Präsident Jürgen Krahl

Kreis Höxter. 1.900 Menschen im Kreis Höxter arbeiten im Bereich der Landwirtschaft. Auch vor dieser Branche machen technische Veränderungen keinen Halt. Die Notwendigkeit, ihre Arbeitsweise an neue technische Möglichkeiten anzupassen, ist ein großes Thema in der Branche. Umso enttäuschter sind die Landwirte im Kreis Höxter, dass Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe (TH OWL) sie offenbar nicht auf dem Weg begleiten wird. Auch die Landwirtschaft verändert sich angesichts des technischen Fortschritts zunehmend - und damit auch das Berufsbild. &bdquo;Das Thema treibt uns um“, bekennt Kreislandwirt Heinrich Gabriel. Stefan Berens, Geschäftsführer der Landwirtschaftskammer in Brakel, räumt ein, dass die Landwirte froh gewesen seien, dass das Thema mit dem Studiengang Precision-Farming von der TH OWL bespielt werde. Die Landwirte hätten Hoffnung in den Studiengang gesetzt, hätten der Hochschule die Zusammenarbeit angeboten, aber die Nachfrage seitens der TH OWL war sehr dünn“, sagt Stefan Berens. Das Precision-Farming, zu Deutsch die Präzisionslandwirtschaft, sieht er als &bdquo;wichtigen Punkt“ in der Zukunft der Landwirtschaft. Unser Kommentar: Unglückliches Vorgehen: So leistet die TH OWL lippischer Kleinstaaterei Vorschub Landwirte im Kreis Höxter glauben an Zukunft des Precision Farmings Absolventen des Studiengangs hätten ihm von hervorragenden Berufsperspektiven berichtet. Dass die TH OWL den Standort in Höxter nun infrage stellt und damit wohl auch den neuen Studiengang - Precision-Farming gibt es seit dem Wintersemester 2018/19 in Höxter - bedauern die Landwirte sehr. Berens glaubt, dass der Studiengang durchaus Chancen hat, sich bei Studierenden zum Hit zu entwickeln, wenn die TH OWL an ihm und am Standort in Höxter festhalten würde. &bdquo;Man muss aber mehr Atem haben für solch einen Studiengang, als Präsident Jürgen Krahl ihn zeigt“, hält der Geschäftsführer der Landwirtschaftskammer fest. Lesen Sie auch: Pläne der TH OWL: In Höxter formiert sich der Widerstand Forschung über Kulturland ohne den Kulturlandkreis Höxter Wie berichtet, sieht eine Reform der Strukturen der TH OWL vor, dass auch der Fachbereich 8, der bislang in Höxter angegliedert ist und zu dem der Studiengang Precision-Farming gehört, aufgeteilt und den anderen Standorten der TH OWL zugeordnet werden könnten. Passend zum Thema: TH OWL: Die Kritik aus Höxter am Hochschulpräsidenten reißt nicht ab Und auch sonst scheint die TH OWL in Sachen Landwirtschaft sich in eine andere Richtung orientieren zu wollen: In der zweiten Januarwoche hatte die Hochschule eine Pressemitteilung verschickt, deren Überschrift so lautete: &bdquo;Grüne Infrastruktur: Natur und Kulturlandschaft im Einklang.“ Die Forscher arbeiten in Höxter, die Forschung ist schon in Lippe Dabei ging es jedoch nicht, wie der Titel wegen der Kulturlandanspielung erwarten ließe, um ein Projekt im Kulturland Kreis Höxter. Das Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben &bdquo;Grüne Infrastruktur in ländlichen Regionen“ erforscht stattdessen die Kulturlandschaft im Kreis Lippe, einschließlich ihrer Kultur-, Bau- und Bodendenkmäler und ihre Wirkung auf Menschen, Natur Umwelt. Auch lesenswert: So reagiert die Landesregierung NRW auf das Thema TH OWL in Höxter Ferner stehe im Fokus, die Erholung zu fördern. Hierbei geht es, laut TH OWL, darum, geeignete Flächen, vor allem im besiedelten und siedlungsnahen Bereich, zugänglich zu machen oder aufzuwerten. Geforscht wird also in Lippe aber unter Federführung eines Fachbereichs, der - noch - in Höxter angesiedelt ist. Fördergeld vom Landschaftsverband Lippe Boris Stemmer ist Professor für Landschaftsplanung und Erholungsvorsorge, arbeitet am Fachbereich Landschaftsarchitektur und Umweltplanung auf dem Sustainable-Campus Höxter. Stemmer hat das Vorhaben in Lippe zusammen mit der Hochschule Osnabrück und dem Landschaftsverband Westfalen Lippe (LWL) eingeworben. Lesen Sie auch den Kommentar:

Meistgelesen