Anwohner fordern weiter Schleichweg-Sperrung in Schloß Neuhaus

Paderborn. Die Straße &bdquo;Im Quinhagen" für den Durchgangsverkehr sperren – das fordern die leidgeprüften Anwohner schon länger. Schließlich ist die Verbindung von Schloß Neuhaus Richtung B 1, A 33 und Wilfried-Finke-Allee ein viel befahrener Schleichweg. Vor zwei Jahren wurden gar 1.600 Fahrzeuge pro Tag auf dem eigentlich nur gut ausgebauten Feldweg gezählt. Darauf hat die Paderborner Stadtverwaltung mit verschiedenen Maßnahmen reagiert – einer Sperrung aber eine Absage erteilt. Als Begründung nennt sie unter anderem rückläufige Fahrzeugzahlen und absinkende Durchschnittsgeschwindigkeiten in der Tempo-30-Zone. Beide Positionen treffen in dieser Woche in zwei politischen Gremien aufeinander. In einer Vorlage für den Bezirksausschuss Schloß Neuhaus sowie den Bau- und Planungsausschuss (17. und 18. Juni) empfiehlt die Verwaltung, die Ausweisung als Anliegerstraße abzulehnen. Das hatte die &bdquo;Verkehrsinitiative Quinhagen" in einer von 130 Personen unterzeichneten Bürgeranregung vorgeschlagen. Darüber sollte bereits im Februar diskutiert und abgestimmt werden. Doch zunächst wurde das wegen eines Krankheitsfalls in den März verschoben. Wegen der Corona-Pandemie fielen aber alle Sitzungen wochenlang aus. Jetzt steht das Thema also endlich auf der Tagesordnung. Die neue Stellungnahme Doch während die ablehnende Haltung der Stadtverwaltung bekannt ist, haben die Anwohner die politische Auszeit genutzt und eine neue Stellungnahme formuliert, die sie in der Bauausschusssitzung vortragen wollen. In dem Schreiben, das der Neuen Westfälischen vorliegt, begrüßen die Anwohner zwar die städtischen Maßnahmen und die angekündigte Prüfung der Verkehrssituation nach Eröffnung des Höffner-Hauses sowie des Hornbach-Baumarktes. Dies sei ein &bdquo;wichtiger Beitrag zur Verkehrswende in Schloß Neuhaus". Das sind die Argumente Allerdings fordern sie auch weiterhin, den Durchgangsverkehr aus dem Quinhagen auszuschließen. Und zwar schon vor Eröffnung der Märkte. Denn dann sei mit verstärktem Kundenverkehr zu rechnen. Wäre die Straße jedoch gesperrt, &bdquo;würden viele dieser Kunden den Quinhagen gar nicht erst als Schleichweg für sich entdecken und von vornherein die vorgesehenen Verkehrswege nutzen", schreibt die Initiative. Sie betont, dass der Quinhagen ihrer Meinung nach nicht als Durchfahrtsstraße ausgelegt ist: &bdquo;Weder der Wirtschaftsweg, noch die Tempo-30-Zone und schon gar nicht der verkehrsberuhigte Teil können weiteren Verkehr aufnehmen ohne andere Verkehrsteilnehmer zu behindern oder zu gefährden", heißt es. 1.000 Autos weniger pro Tag? Außerdem bleibe das Grundproblem bestehen: &bdquo;Viel zu viel und weiterhin zu schneller Verkehr im verkehrsberuhigten Bereich!" Daten von 2018 und 2019 zufolge läge die Durchschnittsgeschwindigkeit dort bei 20 Kilometer pro Stunde. Und mehr noch: 85 Prozent der Fahrzeuge seien mit Tempo 25 und mehr unterwegs. Zwar sei die Anzahl der Fahrzeuge gesunken, aber 1.200 Autos pro Tag seien immer noch zu viel. Die Initiative schätzt, dass der Quinhagen um rund 1.000 Autos entlastet werden könnte, wenn der Durchgangsverkehr die vorgesehenen Wege nutzen würde. Doch der Initiative geht es dem Schreiben nach nicht nur um den Quinhagen. Der historische Ortskern, der an den Quinhagen grenzt, sei verkehrsberuhigt und bereits für den Durchgangsverkehr gesperrt. Dennoch sei auch dieser Bereich stark davon belastet. Eine Sperrung im Quinhagen könnte deshalb durchaus positive Auswirkungen auf diesen Bereich der historischen Altstadt haben, lautet das Fazit der Initiative, die auch einen zeitlichen Probelauf einer Sperrung anregt. Dass die Verkehrssituation im integrierten Mobilitätskonzepts für den Stadtteil berücksichtigt werden soll, begrüßt die Initiative zwar, hält den Zeitrahmen aber für zu lang: &bdquo;Bis 2035 können wir hier im Quinhagen sicher nicht darauf warten, dass das Problem mit dem Schleichweg gelöst ist."

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