Paderborn

Lippe bei Paderborn-Sande vor der Renaturierung

Mit der Maßnahme soll im Spätsommer begonnen werden.

Die Lippesee-Umflut bietet bereits Lebensraum für stark bedrohte und besonders schützenswerte Gewässer- und Auenbewohner.  | © Bezirksregierung Detmold

07.06.2020 | 07.06.2020, 14:38

Paderborn-Sande. Die Lippe sieht grün und lebendig aus. Ein naturnaher Fluss ist sie in großen Teilen laut einer Pressemitteilung jedoch noch nicht. Unter der Oberfläche ist die Lippe künstlich ausgebaut und mit großen Steinen befestigt.

Doch das soll sich bald ändern: Die Bezirksregierung Detmold plant, die Lippe in einem rund 650 Meter langen Abschnitt bei Sande zu renaturieren. Die Umgestaltung soll dem Fluss eigendynamische Entwicklungsmöglichkeiten zurückgeben, das Fließgewässer soll sich mit seiner Aue vernetzen können.

Die Renaturierung soll im Spätsommer beginnen. Die Planungen sehen vor, dass Steinschüttungen entfernt, der Flusslauf durch Schleifen verlängert und aus seinem engen Korsett befreit wird. Die Lippe soll den Landschaftsraum innerhalb der zur Verfügung stehenden Grundstücke wieder selbst gestalten. In den Ersatzauen werden im Lauf der Jahre typische Auwälder und Flachwasserbereiche entstehen. Im Flussbett selbst schafft die Dynamik des fließenden Wassers einerseits tiefe Kolke (Vertiefungen), andererseits entstehen flache Sand- oder Kiesbänke.

Belange des Naturschutzes, der Gewässerökologie und mehr

„Für Fische und andere Wasserorganismen sind das beste Lebensbedingungen", sagt Anna Morsbach, zuständige Planungsdezernentin bei der Bezirksregierung Detmold.

Während des Planungsprozesses wurde sich in einer Arbeitsgruppe mit den teils diversen Belangen des Naturschutzes, der Gewässerökologie, des Hochwasserschutzes, der Landwirtschaft, des Kanusports und der Angelfischerei befasst. Betroffen von der Umgestaltung sind ausschließlich Flächen im öffentlichen Eigentum.

Die Ausschreibung zur Vergabe der Bauleistungen wurde im Mai gestartet. Die Mitarbeitenden der Bezirksregierung Detmold freuen sich, dass damit ein erstes Renaturierungsprojekt an der Lippe in eigener Verantwortung durchgeführt werden kann. Die Planungsdezernentin betont: „Wir hoffen, dass wir im Spätsommer dieses Jahres mit den Bauarbeiten vor Ort beginnen können."