Parkhaus-Planung am Paderborner Hauptbahnhof nimmt Formen an

Paderborn. Die Verträge für den Neubau des Hauptbahnhofsgebäude stehen kurz vor dem Abschluss und nun nimmt auch die Planung des neuen städtischen Parkhauses an der Bahnhofstraße konkrete Formen an. Rund 9 Millionen Euro wird die Stadt in die Realisierung dieses Projektes investieren, das wie der Bahnhof bereits seit vielen Jahren auf der Paderborner Agenda steht. Über die Fassadengestaltung muss noch entschieden werden: drei Varianten sind im Angebot. Auf dem jetzigen Parkplatz zwischen Taxiständen und B&B-Hotel soll unter Federführung des städtischen Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebes (ASP) ein fünfgeschossiges Parkhaus mit rund 500 Stellplätzen entstehen. 300 davon sollen die vorhandenen Dauerparkplätze, die sich derzeit im Umfeld des Bahnhofs befinden, ersetzen. 50 Stellplätze sind für Nutzer des neuen Bahnhofsgebäudes gedacht, beispielsweise für das Hotel, und 150 Plätze sind an Hauptbahnhof und Rathenaustraße bereits jetzt vorhanden. Die Parkplätze sollen je 2,50 mal 5 Meter messen. ASP-Betriebsleiter Reinhard Nolte stellt die Planung am heutigen Mittwoch in der Sitzung des Betriebsausschusses für Märkte und Feuerwehr vor (17 Uhr, Rathaus). Busstation im Erdgeschoss Im Erdgeschoss des Neubaus wird eine Busstation für Fern- und Reisebusse inklusive mehrerer Wartebereiche angesiedelt. Wie aus Sitzungsunterlagen hervorgeht, wird mit fünf Abfertigungszonen sowie sechs bis acht Wartebereichen geplant. Doch nicht nur Bus und Bahn sollen Parkhaus-Nutzer gut erreichen, auch der Umstieg aufs Fahrrad, auf E-Scooter und E-Roller inklusive Lademöglichkeiten ist angedacht. Die Unterbringung von Car-Sharing-Fahrzeugen ist ebenso geplant wie die einer Autovermietung für Leihwagen. Über die Fassadengestaltung, die rund eine Million Euro der Gesamtkosten ausmacht, müssen die Kommunalpolitiker noch über drei Varianten diskutieren. Schließlich soll an der wichtigen Einfallstraße ein imposanter Hingucker und kein langweiliges 0815-Parkhaus entstehen. Die klassische Ausführung wäre die Variante 1 "Curtain" (Vorhang). Sie besteht aus einem vorgehängten Stahlbeton-Skelett, perforierten Betonfertigteilen im Erdgeschoss und aufgereihten Metallblechen. Bei der Alternative "Wave" (Welle) symbolisieren verdrehte Aluminumlamellen eine Wellenbewegung. Die ebenfalls künstlerische Fassadenvariante 3 wiederum unterteilt sich in zwei Alternativen, zum Beispiel in einen Pailletten-Vorhang aus Metall-Plättchen, der für wandelnde Wellen des Paderlaufs steht. 50 bis 100 E-Ladesäulen An mehreren Stellen soll das neue Parkhaus begrünt werden. Auf der Südseite sind Photovoltaik-Module vorgesehen, die sowohl den Strombedarf des Gebäudes abdecken sowie den der 50 bis 100 geplanten Elektro-Ladesäulen für E-Autos, -Roller und -Scooter. Die Pläne für das neue Parkhaus stammen vom Paderborner Architekturbüro Matern. ASP-Betriebsleiter Nolte geht von einer etwa zehnmonatigen Bauzeit aus. Wenn der Stadtrat im kommenden Herbst den endgültigen Beschluss fasst, könnte nach einer gut einjährigen Vorlaufzeit voraussichtlich Ende 2021 oder Anfang 2022 mit dem Neubau begonnen werden, schätzt Reinhard Nolte. Dann allerdings müsste das Bahnhofsgebäude bereits im Rohbau fertiggestellt sein, denn solange wird die künftige Parkhaus-Fläche unter anderem noch für das Abstellen von Baumaschinen sowie als Ersatz-Standort für die Mieter im Bahnhof benötigt.

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