Paderborn

Diese Paderborner Firma macht mit Sicherheit Geschäfte

Ecoprotec feiert 20-jähriges Bestehen. Der Mittelständler bietet Dienstleistungsmix für die betriebliche Sicherheit.

Die beiden Gründer und Geschäftsführer Christoph Rogalla (l.) und Markus Engemann freuen sich über ihre 20-jährige Erfolgsgeschichte. | © Andreas Götte

26.05.2020 | 26.05.2020, 13:26

Paderborn. Aus einem Zwei-Mann-Unternehmen auf 25 Quadratmetern in der Klingenderstraße hat sich ein mittelständischer Dienstleister mit 115 Beschäftigten an neun Standorten in ganz Deutschland entwickelt: Ecoprotect. Dazu zählen Dependancen in Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hamburg, München, Stuttgart und neuerdings auch Radolfzell am Bodensee.

Das 20-jährige Bestehen ihrer Firma Ecoprotec feiern die damaligen Gründer Christoph Rogalla und Markus Engemann in diesem Mai am Hauptsitz in der Pamplonastraße in Paderborn. Nicht nur in Corona-Zeiten, auch sonst wird bei Ecoprotec die Sicherheit ganz groß geschrieben. Dazu zählen beispielsweise die Sicherung von Baustellen, immer stärker auch der Datenschutz, die Arbeits- und Maschinensicherheit und der Brandschutz- und Explosionsschutz. Die Ecoprotec-Kunden sind zum überwiegendenden Teil öffentliche Einrichtungen und Unternehmen aus Deutschland und Europa. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr acht Millionen Euro.

„Vor ein paar Jahren haben noch die jeweiligen Baubehörden die für den Arbeitsschutz zuständigen Behörden bei Baugenehmigungen beteiligt. Heute werden beispielsweise die Vorgaben der Arbeitsstättenverordnung im Baugenehmigungsverfahren nicht mehr geprüft, das hat sich mittlerweile auf den Bauherren verlagert", erläutert Geschäftsführer Christoph Rogalla. Hinzu kämen noch die vielen anderen gesetzlichen Auflagen, die es zu erfüllen gelte. „Wir bieten dabei umfassende Beratung und Unterstützung an", so der 52-Jährige. Dabei muss stets der Spagat zwischen der geforderten Arbeitssicherheit und gut funktionierenden Arbeitsabläufen gelingen. „Zurzeit betreuen unsere Projektleiter im Bereich der Baustellensicherheit mehr als 600 Baustellen bundesweit. Dabei geht es um Projekte vom Mehrfamilienhaus bis zum Krankenhausneubau", sagt Markus Engemann. Oberstes Ziel sei es, ein hohes Sicherheitsniveau zu erreichen und dadurch Unfälle zu vermeiden.

Jeder Tag ist anders

Bei Ecoprotec ist jeder Tag anders. „Wir lernen täglich neue Arbeitsabläufe und Prozesse kennen, sei es in der Auto- oder in der Möbelindustrie, im Laufe der vergangenen 20 Jahre hatten wir mit fast allen Branchen zu tun", sagt Rogalla. 1992 hatte es den gebürtigen Essener nach Ostwestfalen verschlagen, genauer gesagt an die Höxteraner Abteilung der damaligen Universität-Gesamthochschule Paderborn. Nach seinem Technischen-Umweltschutz-Studium lernte Rogalla in einem dortigen Forschungsprojekt zum Thema Umweltfreundliche Möbel den aus Paderborn kommenden Markus Engemann kennen. „Er stammt aus einer Unternehmerfamilie und hatte bereits früh den Plan, ein Unternehmen zu gründen. Ich habe früher mal auf selbstständiger Basis Autos restauriert, da ist der Drang nach Freiheit groß und wir haben uns selbstständig gemacht", erinnert sich Rogalla.

Seitdem wachsen Umsatz und Mitarbeiterzahl kontinuierlich. Generierten 2008 45 Beschäftigte einen Umsatz von rund 2,3 Millionen Euro waren es bereits fünf Jahre später 75 Mitarbeiter, die für einen Umsatz von rund 3,4 Millionen Euro sorgten. Laut Engemann ist in den vergangenen zwei Jahren vor allem der Geschäftsbereich Datenschutz sehr stark gewachsen. „Unsere Experten haben unterschiedlichste Schwerpunkte wie beispielsweise Wirtschaftsrecht, Informationssicherheit oder Qualitätsmanagement. Durch dieses Wissen können wir unsere Kunden bei der fundierten Umsetzung der rechtlichen Vorgaben optimal unterstützen", so Engemann.

In Zeiten von Corona gibt es für Ecoprotec noch mehr zu tun. Wenn die Beschäftigen aus dem Home-Office zurückkehren, müssen die Unternehmen bei den Maßnahme- und Hygienekonzepten unterstützt werden. „Das kann beispielsweise die Erarbeitung von Maßnahmenplänen, Schichtplänen oder auch die Markierung von Trennlinien auf Böden bei einem Bürogebäude sein", weiß der 52-Jährige.

Schulungen im Videostudio

Während der Corona-Pandemie wird in der seit zwölf Jahren bestehenden Ecoprotec-Akademie mit ihren vier Beschäftigten verstärkt auf ein Videostudio gesetzt. Hier werden beispielsweise Führungskräfte und Mitarbeiter gezielt beraten und geschult. Um den Krankenstand zu senken, schauen wir uns über mehrere Monate die Arbeitsbedingungen in den Unternehmen an und begleiten auch die Führungskräfte", sagt Rogalla.

Dabei greift die Ecoprotec-Akademie auf den reichen Erfahrungsschatz von dem Akademie-Geschäftsführer und Diplom-Psychologen Tobias Tschöp und auf einen Partnerkreis von freien Beratern wie Personaler und Unternehmensberater sowie Mediatoren zurück Je nach Geschäftsentwicklung planen Rugalla und Engemann künftig noch mit einem Anschlussgebäude, um die Akademie und den Geschäftsbereich weiter zu entwickeln.