Invia-Akademie in Paderborn bildet bundesweit Führungskräfte in der Pflege weiter

Paderborn. Die Invia-Akademie mit Sitz in Paderborn genießt einen besonderen Ruf über die Grenzen der Stadt hinaus. Jährlich lassen sich dort etwa 3.500 Führungskräfte aus Deutschland im Bereich der Sozial- und Gesundheitswirtschaft fort- und weiterbilden. Bei Invia hat das auch mit viel Tradition zu tun: 1950 wurde die Einrichtung als Meinwerk-Institut gegründet. Das 75-jährige Jubiläum mit geladenen Gästen wird am Donnerstag, 11. September, gefeiert. Mittlerweile heißt die Einrichtung Invia-Akademie/Meinwerk-Institut und gehört als gemeinnützige Gesellschaft sowie als Tochterunternehmen dem Deutschen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit in Freiburg an. Dies ist ein Fachverband im Caritasverband. &bdquo;Seit 75 Jahren begleiten wir Menschen in sozialen, pflegerischen, hauswirtschaftlichen und pädagogischen Berufsfeldern. Dabei ging es uns immer darum, Chancen zu eröffnen, Perspektiven zu schaffen und den gesellschaftlichen Wandel aktiv mitzugestalten“, sagt Jörg Meyer, seit 2017 Geschäftsführer. 70 Mitarbeiter, darunter sechs Männer, sind in der Invia-Akademie tätig. Zudem hat die Einrichtung etwa 150 Dozenten. &bdquo;Sie kommen aus dem gesamten Bundesgebiet, haben alle eine Fachexpertise und sind am Puls der Zeit“, sagt Akademieleiterin Marion Lange-Wagner. Neben den Führungskräften in der Weiterbildung ist es vor allem das Hotel in der Drei-Sterne-Kategorie, das in Paderborn zum Stadtbild dazugehört. Früher war dort ein Schwesternwohnheim, später eine Pflegevorschule. Der Bereich ist Teil des Gebäudekomplexes zwischen Heiersstraße, Giersmauer und Uhlenstraße und wurde in den 1980er-Jahren zum Hotel umgebaut. Heute hat es 64 Zimmer, darunter 54 Einzel- und sechs Doppelzimmer, sowie 14 Tagungsräume. Der Ursprung des Gebäudes hat auch eine historische Bedeutung: Der Invia-Akademie zufolge sei das Meinwerk-Institut auf den Grundmauern der Residenz des gleichnamigen Bischofs von Paderborn entstanden. Meinwerk lebte von 975 bis 1036 und war Bischof von 1009 bis 1036. Nach wie vor gibt es eine geweihte Kapelle im Haus. Soziale Arbeit: Düstere Perspektive für Bielefelder Sozialdienstleister In Via Starke Frauen gründen 1950 das Meinwerk-Institut in Paderborn Was heute den Namen Invia trägt, wurde vor 75 Jahren vom Katholischen Mädchenschutz gegründet. Seitdem hat sich die Institution von einem Fortbildungshaus für Ordensfrauen zu einer bundesweit anerkannten Akademie für berufliche Bildung, Forschung und soziale Innovation entwickelt. Als &bdquo;prägende Wegbereiterinnen“ bezeichnen die Invia-Verantwortlichen die Ideengeberin Elisabeth Denis, die frühere Leiterin Käthe Kuhlenbäumer sowie Elisabeth Real, die damalige Leiterin der Wirschafterinnenschule. &bdquo;Frau Denis war eine starke Frau und fragte sich 1950, wie junge Frauen – neben Herd und Kindern – auch einen Beruf lernen können“, sagt Meyer. &bdquo;Es war ja die Nachkriegszeit, viele Männer waren im Krieg geblieben. Viele Frauen mussten ihre Familien alleine durchbringen, hatten keinen Beruf“, fügt Andrea Kraßort, stellvertretende Akademieleiterin, hinzu. Rückblickend habe das Institut maßgeblich zur Professionalisierung der Sozialarbeit beigetragen sowie zur Verbesserung der Bildungs- und Berufschancen von Frauen – mit Unterstützung des Erzbistums Paderborn. Mit der Zeit seien zudem zentrale Einrichtungen wie das Jugendhaus mit Werkheim (später die Pflegevorschule), ein Förderlehrgang für Spätaussiedlerinnen sowie Beratungs- und Vermittlungsstellen für Jugendliche entstanden. Die Fachschule für Wirtschafterinnen, die Höheren Fachschulen für Sozialarbeit und Sonderpädagogik sowie das 1992 gegründete Fachseminar für Altenpflege hätten das Bildungsangebot erweitert. 500 Menschen lernen an der Paderborner Schule für Pflege und Gesundheitsberufe Aus dem Fachseminar für Altenpflege ging 2019 die neue Schule für Pflege und Gesundheitsberufe an der Lise-Meitner-Straße hervor. Sie ist für etwa 500 Schülerinnen und Schülern konzipiert. &bdquo;Damit sind wir eine der größten Pflegeschulen in Ostwestfalen-Lippe“, sagt Meyer. Gemeinsam mit den Christlichen Kliniken Paderborn bietet sie heute Ausbildungen zur Pflegefachfrau und -mann sowie zur Pflegefachassistenz. Mit dem christlichen Menschenbild als Grundlage umfasst das Angebot der Invia-Akademie heute die vier Fachbereiche Pflege und Gesundheit, Hauswirtschaft und Ernährung sowie jeweils Pflege und Management. Zudem gehören die Mobile Akademie mit Vor-Ort-Schulungen für Kunden in Deutschland sowie in Frankreich und Luxemburg, die digitale Bildung (über Zoom beispielsweise) und der Veranstaltungsort &bdquo;Unter den Linden“ in der Hauptstadt Berlin zum Angebot. In den vergangenen Jahren habe das Team die Einrichtung &bdquo;zukunftsfähig gestaltet“, sagt Meyer, der bewusst das Wort &bdquo;Sanieren“ vermeiden möchte. Auch das Thema Migration spielt eine Rolle in der Einrichtung. &bdquo;Der Schwerpunkt Migrationsarbeit ist eine unserer Wurzeln“, sagt Kraßort. Früher hatten Jugendliche aus dem Ausland beispielsweise die Möglichkeit, im Meinwerk-Institut untergebracht zu werden, dort Schulabschlüsse zu erlangen. Heute bietet die Einrichtung auf einer Hoteletage eine Unterkunft für Geflüchtete (unbegleitete minderjährige Ausländer). Im Gebäudekomplex sind auch Flüchtlinge aus der Ukraine untergebracht. Festakt der Invia-Akademie in Paderborn Die Jubiläumsfeier wird die Invia-Akademie mit Kunden, Absolventen sowie Mitarbeitern feiern. Der Festakt beginnt um 16 Uhr im Restaurant Culinarium. Dort wird es auch eine Ausstellung mit Werken der Künstlerin Nicola Gerlich geben. Die Grußworte der Stadt wird Sabine Kramm, zweite stellvertretende Bürgermeisterin, überbringen. Zudem wird es in der Ausbildungsküche einen Naschmarkt der Nationen geben, mit einem Live-Kochen sowie Gerichten aus Debrecen. In der ungarischen Partnerstadt ist ein Pflegegymnasium, mit dem die Invia-Akademie eine Kooperation unterhält. Auch mit dem Konfuzius-Institut Paderborn arbeitet sie zusammen, sodass es auch chinesische Spezialitäten gibt. Persische Gerichte bieten die jungen Geflüchteten an. Und auch Pickert aus der Region darf nicht fehlen. Zudem wird es am Festtag etwa 100 Fotos zur Historie der Invia-Akademie und Zeitzeugenberichte sowie einen Ausblick auf die Zukunft der Pflege und der Bildung geben. Informationen sind zudem zum Thema Ökologie und Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen geplant sowie ein Demenz-Parcours, ein Wettbewerb zum Kissenbeziehen und eine Statistik zur Invia-Akademie: Wer hätte schließlich gedacht, dass in 75 Jahren etwa 86 Tonnen Kaffee verbraucht wurden. .responsive23-EZKJJCqQkKZUqrxS-map-0909-in-via-hotel-paderborn { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-EZKJJCqQkKZUqrxS-map-0909-in-via-hotel-paderborn { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-EZKJJCqQkKZUqrxS-map-0909-in-via-hotel-paderborn { padding-top: 142.86%; } }

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