Eingeschränkte Hoffnung bei Paderborner Wirten

Paderborn. Wochenlange Schließungen haben den Paderborner Kneipen zugesetzt. Nun lockert das Land schrittweise die Corona-Schutzmaßnahmen. Wie NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) Donnerstag bekannt gab, können ab Montag Restaurants, Cafés und Kneipen mit Sitzplätzen wieder ihren Betrieb aufnehmen. Bars, Discos und gastronomische Einrichtungen ohne Sitzplätze müssen geschlossen bleiben. Doch wo die Grenzen zwischen einer Kneipe und einer Bar verlaufen, sorgt bei einigen Paderborner Betrieben für Verunsicherung. "Wenn es Sitzplätze gibt und die 1,5-Meter-Abstände zwischen den Tischen eingehalten werden, können auch Kneipen öffnen", sagt Regine Tönsing, Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands OWL (Dehoga). Über die Öffnungen und auch die Zugeständnisse zugunsten der Gastronomie freue sich der Dehoga. Doch nun seien die Betriebe gefordert, verantwortungsbewusst mit den Auflagen umzugehen. Kneipen nutzen die Zeit Viele Paderborner Kneipen haben die vergangenen Wochen genutzt, um ihre Lokale aufzupolieren. So auch das Black Sheep im Ükern: "Wir haben renoviert und unseren Biergarten für den Sommer vorbereitet", sagt Betriebsleiter Matthias Benkert. Durch die Abstandsregeln rechnet er derzeit damit, dass im Vergleich zum Betrieb vor der Coronakrise circa ein Drittel der Gäste Platz finden werden. "Ich frage mich natürlich, ob sich das Geschäft mit deutlich weniger Gästen und gleichbleibenden laufenden Kosten rechnen wird. Gleichzeitig wollen wir öffnen und den Leuten auch wieder einen Anlaufpunkt geben", so Benkert. Über Instagram erhalte das Black Sheep viele Nachrichten von Paderbornern, die fragen, wann es denn wieder losgehe. Wenn die Bestimmungen des Landes es zulassen, wolle man im Laufe der nächsten Woche wieder öffnen. Sitzplätze auch an Theken Anders sieht es in Hops Bierbar aus. "Die Stadt hat uns bis Freitagmittag noch nicht signalisiert, dass wir wieder öffnen dürfen", berichtet Lutz Luig, Inhaber von Hops Bierbar und dem Club Container. Die freie Zeit würde auch noch in der nächsten Woche für eine umfangreiche Renovierung genutzt: "Es gibt eine neue Theke, neue Bäder und wir richten mehr Zapfhähne ein, um ein größeres Sortiment anzubieten", sagt Luig. Ob das Sputnik wieder öffnet, wissen Betreiber Adda Schade und Simone Schneider noch nicht. &bdquo;Es kommt auf die Vorgaben an und wie wir sie umsetzen können", erklärt Schneider mit Skepsis, &bdquo;davon abhängig müssen wir dann schauen, ob es sich lohnt, die Türen aufzuschließen." Mit dem Informationsstand vom Freitag geht sie davon aus, dass zunächst nur Speisegaststätten öffnen dürfen. Ähnlich vorsichtig äußert sich Jacqueline Falcone vom Zum Ölberg. &bdquo;Wir bereiten uns vor, unter anderem mit Plexiglas-Trennung im Thekenbereich, aber wir hängen in der Luft, was die konkreten Regeln angeht." Deshalb warte man vorsichtig optimistisch auf die genauen Vorgaben der Landesregierung. Zum Ölberg ist als Bar angemeldet, das Sputnik als Schankwirtschaft, beide verfügen über Sitzplätze im Thekenbereich und an Tischen. Manche Wirte bereiten Öffnung vor Olaf Gieseke, Wirt des Lenz in der Heierstraße blickt positiv nach vorn und geht davon aus, demnächst wieder den Betrieb aufnehmen zu können. &bdquo;Hygienemittel sind vorrätig und schon bei den letzten Öffnungen im März hatten wir Listen mit den Kontaktdaten der Gäste geführt", hofft er auf spruchreife Vorgaben. Die Bestuhlung für den Außenbereich steht bereit und auch die Blumenkübel zur Umfassung des Bereichs holt Gieseke in Kürze dazu, damit bei einer Betriebsfreigabe alles schnell aufgestellt werden kann. Verzichten werde er zunächst weiter auf sonntägliche Kulturveranstaltungen. Positiv blickt Katrin Hering vom Globetrotter auf die kommende Woche. &bdquo;Wir gehen davon aus, dass wir öffnen können", direkt am Montag werde es aber noch nichts, &bdquo;da ist unser Ruhetag." Sitzplätze an der Theke wird es wohl nicht geben und für die Terrasse seien bereits kleinere Tische geordert. "Wenn wir öffnen dürfen, werden wir vermutlich erst mal einen Testbetrieb mit Freunden machen, um zu sehen ob unsere Planungen überhaupt aufgehen", sagt Hering. Als Fußballkneipe setzt man natürlich auch auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga. &bdquo;An den Spieltagen werden wir vermutlich nur über Reservierungen arbeiten können", blickt Hering voraus. Im Normalbetrieb herrscht zu SCP-Spielen oder dem Ruhrpottderby zwischen Schalke und Dortmund Hochbetrieb. Immerhin Pay-TV-Sender Sky verzichtet für Mai auf die Gebühren, erst im Juni werde wieder abgebucht hat Katrin Hering erfahren.

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