Kreis Paderborn

Fusion zweier Volksbanken im Kreis Paderborn steht bevor

Durch den Zusammenschluss endet die über 100-jährige Geschichte der kleinsten Volksbank im Hochstift.

Die beiden Wewelsburger Vorstände (v. l.) Thomas Petrik und Wilhelm Hecker vor dem Bankgebäude in Wewelsburg. | © Johannes Büttner

27.01.2020 | 27.01.2020, 13:00

Kreis Paderborn. Die Volksbank Wewelsburg-Ahden steht vor einer Fusion mit der Volksbank Elsen-Wewer-Borchen. Damit endet die 119-jährige Geschichte der kleinsten Volksbank im Hochstift. Sowohl die Vorstände als auch die Aufsichtsräte der beiden Banken befinden sich derzeit in intensiven Gesprächen. Die Entscheidung treffen aber die Mitglieder der beiden Banken. Zunächst werden die Mitglieder der Volksbank Wewelsburg-Ahden am Freitag, 8. Mai, in der Wewelsburger Dorfhalle in einer Generalversammlung ihre Entscheidung treffen.

Über den aktuellen Stand der Fusionsgespräche informierte der Vorstand der Volksbank Wewelsburg-Ahden jetzt seine Mitglieder. „Nicht nur dass beide Bankinstitute fast gleichen Alters sind, die VB Wewelsburg-Ahden wurde 1901 und die VB Elsen-Wewer- Borchen wurde 1903 gegründet, uns verbindet viel miteinander“, sagte Thomas Petrik, der gemeinsam mit Wilhelm Hecker den Vorstand der VB Wewelsburg-Ahden bildet.

Keine fusionsbedingten Kündigungen

Zur Volksbank Wewelsburg- Ahden gehört auch eine Filiale in Ahden. Diese soll zunächst noch weitergeführt werden. - © Johannes Büttner
Zur Volksbank Wewelsburg- Ahden gehört auch eine Filiale in Ahden. Diese soll zunächst noch weitergeführt werden. | © Johannes Büttner

So gebe es neben einer kulturellen Übereinstimmung auch die Zielsetzungen einer mitgliedsnahen Genossenschaftsbank, die ihre Förderaufträge im Interesse der Mitglieder umsetze, so Petrik. Obwohl die Fusionsverhandlungen noch laufen, konnten bereits einige Eckpunkte festgelegt werden. In beiden Häusern soll es zu keinen fusionsbedingten Kündigungen kommen und die jetzigen Ansprechpartner in beiden Häusern sollen erhalten bleiben. Die neue Bank wird als Volksbank Elsen-Wewer-Borchen firmieren und die Volksbank Wewelsburg-Ahden wird zukünftig als Zweigniederlassung der Volksbank Elsen-Wewer -Borchen erhalten bleiben. Zunächst soll auch noch die Filiale in Ahden geöffnet bleiben.

Kontonummern, Bank- und Kreditkarten bleiben

Für die Kunden bleiben die Kontonummern ebenso gültig wie die Bank- und Kreditkarten. Ändern werden sich die Bankleitzahl, die IBAN-Nummer und die BIC-Kennung. Allerdings gibt es dabei eine zweijährige Übergangszeit. Wewelsburg-Ahden würde voraussichtlich mit zwei Mitgliedern im neun Personen zählenden Aufsichtsrat vertreten sein. Eine Versammlung aller Mitglieder wird es aufgrund der Größe nicht mehr geben. Allerdings soll es weiterhin für die Wewelsburger jährlich Informationsversammlungen geben. Die zunehmenden Belastungen durch aufsichtsrechtliche Vorgaben, der steigende Kostendruck sowie die rückläufigen Erträge durch die anhaltende Niedrigzinsphase seien der Grund für die Aufgabe der Eigenständigkeit der Bank, sagte Petrik.

Bereits 1988 hatte es Überlegungen zur Fusion gegeben

Die Volksbank Elsen-Wewer-Borchen (8.600 Mitglieder und rund 15.000 Kunden) weist eine Bilanz von 360 Millionen Euro aus und die Volksbank Wewelsburg-Ahden (1.500 Mitglieder und 2.900 Kunden) 51 Millionen Euro. Bereits 1988 hatte es Überlegungen zur Fusion gegeben. Begründet wurde damals die Notwendigkeit einer Fusion mit dem starken Konkurrenzdruck, der Entwicklung des bevorstehenden EG-Binnenmarktes mit seiner unterschiedlichen Stabilität der Währungen und die spezielle Situation als kleine Bank, die schon damals mit den gesetzlichen Anforderungen zu kämpfen hatte. Als mögliche Partner waren vor 32 Jahren die Spar- und Darlehnskasse Büren-Steinhausen, die VB Haaren, die VB Paderborn und die Spar-und Darlehnskasse Salzkotten im Gespräch. In ihrer Form hat letztlich nur die Volksbank Wewelsburg-Ahden überlebt.