Das kosten städtische Bauplätze im Kreis Paderborn

Kreis Paderborn. Eine exklusive Umfrage der Neuen Westfälischen in den Rathäusern des Kreises Paderborn zeigt: in allen zehn Kommunen herrscht eine immense Nachfrage nach Bauland. Speziell Familien wollen sich in der Region den Traum vom selbst geplanten Eigenheim verwirklichen. Unser Überblick verrät, wo Kommunen Grundstücke anbieten und was sie kosten. PADERBORN In Paderborn stehen laut einer Mitteilung der Stadt mehr als 800 interessierte Häuslebauer auf einer Warteliste. Aktuelle und kommende Baugebiete sind Springbach Höfe, das Quartier Alanbrooke, Haidhügel und Wiebach. Weitere seien in der Vorplanung, zum Beispiel über neuen Grunderwerb durch die Stadt. In den Arealen sollen in den kommenden drei bis vier Jahren rund 1.600 Wohneinheiten vom Einfamilienhaus über Doppelhäuser, Gartenhofhäuser und Mehrfamilienhäuser entstehen. Die Grundstückspreise an den Springbach Höfen belaufen sich zwischen 160 und 230 Euro je Quadratmeter. Die Stadt verkaufe in der Regel zuzüglich Erschließung, heißt es aus der Pressestelle. Im Baugebiet Dr.-Rörig-Damm starteten die reinen Grundstückskosten je nach Lage bei 175 Euro. ALTENBEKEN In Altenbeken werden aktuell die Baugebiete &bdquo;Am Kloster" (sechs Eigenheime) und &bdquo;Am Brande II" (Hüttenstraße, drei bis vier) sowie &bdquo;Am Rothenbach – Teil 2" (15) geplant. Die Preise für das Bauland &bdquo;Am Kloster" und &bdquo;Am Rothebach" müssen noch kalkuliert werden, voraussichtlich kostet es laut Gemeinde &bdquo;gut 100 Euro" pro Quadratmeter, an der Hüttenstraße zwischen 60 und 90 Euro. Zuletzt lagen die Preise für klassische Eigenheim-Baugrundstücke bei 100 Euro, es wurde zusätzlich ein Kinderbonus gewährt. BAD LIPPSPRINGE In Bad Lippspringe ist derzeit das Baugebiet &bdquo;Auguste-Viktoria-Stift" in Planung. Dort sind laut Stadt 38 Bauplätze vorgesehen. Für die Grundstücke lässt der Bebauungsplan bis zu zwei Wohneinheiten je Grundstück zu. Der Grundstückskaufpreis inklusive Erschließung werde voraussichtlich 250 Euro pro Quadratmeter betragen. Die zuletzt veräußerten städtischen Grundstücke wurden für 205 bis 230 Euro pro Quadratmeter inklusive Erschließung verkauft. BAD WÜNNENBERG In Bad Wünnenberg befinden sich laut Stadtverwaltung mehrere Baugebiete in der Planung. Für einzelne Gebiete läuft noch die Bauleitplanung, für weitere die Erschließungsplanung. In der Kernstadt Bad Wünnenberg sollen möglichst im Frühjahr 2020 rund 80 Bauplätze für Einfamilienhäuser und 16 für Mehrfamilienhäuser erschlossen werden. Zu möglichen Preisen hält sich die Stadt bedeckt. In Helmern entstehen sieben Bauplätze, Erschließung im Frühjahr 2020. Den Verkaufspreis schätzt die Stadt derzeit auf 70 bis 75 Euro pro Quadratmeter (erschlossen, ohne Straße). In Haaren sollen sieben Bauplätze entstehen zum Preis zwischen 80 und 90 Euro. In Leiberg beginnt die Erschließung von zwölf Bauplätzen im Frühjahr 2020. Der Preis soll sich zwischen 80 und 88 Euro bewegen. Zuletzt vermarktete Grundstücke kosteten in Bad Wünnenberg zwischen 60 und 75 Euro pro Quadratmeter. BORCHEN In der konkreten Planung befinden sich in der Gemeinde Borchen derzeit drei Baugebiete für den privaten Wohnungsbau: zwei in Dörenhagen (35 Plätze) und eins in Alfen. Weitere Flächen würden derzeit in Etteln, Nord- und Kirchborchen geplant. Nach derzeitigem Stand sollen sich die Grundstückspreise zwischen 110 und 130 Euro pro Quadratmeter bewegen. Darin sind die Erschließungskosten enthalten. Beim zuletzt vermarkteten Baugebiet &bdquo;Unterm Hessenberg" mit 55 Grundstücken in Nordborchen lag der Preis inklusive Erschließung bei 130,76 Euro. BÜREN In Büren befinden sich zwei Baugebiete in der Bebauungsplan-Aufstellung. Zum Vorhaben am Kapellenberg gibt die Stadt keine Informationen bekannt, im Gebiet &bdquo;Bühl III" sollen 17 Bauplätze entstehen, Preise sind noch nicht beschlossen. In Hegensdorf kommen neun Grundstücke auf den Markt, in Siddinghausen 15, ebenfalls 15 in Steinhausen, dazu noch zehn in Weiberg und vier bis fünf in Wewelsburg. Die Preise sind überall noch nicht beschlossen. Beim jüngst vermarkteten Baugebiet in Steinhausen mussten Käufer 50 Euro pro Quadratmeter zahlen. DELBRÜCK In Delbrück wird derzeit an vielen Stellen Bauland geplant. In Delbrück-Mitte sollen im Baugebiet Lerchenweg 100 Grundstücke entstehen, davon etwa 70 von der Stadt. Der Verkauf beginnt 2021. In Anreppen sollen ab 2020 neue 17 Grundstücke verkauft werden, 12 durch die Stadt. In Ostenland stehen von 2020 an 27 Grundstücke zur Verfügung, davon 17 städtische. In Boke sollen ab 2021 etwa 15 Grundstücke verkauft werden, davon zehn durch die Stadt. In Schöning sollen ab 2021 etwa 15 Grundstücke zur Verfügung stehen, ebenfalls zehn aus städtischer Hand. In Lippling sollen ab 2021 etwa 25 Grundstücke verkauft werden, darunter 17 kommunale. In Westenholz kommen ab 2022 rund 30 Grundstücke auf den Markt, 18 davon will die Stadt verkaufen. Die Stadt Delbrück verkauft Grundstücke voll erschlossen, also einschließlich Kanal- und Wasseranschlussbeiträgen sowie Erschließungsbeiträgen für die endausgebaute Straße. Die Preise schwanken abhängig von der Höhe der Erschließungsbeiträge zwischen 80 und 95 Euro pro Quadratmeter in den Stadtteilen und werden in Delbrück-Mitte mit über 130 Euro pro Quadratmeter angegeben. Bei einem im Frühjahr 2019 verkauften Baugebiet in Steinhorst betrug der Quadratmeter-Preis voll erschlossen mit endausgebauter Straße 80,61 Euro. In Boke lag er Anfang 2019 wegen höherer Erschließungsbeiträge bei 90,91 Euro. HÖVELHOF Aktuell ist in Hövelhof ein Baugebiet im Ortsteil Riege in Planung, das nach Angaben der Gemeinde im Sommer 2020 vermarktet werden soll. Außerdem würden seit längerem Grundstücksverhandlungen geführt, um im Kernort Neubauflächen ausweisen zu können. Vollzugsmeldungen stehen noch aus. In Riege können voraussichtlich 21 gemeindliche Grundstücke angeboten werden. Sie sollen für 80 Euro pro Quadratmeter zuzüglich Erschließungskosten angeboten werden. In einem zuletzt 2017 vermarkteten Baugebiet im Kernort wurden die Flächen für 120 Euro zuzüglich Erschließungskosten von 30 Euro pro Quadratmeter verkauft. LICHTENAU Die Stadt Lichtenau plant neue Baugebiete in der Kernstadt sowie in Atteln und Husen. Weiterhin sind Planverfahren zur Erweiterung vorhandener Baugebiete in Asseln und Herbram angelaufen. In Grundsteinheim und Henglarn laufen Gespräche mit Grundstückseigentümern, Planverfahren haben noch nicht begonnen. In den fünf laufenden Planverfahren sollen rund 70 kommunale Bauplätze ausgewiesen werden. Darüber hinaus soll über ein privates Vorhaben voraussichtlich 2020 ein Baugebiet mit elf Bauplätzen in der Kernstadt freigegeben werden. Für das neue Baugebiet in der Kernstadt wurde ein Preis von 155 Euro je Quadratmeter inklusive Erschließungskosten festgelegt. Die Preise differieren je nach Ortsteil. In Henglarn wurden zuletzt Bauplätze für rund 78 Euro je Quadratmeter angeboten, in Lichtenau je nach Lage zwischen 98 und 123 Euro, inklusive Erschließung. In den Orten sind laut Angaben aus dem Rathaus Baugrundstücke zwischen 20 und 60 Euro pro Quadratmeter erhältlich. SALZKOTTEN In der Stadt Salzkotten ist in den Orten Niederntudorf und Mantinghausen die Erweiterung vorhandener Baugebiete geplant. Die Verkaufsphase soll im kommenden Jahr beginnen. In Thüle und Verlar würden aktuell noch einzelne Bauplätze für den örtlichen Eigenbedarf angeboten. Für die Erweiterung eines Baugebiets in Oberntudorf läuft derzeit das Planungsverfahren. Die Stadt richtet sich bei den kommunalen Verkaufspreisen nach den Bodenrichtwerten. Konkrete Zahlen teilt das Rathaus nicht mit. DER FREIE MARKT Bau-Interessierte, die ein kommunales Grundstück ergattern, dürfen sich derzeit wie Lottogewinner fühlen. Vielfach überzeichnet sind fast in allen Orten die Verkaufsrunden von Bauplätzen in Neubaugebieten. Die anhaltend hohe Nachfrage treibt daher den Preis von Bauland auf dem freien Markt spürbar in die Höhe. Allein im Vorjahr stiegen die Baulandpreise laut Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Paderborn um 5 bis 15 Prozent. Konstant blieben Preise demnach nur in Büren und Bad Wünnenberg. In Borchen nannte Bürgermeister Reiner Allerdissen (SPD) in einer Ratssitzung zuletzt konkrete Zahlen, die aufhorchen lassen. So würden für Grundstücke im Ort Dörenhagen anstatt des kommunalen Richtwertes von rund 125 Euro doppelt so hohe Summen gezahlt. Quadratmeterpreise von 250 Euro seien an der Tagesordnung. Bei einem Grundstück mit 500 Quadratmetern muss ein Käufer dann schon stolze 125.000 Euro berappen.

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