Paderborn

Lärm und Stau: Anwohner im Alanbrooke-Quartier sorgen sich um Bauarbeiten

Wie mit den Altlasten und der zusätzlichen Geräuschkulisse umgegangen werden soll

Moderatorin Simone Neddermann (v. l.) achtete darauf, dass Andreas Lampe, Claudia Warnecke, Lars-Christian Lange, Hermann Weitekamp und Stefan Buschmeier alle Fragen beantworteten. | © Stadt Paderborn / Lea Giesen

23.09.2019 | 23.09.2019, 05:50

Paderborn. Die Umwandlung der früheren Alanbrooke-Kaserne in ein neues Quartier mit 800 Wohneinheiten bewegt die Nachbarn schon jetzt. Entsprechend groß war der Zuspruch zu einer Bürgerinformation, zu der die Stadt Paderborn jetzt in die Aula des Goerdeler-Gymnasium einlud. Rund 150 Interessierte fragten vor allem nach der Verkehrsentwicklung aber auch den Auswirkungen durch Abbruch- und Bauarbeiten.

Sorgen machten sich viele vor allem darüber, dass der Verkehr deutlich zunehmen werde, wurde von Teilnehmern der Versammlung berichtet. „Die Stellplatzanzahl von einem Parkplatz pro Wohneinheit im privaten Bereich oder in einer der geplanten Tiefgaragen liegt im normalen Bereich für ein Wohnquartier in einer solchen innerstädtischen Lage. Und auch Parkplätze für das geplante sogenannte nicht störende Gewerbe sind in diesen Tiefgaragen vorhanden", wird Claudia Warnecke seitens der Stadt dazu zitiert.

In einem Verkehrsgutachten sei untersucht worden, wo die Zufahrten zum neuen Quartier am besten angelegt werden können, so Warnecke. Eine Zufahrt zur Elsener Straße sei aufgrund der komplizierten Zufahrtssituation ausgeschieden. Zufahrten seien nur von der Erzbergerstraße, der Giefersstraße und der Theodor-Heuss-Straße möglich. Die Stadtverwaltung erstelle zurzeit ein Quartiershandbuch, welches als Grundlage für Planer und Investoren zur Vergabe von Grundstücken dienen solle. Aufgegriffen würden darin gestalterische Leitlinien, Mobilitätskonzept, Energiekonzept, soziale Aspekte sowie das Vergabekonzept.

Brecher steht auf dem Exerzierplatz

Im zweiten Teil der Veranstaltung ging es dann laut Stadtverwaltung vor allem um den zeitlichen Ablauf der Baumaßnahmen inklusive des Rückbaus und der Abwicklung des Baustellenverkehrs. Bereits angefangen hätten die Arbeiten zur Erschließung des denkmalgeschützten Bereiches an der Elsener Straße. Im Oktober solle der Abriss der ersten Gebäude beginnen. Hierzu erläuterte Andreas Lampe, Diplom-Ingenieur für Technischen Umweltschutz vom Büro Dr. Kerth + Lampe Geo-Infometric GmbH, dass man die gefundenen Gefahrenstoffe wie PCB oder sogenannte Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) gesondert abtragen und dann sicher verpacken werde, bevor der Abriss beginne. Für Anwohnerinnen und Anwohner bestehe somit keine Gefahr.

Die verbleibende mineralische Bausubstanz werde vor Ort getrennt und gebrochen, um so viel wie möglich wiederverwenden zu können. Was vor Ort nicht wiederverwendet werde, werde abtransportiert. Das könne nur über eine noch zu bauende Baustellenzufahrt an der Erzbergerstraße erfolgten, so Lars-Christian Lange, Projektleiter für die Konversion der Alanbrooke Kaserne aus dem Stadtplanungsamt. Lange: „Der Abtransport wird aber nicht permanent, sondern nur in bestimmten Zeiträumen komprimiert stattfinden und die morgendlichen Schülerverkehre berücksichtigen." Die Maschine zum Brechen des Materials werde mitten auf dem Exerzierplatz aufgestellt, um sowohl zur Erzbergerstraße als auch zur Giefersstraße möglichst viel Abstand zu haben, wird Hermann Weitekamp vom Gebäudemanagement zitiert.

Derzeit rechnet die Stadt damit, dass bereits ab 2020 ein Umbau der denkmalgeschützen Gebäude an der Giefersstraße möglich wäre. 2021 sollen Rückbau und Erschließung so weit vorangeschritten sein, dass erste baureife Grundstücke zur Verfügung gestellt werden können. In der ehemaligen Kantine der Kaserne soll ein Baubüro entstehen, wo Bürger ab Dezember mittwochs von 8 Uhr bis 9 Uhr vor der Baubesprechung einen Ansprechpartner finden. Außerdem will die Stadt regelmäßig ab Dezember Baustellenführungen anbieten. Baustellenkommunikatorin Lea Giesen steht allen Interessierten unter l.giesen@paderborn.de oder Tel. (0 52 51) 88 27 87 zur Verfügung. Unter www.paderborner-konversion.de kann man sich unter anderem zu einem Newsletter anmelden und in einem Forum online Fragen stellen.