Kreis Paderborn. Im Jahr 2018 wurden in der Kreispolizeibehörde Paderborn 218 Sexualdelikte bearbeitet – davon 41 Fälle sexuellen Missbrauchs von Kindern und 25 Fälle von „Verbreitung, Erwerb, Besitz und Herstellung kinderpornophischer Schriften". Diese Zahlen nennt die Paderborner Polizei in einer Pressemitteilung. Die Behörde weist darauf hin, dass sie Ermittlungen bei Sexualdelikten zum Nachteil von Kindern priorisiert.
Die Themen sexueller Missbrauch von Kindern und Kinderpornografie werden nach den Vorfällen in Lügde und den derzeit anlaufenden Gerichtsverfahren politisch und gesellschaftlich diskutiert. „Im Kreis Paderborn sind die Prioritäten klar. Fälle von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch von Kindern werden zeitnah aufgearbeitet", stellt Landrat Manfred Müller als Leiter der Kreispolizeibehörde Paderborn klar.
Die Personaldebatte sei längst geführt und umgesetzt, zwei neue Mitarbeiter aus IT-Berufen seien bereits eingestellt. Einer arbeitet schon in der Datenauswertung, der zweite startet in Kürze. Müller: „Unsere beiden speziell ausgebildeten Kriminalbeamten bekommen damit kompetente Unterstützung, denn die intensive Datenauswertung nimmt viel Zeit der Ermittlungsarbeit in Anspruch. Auch bei der Vollstreckung von Durchsuchungsbeschlüssen sind wir auf aktuellem Stand".
Ermittlungen vor Ort ohne Einschränkungen
Neben den Untersuchungen rund um den Fall Lügde lief auch in Paderborn die Arbeit an umfangreichen Ermittlungsverfahren aus dem Bereich der Kinderpornografie uneingeschränkt weiter, heißt es. Müller: „Wenn wir erkennen, dass solche Verfahren nur mit mehr Personal zu stemmen sind, bilden wir eine Ermittlungsgruppe. Das heißt, weitere Kriminalbeamtinnen und -beamte aus anderen Kommissariaten oder Dienststellen werden zusammengezogen, um die Ermittlungen gemeinsam schnell voran zu bringen. Obwohl wir zeitweise vier Kolleginnen und Kollegen zur Unterstützung der Lügde-Kommission abgeben mussten, liefen die Ermittlungen der hiesigen Fälle mit Hochdruck weiter. Sämtliche Durchsuchungsbeschlüsse wurden mit Unterstützung unseres eigenen Personals zeitnah umgesetzt."
Dieses Verfahren nutzte die Polizei nicht nur bei Sexualdelikten, auch im Bereich der Drogenkriminalität seien Ermittlungsgruppen (EG) verantwortlich für Aufklärungserfolge.