Paderborn. Die Paderborner Feuerwehr hatte am Samstag einen mehrstündigen Einsatz an der Universität Paderborn. Dabei hatten sie nicht mit Flammen und Rauchentwicklung zu tun, sondern mit unzähligen Stufen - und vor allem schwerer und zu warmer Kleidung.
Denn bei dem von Guido Hartmann aus Paderborn und Mathias Schmidt aus Höxter initiierten Lauf galt es, innerhalb von acht Stunden in einem 33 Meter hohen Uni-Turm möglichst oft die 211 Stufen zu bewältigen, um damit Geld für den Paderborner Verein „Hilfe für das krebs- und schwerstkranke Kind" und der „Aktion Benni und Co." der Deutschen-Duchenne-Stiftung zu erlaufen, die sich um an Duchenne Muskeldystrophie (Muskellähmung) erkrankte Kinder kümmert.
In voller Montur geht es rauf und runter
Immer zur vollen Stunde mussten 14 Feuerwehrmänner und eine Feuerwehrfrau sechs Mal die Stufen rauf und runterlaufen. Die Feuerwehrleute hatten sich selbst den Druck erhöht. Wer nur fünf Runden in der Stunde schaffte, schied aus. In der ersten Runde kamen schon mal alle durch – und das mit kompletter Schutzausrüstung einschließlich Helm und einem nicht angeschlossenen Atemschutzgerät. Rund 20 Kilogramm kommen da zusammen.
„Im Gegensatz zum Training ist das heute schon eine besondere Herausforderung, in der ersten Stunde läuft man schneller", sagt Teilnehmer Peter Wulf in der Pause. Die schwere Schutzkleidung sorge für einen Wärmestau. Dadurch sammele sich viel Schweiß in der Kleidung, so der 34-jährige Paderborner.
Neben Wulf zeigten am Samstag auch Mathias Schmidt, Guido Hartmann, Björn Beil, David Böer, Martin Brieden, Stefan Cramer, Christopher Eusterholz, Jens Kleinehollenhorst, Wjatscheslaw Kushin, Dino Mollenhauer, Matthias Schmidt und Michael Thiele von der Paderborner Feuerwehr sowie die Gastläufer Vannessa May aus Hannover und Andre Dupont aus Dortmund vollen Einsatz.
An den Kontrollstellen unten und oben im Turm zählten die Kameraden Peter Klegraf und Wolfgang Puls die absolvierten Runden jedes Läufers. Für jeden Auf- und Abstieg gab es zehn Euro vom jeweiligen Sponsor. Gegen Mittag waren auch Physiotherapeuten im Einsatz, damit die strapazierten Muskeln schön locker blieben und nicht krampften.
In der Schutzausrüstung staut sich die Wärme
Mit dem Wärmestau hatte auch Björn Beil (35) zu kämpfen. „Ich bin Triathlet und habe sofort meine Teilnahme zugesagt", so der Gütersloher. „Ich freue mich, wenn ich die Stimmen der Kontrolleure im Turm höre und die Musik mir entgegenschallt, das gibt zusätzliche Motivation", sagt Beil. Die befürchtete Enge im Treppenhaus war kein Problem. „Das geht besser als gedacht, wir sind ja alle relativ schlank."
Wer bis zum Ende durch hielt, hatte insgesamt eine Strecke von 16 Kilometern für den guten Zweck zurückgelegt. Die Vorsitzende des Vereins „Hilfe für das krebs- und schwerstkranke Kind verteilte in den Pausen fleißig Schnittchen. „Es berührt mich generell sehr, wie viele Menschen sich einsetzen, unsere Idee aufgreifen und mitmachen", sagte Marita Neumann. Die Aktion sei fantastisch, die erlaufene Summe zweitrangig. „Wichtig ist, dass man an uns denkt", betont die Weweranerin.
An den Charity-Lauf hatte auch Torsten Meier, Vizepräsident für Internationale Beziehungen an der Universität Paderborn, gedacht. Er lief zu Beginn eine symbolische Runde im Turm mit. Neben ihrem eigenen Übungsturm trainieren die Einsatzkräfte der Feuerwehr immer mal wieder an der Universität.